Die Afrikawissenschaften in der DDR

Die Afrikawissenschaften in der DDR: Eine Studie über eine akademische Disziplin zwischen Exotik und Exempel.
08-0101
3-8258-4371-8
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Titel: Die Afrikawissenschaften in der DDR
Untertitel: Eine akademische Disziplin zwischen Exotik und Exempel. Eine Wissenschaftliche Untersuchung
Autor: Ulrich van der Heyden
Reihe: Die DDR und die Dritte Welt, Band 5
Lit Verlag
Münster, 1999
ISBN 3825843718 / ISBN 3-8258-4371-8
Originalbroschur, 15 x 21 cm, 622 Seiten

Zustand:

Ordentlich. Einband mit Gebrauchsspuren, leicht fleckig. Innen sauber. Abbildung hier entspricht nicht dem Erscheinungsbild.
Selten.

Über: Die Afrikawissenschaften in der DDR

Mit seinem Werk "Die Afrikawissenschaften in der DDR" legt der Afrika- und Kolonialhistoriker Ulrich van der Heyden eine umfassende Analyse der Entwicklung, der Strukturen, sich wandelnder Paradigmen, von Leistungen und Fehlleistungen der ostdeutschen Afrikawissenschaften von ihrer Entstehung als sogenannte Regionalwissenschaft Ende der 1950er Jahre bis zu ihrer politisch gewollten Abwicklung zu Beginn der 1990er Jahre, vor. Unter Heranziehung einer breiten Quellenbasis wird dargelegt, wie die interdisziplinären Ansprüchen verpflichtet fühlenden Afrikawissenschaften in der DDR ihren Weg zwischen einerseits originärer Forschungen mit zum Teil international beachteten Ergebnissen und andererseits parteikonformen Verhalten herausgebildet hat.

Zugleich wird an Hand einer oftmals als exotisch betrachteten Wissenschaftsdisziplin das Schicksal der Geisteswissenschaften der DDR exemplifiziert. "Die Afrikawissenschaften in der DDR" stellt die wichtigsten afrikarelevanten Institutionsgeschichten der DDR chronologisch vor und behandelt auch einige Querschnittsfragen, wie die Rolle des Marxismus/Leninismus und der "Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Wissenschaft" sowie den Einfluß der Sowjetwissenschaften und der Solidarität auf die Profilierung der Afrikawissenschaften in der DDR. Die Arbeit zeigt, eingebettet in wissenschaftshistorische Reminiszenzen, heute kaum noch relevante Veröffentlichungsmöglichkeiten und -praktiken von DDR-Wissenschaftlern auf und dokumentiert sie teilweise.

Die Beziehungen zwischen Regionalwissenschaft und Außenpolitik im "anderen" deutschen Staat werden beleuchtet. Erstmalig wird die gesamte Ent- und Abwicklung der Afrikawissenschaften in der DDR detailliert dargestellt und hierzu nicht nur die zeitgenössische publizierte Literatur herangezogen, sondern auch umfangreiches Aktenmaterial und Interviews ausgewertet. "Die Afrikawissenschaften in der DDR" belegt analysierend die fast vollständige Beseitigung der ehemaligen Akteure der Afrikawissenschaften in der DDR und diskutiert die These von der strukturellen Kolonisierung der DDR am Beispiel der Eliminierung der ehemaligen Akteure der ostdeutschen Afrikawissenschaften.

Inhalt: Die Afrikawissenschaften in der DDR

I. Zum Geleit von Franz Ansprenger
II. Vorbemerkungen
1. Einführung
2. Aufbau, Struktur und Publikationsorgane der Afrikawissenschaften der DDR

2.1. Die Afrikawissenschaften als Teil der Entwicklungsländerwissenschaften
2.2. Die Zeitschrift "asien-afrika-lateinamerika" und die Afrikawissenschaften in der DDR
2.3. Weitere Publikationsorgane der Afrikawissenschaftler in der DDR
3. Paradigmen der Afrikawissenschaften in der DDR
3.1. Die "Auseinandersetzung" mit der bürgerlichen Wissenschaft
3.2. Der Solidaritätsgedanke: Fortschritt und Hindernis in der Forschung
3.3. Der Einfluß der Sowjetwissenschaft auf die Afrikawissenschaften in der DDR
4. Die Herausbildung und Entwicklung der Afrikawissenschaften in der DDR zwischen Tradition und Neuanfang
4.1. Die Entwicklung der Afrikawissenschaften
in der DDR - eine Einführung in die Institutionsgeschichte
4.1.1. Die Afrikanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin
4.1.2. Die Afrikawissenschaften an der Akademie der Wissenschaften der DDR
4.1.3. Die Entwicklung der Afrikawissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig
4.2. Tradition und Traditionsverständnis der Afrikawissenschaften in der DDR
4.3. Der "Fall Dammann" - Exempel oder Ausnahme?
4.4. Die Kolonialgeschichtsschreibung als "Mutterdisziplin" der Afrikawissenschaften in der DDR
4.5. Die afrikabezogene Völkerkunde
4.6. Die "Südafrikawissenschaften" in der DDR - ein Fallbeispiel
5. Wirkungsfelder und Grenzen der Afrikawissenschaften in der DDR
5.1. Afrikapolitik und Afrikawissenschaften in der DDR
5.2. Die thematischen Forschungsfelder der DDR-Afrikawissenschaften
5.3. Dogmen in den Afrikawissenschaften der DDR
5.4. Der Marxismus-Leninismus in den Afrikawissenschaften der DDR
5.5. Die Rezeption der Afrikawissenschaften in der DDR
5.6. Der Beitrag der Wissenschaft zum Afrikabild in der DDR - das Beispiel südliches Afrika
6. Die Afrikawissenschaften in der DDR im Umbruch
6.1. Die politische Wende in der DDR: Hoffnung und Ende der ostdeutschen Afrikawissenschaften
6.2. Der Forschungsschwerpunkt Moderner Orient - ein ungeliebtes Relikt aus der Abwicklung oder eine neue Chance?
7. Zusammenfassung und Ausblick
8. Anhang

8.1. Statistiken, Graphiken und Dokumente
8.2. Literatur- und Quellenverzeichnis
8.3. Abkürzungsverzeichnis