Maximilian Bayer

Maximilian Bayer (1872-1917) war ein deutscher Offizier im Generalstab der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika, Mitbegründer des Deutschen Pfadfinderbundes und Autor.

Maximilian Bayer (1872-1917) war ein deutscher Offizier im Generalstab der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika, Mitbegründer des Deutschen Pfadfinderbundes und Autor.

Maximilian Bayer (1872-1917) war ein deutscher Offizier im Generalstab der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika, Mitbegründer des Deutschen Pfadfinderbundes und Autor.

Maximilian Gustav Stephan Bayer wurde am 11.05.1872 in Karlsruhe geboren. Im Alter von vierzehn Jahren trat er in Haupt-Kadetten-Anstalt Groß-Lichterfelde bei Berlin ein und verließ diese im Jahr 1891 als Sekonde-Lieutenant. Bis 1898 diente er im 1. Oberrheinischen Infanterie-Regiment Nr. 97 in Saarburg, dann an der Kriegsakademie in Berlin, ab 1901 im Generalstab und 1903 im Großen Generalstab. Anläßlich des Herero-Aufstandes im Januar 1904 meldete sich Maximilian Bayer freiwillig und wurde zum Stab des Führers des Marine-Expeditionskorps für Deutsch-Südwestafrika im 2. Seebataillon versetzt und zum Hauptmann befördert. Kurz nach seiner Ankunft in Deutsch-Südwestafrika im März, wurde Maximilian Bayer Zweiter Generalstabsoffizier bei dem Oberkommando der Schutztruppe unter Gouverneur Oberst Theodor Leutwein und im Hauptquqartier in Okahandja stationiert. Als Offizier im Generalstab nahm er an den meisten der bedeutenden Kämpfe der Schutztruppe in Südwestafrika des Jahres 1904 teil. Im Juni des darauffolgenden Jahres erkrankte Maximilian Bayer an Typhus, in dessen Folge sich dauerhafte Herzbeschwerden einstellten und einem Erholungsurlaub in Deutschland erforderten. Mit Beginn des Jahres 1906 erhielt er den Auftrag, in zahlreichen deutschen Städten Vorträge über den Krieg in Deutsch-Südwestafrika abzuhalten. In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Bücher, in denen er über seine Erlebnisse im Herero-Aufstand berichtete oder die Eindrücke in Abenteuergeschichten für jugendliche Leser einfließen ließ und teilweise unter seinem Pseudonym Jonk Steffen schrieb. Maximilian Bayer wurde 1907 wurde Chef der 1. Kompanie im 3. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 138 in Dieuze, Lothringen. 1908 lernte er den Stabsarzt Alexander Lion, der ebenfals der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika angehört hatte, kennen. Dieser war von dem Gedanken erfüllt, das Pfadfindertum, nach Vorbild des Engländers und Gründers der Weltpfadfinderbewegung, General Robert Baden-Powell, im deutschen Reich bekannt zu machen und einzuführen. Lion konnte Maximilian Bayer für diese Idee gewinnen. Nebenberuflich bauten sie, gegen gesellschaftliche und politische Widerstände, über die folgenden Jahre das Pfadfinderwesen in Deutschland auf, gründeten 1911 in Berlin den Deutsche Pfadfinderbund DPB, zu dessen Ersten Reichsfeldmeister Maximilian Bayer gewählt wurde. In seiner militärischen Laufbahn ereignete sich seine Beförderung zum Major und seine Versetzung nach Halberstadt zum Stab des Infanterieregiments Nr. 27, wo er weiter an der Förderung des Deutsche Pfadfinderbundes arbeitete und dessen Statuten in jenen Jahren, um eine bessere gesellschaftliche Akzeptanz zu finden, mehr dem deutschen als dem unpopulären internationalen Gedanken angeglichen wurden. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Maximilian Bayer an der Westfront eingesetzt, nahm am Sturm auf Lüttich teil und war von August 1914 bis Januar 1915 Stadtkommandant von Brüssel. Danach erhielt er den Auftrag, ein Konzept zum Aufbau einer türkischen Pfadfinderbewegung – die Türkei war Kriegsverbündeter des Deutschen Reichs - nach deutschem Vorbild zu entwickeln, als Folgeauftrag bildete er finnische Freiwillige im Ausbildungslager Lockstedt militärisch aus und im August 1915 wurde Maximilian Bayer Kommandeur der „Ausbildungstruppe Lockstedt“. Im Jahr 1916 wurde dieses in das Königlich-Preußische Jägerbataillon Nr.27 (Finnische Jäger) umbenannt und ab Mai 1916 wurde es unter seiner Führung in Kurland eingesetzt. Nach dem April 1917 wurde er wieder an die die Westfront nach Verdun versetzt und befehligte das Reserve-Infanterieregiments Nr.259. Am 25.10.1917 fiel Maximilian Bayer, vermutlich von einem Scharfschützen getroffen, während einer Inspektion der Gefechtsstände. Seine Leiche wurde zunächst dem Soldatenfriedhof in Unterhofen nahe der Stadt Metz beigesetzt, 1924 auf den Militärfriedhof Féy bei Novéant umgebettet und 1926 endlich auf dem Mannheimer Hauptfriedhof, in der Grabanlage seiner Familie, zur letzten Ruhe gebettet. Zahlreiche Pfadfinderführer und Vertreter Finnlands waren zugegen und auch 1929, als ein Gedenkstein zu seinen Ehren dort errichtet wurde, war die Anteilnahme groß. Bis heute finden am Grab von Maximilian Bayer Gedenkveranstaltungen der Pfadfinder statt. Eine weitere Würdigung Bayers erfolgte 1977 mit der feierlichen Enthüllung eines Gedenksteines auf dem Ehrenhain der Deutschen Jugendbewegung bei Burg Waldeck im Hunsrück.

Maximilian Bayer: Orden und Auszeichnungen

Preußischer Roten-Adler-Orden IV. Klasse mit Schwertern (1904)
Ritterkreuz II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern des Großherzoglich Badischen Ordens vom Zähringer Löwen (1905)
Eisernes Kreuz 2. Klasse (1904)
Eisernes Kreuz 1. Klasse (1917)


Bayer, Maximilian im Namibiana-Buchangebot

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