Wahrhold Drascher

Professor Dr. Wahrhold Drascher (1892-1968) war ein deutscher Historiker und Soziologe mit dem Schwerpunkt Kolonialismus.

Professor Dr. Wahrhold Drascher (1892-1968) war ein deutscher Historiker und Soziologe mit dem Schwerpunkt Kolonialismus.

Professor Dr. Wahrhold Drascher (1892-1968) war ein deutscher Historiker und Soziologe mit dem Schwerpunkt Kolonialismus.

Wahrhold Drascher wurde am 03.03.1892 in Mannheim geboren. Nach dem Studium der Geschichte, Geographie und Staatswissenschaften diente er von 1912-1913 als einjährig Freiwilliger im III. See-Bataillon der Deutschen Kriegsmarine im deutschen Pachtgebiet Tsingtau. Nach dem Abschluß seiner Dienstzeit bereiste er Ostasien und wurde, nach Deutschland zurückgekehrt, bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges von 1914-1916 mit dem Marinekorps in Flandern eingesetzt. 1916 aus dem  Militärdienst entlassen, promovierte Wahrhold Drascher im selben Jahr und war ab 1917 als Wissenschaftlicher Assistent bei der Handelskammer Hamburg und ab 1920 als Geschäftsführer der Deutschen Handelskammer in Valparaiso in Chile tätig. 1925 folgte er dem Ruf an das Deutsche Auslands-Institut in Stuttgart, wo er als Archivleiter und Überseereferent wirkte. Ab 1929 lehrte Dr. Wahrhold Drascher zusätzlich als Dozent für Wirtschaftskunde des Auslands an der Universität Tübingen, habilitierte dort 1935 und wurde 1939 als Professor für Weltpolitische Auslandskunde und Kolonialwissenschaften berufen. Ausgedehnte Forschungsreisen führten ihn nach Westafrika, Westindien, Südafrika und Südwestafrika, wo er sich besonders für die gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen der schwarzen und weißen Bevölkerung interessierte. Dr. Wahrhold Drascher prognositizierte in den ausgehenden 1930er Jahren den zunehmenden Einfluß des Kommunismus auf die Bevölkerung Afrikas und die sozialen Folgen der Apartheid, die er als gesellschaftliche Lösung als nicht praktikabel erachtete. 1951 wude sein Lehrauftrag an der Universität Tübingen erneuert. Bis zu seiner Emeritierung Anfang der 1960er Jahre war Professor Dr. Wahrhold Drascher publizistisch recht aktiv und, obwohl wegen seiner oft nonkonformen Thesen nicht unumstritten und von DDR-Autoren angefeindet, ein international beachteter Fachmann. Nach längerer Krankheit verstarb Wahrhold Drascher am 07.07.1968.

Literatur von Professor Dr. Wahrhold Drascher:

  • Das Vordringen der Vereinigten Staaten im Westindischen Mittelmeergebiet: Eine Studie über die Entwicklung und die Methoden des Amerikanischen Imperialismus (1918)
  • Neue Grundlagen der Handelspolitik (in: Grundzüge der Wirtschaftsentwicklung in Süd- und Mittelamerika, 1926)
  • Geopolitische und geoökonomische Chronik. I. Teil: Die weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Geschehnisse der Nachkriegszeit und ihre Auswirkungen (1928)
  • Auslanddeutsche Charakterbilder (1929)
  • Die Vorherschaft der Weissen Rasse: die Ausbreitung des abendländischen Lebensbreiches auf die überseeischen Erdteile (1936)
  • Schuld der Weißen? Die Spätzeit des Kolonialismus (1960)
  • Die Perioden der Kolonialgeschichte (1961)
  • Festschrift Dr. h.c. Heinrich Vedder. Ein Leben für Südwestafrika (mit Hans-Joachim Rust. 1961)
  • Zur Soziologie des deutschen Seeoffizierkorps (in: Wehrwissenschaftliche Rundschau, 1962)
  • Die Rassenpolitik in Südafrika 1652 bis 1910 (in: Saeculum, 1964)

Drascher, Wahrhold im Namibiana-Buchangebot

Schuld der Weißen? Die Spätzeit des Kolonialismus

Schuld der Weißen? Die Spätzeit des Kolonialismus

Schuld der Weißen? Die Spätzeit des Kolonialismus schildert die Entwicklung in Übersee seit dem ersten Weltkrieg und nimmt zu Beziehungen der Weißen zu den Entwicklungsvölkern Stellung.

Festschrift Dr. h.c. Heinrich Vedder. Ein Leben für Südwestafrika

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Ehrung Dr. Vedders für seine Lebenswerk in Südwestafrika durch zahlreiche hochinteressante Beiträge