Der lange Schatten

Der lange Schatten ist ein Namibia-Krimi um politische und kriminelle Auseinandersetzungen um Verbrechensvorwürfe und Forderungen nach Wiedergutmachung gegenüber Deutschland.
16041
978-3-499-25912-8
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Titel: Der lange Schatten
Autor: Bernhard Jaumann
Genre: Namibia-Kriminalroman
Verlag: Kindler
Reinbek, 2015
ISBN 9783499259128 / ISBN 978-3-499-25912-8
Taschenbuch, 13 x 21 cm, 320 Seiten

Über: Der lange Schatten

Der lange Schatten ist ein meisterhaft gewobener Roman um die These nationaler Schuld und pauschaler Wiedergutmachungsforderungen und betrifft das heutige Verhältnis zwischen der Bundesrepulik Deutschland und Namibia. Durch Erpressungen versuchen namibische Aktivisten deutsche Entscheidungsträger zu öffentlichen Ein- und Zugeständnissen zu zwingen. Es beginnt mit einem Grabraub auf einem Freiburger Friedhof:

[...] Kaiphas war die Gräber systematisch abgegangen, Feld für Feld, Reihe für Reihe. Sorgfältig hatte er die Namen auf den Steinen gelesen, bis er nach etwas mehr als einer Stunde den richtigen gefunden hatte. Er hatte sich die Lage des Grabs eingeprägt und dann eine Stelle gesucht, an der er später unbeobachtet über die Friedhofsmauer steigen konnte, denn die Deutschen schlossen ihre Toten in der Nacht ein. Vielleicht, weil sie nicht wussten, dass sich die Ahnen durch Mauern und Tore keineswegs abhalten ließen, wenn sie wiederkehren wollten. Aber die Geister der toten Deutschen beunruhigten Kaiphas kaum. Mit ihnen hatte er nichts zu schaffen, und was den einen anging, der hier unter seinen Füßen lag, nun, da hatte er noch in Windhoek vorgesorgt. Er hatte einen Gegenzauber in Auftrag gegeben und sich einen Talisman besorgt. Der würde ihn beschützen. Die Nacht war herbstlich kühl, der Regen rauschte gleichförmig und verschluckte alle anderen Geräusche. Wenn es überhaupt welche gab um zwei Uhr morgens auf einem gottverlassenen Friedhof. Kaiphas zog Jacke und Hemd aus und verstaute beides in seinem Koffer. Den Lederbeutel mit dem Talisman ließ er um seinen Hals hängen. Dann setzte er den Spaten an. [...]