Pat Fahrenfort

Die Südafrikanerin Pat Fahrenfort ist eine ehemalige Vizedirektorin des Ministeriums für Arbeit.

Die Südafrikanerin Pat Fahrenfort ist eine ehemalige Vizedirektorin des Ministeriums für Arbeit.

Pat Fahrenfort, Jahrgang 1945, wuchs mit sechs Geschwistern in einem Coloured-Haushalt im District Six und später in den Cape Flats von Kapstadt auf. Ihr Vater, der als Ableser des städtischen Energieversorgers, und ihre Mutter, die als Fabrikarbeiterin zu einem bescheidenen Wohlstand beitrug, schickten ihre Tocher im Alter von 15 Jahren auf ihre erste Arbeitsstelle in einer Fabrik. So sehr auch der Vater für den Matriek-Abschluß seiner Kinder eintrat, so entscheidend war in Familienangelegenheiten das letzte Wort der beherrschenden Mutter, die für die finanzielle Stabilität der großen Familie sorgte und mehr die Gegenwart als eine ungewisse Zukunft im Blick hatte. Pat Fahrenforts Biographie spiegelt ihren beherzten und furchtlosen Umgang mit den Herausforderungen des Lebens und eine ungewöhnliche berufliche Laufbahn, die von der Fabrikarbeit in kleinen aber konsequenten Schritten in anspruchsvollere Tätigkeiten, Weiterbildung, Studium der Sozialwissenschaften bis hin zu ihrer letzten Position als Vizedirektorin im Arbeitsministerium Südafrikas führte. In ihrer Heimat Südafrika gilt die außergewöhliche Karriere Pat Fahrenforts als Musterbeispiel sowohl in gesellschaftlichen und weltanschaulichen Debatten wie auch in den unterschiedlichsten Auslegungen der Landesgeschichte. Viele der ideologischen Aussagen über ihre Vorbildrolle konterkariert die offensiv ehrliche Frau mit harschen Kritiken am heutigen Zustand der südafrikanischen Gesellschaft und Berufswelt, die von den gleichen Problemen und heute zusätzlich von Korruption, Tribalismus und Frauenverachtung geprägt sei. Von kleiner und zierlicher Statur, hat Pat Fahrenfort es stets verstanden, sich nachhalting Gehör und Respekt zu verschaffen. Familiäre und persönliche Schicksalsschäge bewältigte sie mit beachtlicher Nehmerqualität. Spektakulär war ihr öffentlicher Angriff auf die Mitarbeiter des ihr unterstellten Arbeitsministeriums, als sie mit klaren Worten die Faulheit und Ignoranz der dortigen Belegschaft thematisierte. Im Jahr 2006 zog sich Pat Fahrenfort, die aus einer geschiedenen Ehe eine Tochter hat und in Kapstadt lebt, in den Ruhestand zurück.