Walther Wülfing

Walther Wülfing (1878-1953) war ein Offizier der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika und Schriftsteller. Die Fotografie aus dem Besitz seiner Enkelin, zeigt ihn als Leutnant.

Walther Wülfing (1878-1953) war ein Offizier der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika und Schriftsteller. Die Fotografie aus dem Besitz seiner Enkelin, zeigt ihn als Leutnant.

Walther Wülfing (1878-1953) war ein Offizier der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika und Schriftsteller.

Walther Wülfing wurde am 03.12.1878 in Barmen geboren, studierte nach dem Abitur in Würzburg und München mehrere Semester Nationalökonomie und schlug 1900 im badischen 30. Feldartillerieregiment die Offizierslaufbahn ein. Der lebensfrohe und gesellige Mann suchte jedoch bald eine Alternative zum Alltäglichen und war von dem Wunsch getrieben, einmal fremde Länder zu sehen und kennenzulernen. Mit dem Ausbruch des Herero-Aufstandes in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, bot sich ihm erstmals die Gelegenheit, als Angehöriger der Schutztruppe dorthin entsandt zu werden. Erst 1906 bewarb sich Walther Wülfing und wurde mit weiteren Freiwilligen in das Krisengebiet ausgeschifft. Er nahm an zahlreichen Gefechten im Nama-Aufstand sowie an der militärischen Expedition gegen die Bande des Raubmörders Simon Kopper teil. Nach dem Ende des Nama-Aufstandes war er am Wiederaufbau und Neubau der Infrastruktur und im Vermessungswesen beteiligt. In Südwestafrika heiratete er Adelheid von Winterfeld, mit der er zur Operation einer schweren Schulterverletzung, die er sich bei einem Sturz vom Pferd zugezogen hatte, Ende 1912 ins Deutsche Reich zurückkehren mußte. Nach seiner Genesung trat er im Rang eines Hauptmanns 1913 in ein Garde-Feldartillerieregiment ein. Er verlor seine Frau, bald nach der Geburt des ersten Kindes, Helga Wülfing, im Jahr darauf. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm er mit dem 4. und 2. Garde-Feldartillerieregiment an zahlreichen Gefechten im Westen und Osten Europas teil, wurde 1919 noch zum Major befördert und schied 1920 aus dem aktiven Dienst aus. Nach dem Krieg heiratete er seine zweite Ehefrau, Anna, mit der er von 1925 bis 1927 Südwestafrika und Südafrika intensiv bereiste. Walther Wülfing, ein talentierter Texter und Fotograf, schickte von dort zahlreiche Reportagen an deutsche Zeitungen und begründete nach seiner Rückkehr eine beachtliche Laufbahn als Schriftsteller. Er schrieb zahlreiche Novellen und viele seiner Reise- und Erlebnisberichte über das Farmer- und Eingeborenenleben im südlichen Afrika wurden in namhaften deutschen und internationalen Zeitungen veröffentlicht. Viele seiner Werke wurde von Karl Mühlmeister illustriert. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges bereiste das Ehepaar Wülfing Österreich, Spanien, Italien und Osteuropa. Nach einer Rundreise in Nordafrika schrieb Walther Wülfing Libia, ein in italienischer Sprache verfaßter Bericht über seine Eindrücke der der damaligen italienischen Kolonie Lybien. Bei Kriegsbeginn wurde der inzwischen 61-jährige zur militärischen Dienstverwaltung herangezogen und war bis 1942 Standortoffizier in Rom und trat dann, im Rang eines Oberstleutnants, in den Ruhestand. Bei den verheerenden Bombardierungen der Stadt München durch die britische und amerikanische Luftwaffe im Jahr 1943, verloren die Wülfings ihr Haus und kamen als Ausgebombte in Garmisch unter, wo sie in beengten Verhältnissen die Kriegs- und Nachkriegsjahre verlebten. Seinen Traum, den gemeinsamen Lebensabend in Südwestafrika zuzubringen, schien im Jahr 1950 wahr zu werden. Jedoch erkrankte Walther Wülfing und verstarb am 13.03.1953 in Partenkirchen. Die Existenz dieser Kurzbiographie, die Neubearbeitung seines Romans Die Omaheke-Expedition gegen Kanjemi sowie die 2010 erfolgte Erstausgabe des auf seinen Tagebucheintragungen basierenden Erinnerungsbericht Im Morgengrauen gegen Kopper: Die Kalahari-Expediton gegen Simon Kopper, ist seinen Enkeln Christiane Frey und Volker P. Möllmann sowie Bernd Kroemer (Glanz & Gloria Verlag) zu verdanken.

Literatur von Walther Wülfing:

  • Das Grauen der Omaheke: Hauptmann Hollaenders Expedition gegen Kanjemi (1929)
  • Dich ruft Südwest! (1930)
  • Der Butterfarmer (1931)
  • Wettlauf mit dem Tod (1933)
  • Das Geheimnis der Kalahari (1933)
  • Die Lupa-Goldfelder werden gegründet (1934)
  • Peter Krafts Kampf um Blut und Boden. Erzählung von Frontsoldaten, Freikorpkämpfern und SA-Männern (1935)
  • Männer reiten fürs Vaterland (1937)
  • Talwej-Amanha. Die Todesfahrt zum Lomba. Mit Spaten und Büchse 8000 km durch Südafrika. (1937)
  • Die deutschen Südwester. Die Geschichte eines Kolonialkämpfers (1939)
  • Peter Krafts Kampf. Vom Opfergang der Freikorps (1939)
  • Orlog in Deutsch-Südwest. Erzählung aus dem Hereroaufstand (1939)
  • Verfolgt (1943)
  • Libia (1943)
  • Für Deutschland gerudert. Ein Ruhmesblatt deutscher Ruderer (Co-Autor, 1958)
  • Kämpfe und Abenteuer in Urwald und Steppe (in: Aus weiter Welt, Band 18)
  • Abenteuer in fünf Weltteilen (in: Aus weiter Welt, Band 23)
  • Junge Abenteurer (mit Steinhardt: Junge Abenteurer / Das Pflanzungsgespenst ; Walther Wülfing: Der Butterfarmer;  J.C. Martin: Grünhorn in Australien; Josef Viera: Der Fremdenlegionär)
  • Im Morgengrauen gegen Kopper. Die Kalahari-Expediton gegen Simon Kopper (2010)

Wülfing, Walther im Namibiana-Buchangebot

Männer reiten fürs Vaterland (Aus weiter Welt, Nr. 130)

Männer reiten fürs Vaterland (Aus weiter Welt, Nr. 130)

Aus der Reihe 'Aus weiter Welt' ist dies eine erzählende Darstellung der Kalahari-Expedition gegen Simon Kopper von 1908.

Dich ruft Südwest!

Dich ruft Südwest!

Dich ruft Südwest! ist ein Südwestafrika-Roman, der zeitlich in den 1920er und 1930er Jahren angelegt ist.

Die deutschen Südwester

Die deutschen Südwester

Die deutschen Südwester ist ein autobiographischer Südwestafrika-Roman des Farmers und Schutztrupplers Walther Wülfing.

Das Grauen der Omaheke: Hauptmann Hollaenders Expedition gegen Kanjemi

Das Grauen der Omaheke: Hauptmann Hollaenders Expedition gegen Kanjemi

Die Geschichte von Hauptmann Hollaenders Expedition gegen Kanjemi, erschien 1929 im Heftformat unter dem Titel Das Grauen der Omaheke.

Im Morgengrauen gegen Kopper. Die Kalahari-Expedition gegen Simon Kopper

Im Morgengrauen gegen Kopper. Die Kalahari-Expedition gegen Simon Kopper

Die Kalahari-Expedition gegen Simon Kopper begann im Morgengrauen des 16.03.1908 und ist in die Geschichte Südwestafrikas eingegangen.