Maria Fisch

Dr. med. Maria Fisch ist eine deutsche Medizinerin, Ethnologin und Autorin in Namibia.

Dr. med. Maria Fisch ist eine deutsche Medizinerin, Ethnologin und Autorin in Namibia.

Dr. med. Maria Fisch mit Egon Kochanke, dem damaligen Deutschen Botschafter in Namibia anläßlich, der Verleihung des Bundesverdienstkreuz 1. Klasse im Jahr 2009.

Dr. med. Maria Fisch mit Egon Kochanke, dem damaligen Deutschen Botschafter in Namibia, anläßlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuz 1. Klasse im Jahr 2009.

Dr. med. Maria Fisch ist eine deutsche Medizinerin, Ethnologin und Autorin in Namibia.

Maria Fisch wurde am 24.12.1924 im westfälischen Menzel geboren und wuchs auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach dem Abitur, das sie an einer Oberschule in Rüthen (Sauerland) im Jahr 1942 ablegte, absolvierte sie einen einjährigen Kriegshilfsdienst und ein Praktikum in der Krankenpflege und studierte dann zwei Semester Theologie und Philosophie und anschließend Medizin an den Universitäten Göttingen und Münster. 1952 legte sie das Staatsexamen ab promovierte über „Die Auswirkungen der Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse auf den Verlauf der Tuberkulose" in Münster. In den folgenden fünf Jahren unterzog sich Dr. med. Maria Fisch breit angelegten Ausbildungsgängen in verschiedenen Krankenhäusern in Hamm und sammelte berufliche Erfahrung in den Fachabteilungen des Missionsärztlichen Instituts in Würzburg. Die katholische Einrichtung entsandte Maria Fisch im Dezember 1957 in den Norden Südwestafrikas, wo sie bis 1966, zuständig für die gesamte Nordost-Region, das katholische Missionshospital in Nyangana als Missionsärztin und mit großem persönlichen Einsatz leitete. Maria Fisch erlernte umgehend die regionale Sprache, das Mbukushu, um Akzeptanz bei ihren einheimischen Patienten zu finden sowie Erkenntnisse über einheimische Heilmethoden zu gewinnen und Beziehungsnetzwerke zu praktizierenden schwarzen Heilern aufzubauen. Von 1966-1977 führte sie das neu errichtete Krankenhaus in Andara und fand dabei zunehmend Interesse an dem ethnologischen Aspekt ihrer Tätigkeit. 1977 kehrte Maria Fisch nach Deutschland zurück und stellte bald fest, daß ihr dort die Freude an der medizinischen Arbeit fehlte. 1978 nahm sie in eine Anstellung als staatliche Ethnologin für die Kavango-Region an und arbeitete die nächsten zehn Jahre in Rundu, von wo aus sie sich intensiv der Kultur und Geschichte der dort ansässigen Völker, deren Vertrauen und Sympathie sie genoß, auf langen und häufigen Reisen in entlegene Gebiete widmete. Neben ihren wissenschaftlichen Aufzeichungen und Gesprächsprotokollen, trug sie zu Forschung- und Ausstellungszwecken zahlreiche Ethnologica und unzählige Fotografien zusammen. 1987 zog sich Dr. Maria Fisch aus dem Berufsleben zurück und widmete sich seitdem, privat und in einigen Ehrenämtern, weiterhin völkerkundlichen und sozialen Themen. Der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft, deren Mitglied sie seit 1966 ist, stand sie von 1992 bis 1993 vor. Maria Fisch, die zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze und Bücher über namibische Geschichte, Völkerkunde und Mbukushu-Sprachen geschrieben hat, und seit 2004 in Swakopmund lebt, wurde am 04.08.2009 in Windhoek das deutsche Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Diese Auszeichnung, die sie aus der Hand des damaligen Deutschen Botschafters in Namibia, Egon Kochanke, erhielt, sollte ihren humanitären und wissenschaftlichen Einsatz in ihrer Wahlheimat würdigen. Bei dieser Gelegenheit wurde Dr. Maria Fisch auch vom ehemaligen Gouverneur des Kavango-Distrikt, John Thinguru, für ihren selbstlosen Einsatz im Dienste der Gesundheit, der Bildung und der sozialen Wohlfahrt Namibias, herzlich adressiert.

Literatur von Dr. Maria Fisch:

  • Einführung in die Sprache der Mbukushu, Ost-Kavango, Namibia (1977)
  • The World of Traditional Hunters along the Kavango River (1994)
  • Die Kavangojäger im Nordosten Namibias (1994)
  • Der Caprivizipfel während der deutschen Zeit 1890–1914 (1996)
  • Die südafrikanische Militärverwaltung (1915–1920) und die frühe Mandatszeit (1920–1936) in der Kavango-Region, Namibia (2004)
  • The Mbukushu in Angola. A History of Migration, Flight and Royal Rainmaking (2005)

Fisch, Maria im Namibiana-Buchangebot

The Hambukushu of Namibia’s Kavango East Region

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The Hambukushu of Namibia’s Kavango-East Region is the first ever comprehensive history of the Hambukushu people, covering a period of 300 years.

Namibiana Vol. V (1) 1984

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Namibiana Nr. V(1) aus dem Jahr 1984 fiel mit geschichtlichen, gesellschaftlichen, völkerkundlichen und biographischen Themen deutlich üppiger aus als die Vorausgaben.

Journal 60-2012 (Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft / Namibia Scientific Society)

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Dies ist Band 60 des Journals der Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft (Namibia Scientific Society), der 2012 herausgegeben wurde und bereits vergriffen ist.

Die Kavangojäger im Nordosten Namibias

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Ethnographische Arbeit über Jagdmethoden, religiös-magische Praktiken, Lieder und Preisgedichte der Kavangojäger im Nordosten Namibias.

Einführung in die Sprache der Mbukushu, Ost-Kavango, Namibia

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Die Einführung in die Sprache der Mbukushu, Ost-Kavango, Namibia wurde 1977 von der S.W.A. Wissenschaftlichen Gesellschaft herausgegeben.

The Mbukushu in Angola

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A History of Migration, Flight and Royal Rainmaking among the Mbukushu in Angola.

Die südafrikanische Militärverwaltung (1915-1920) und die frühe Mandatszeit (1920-1936) in der Kavango-Region / Namibia

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Ein wenig beschriebenes Thema: Die südafrikanische Militärverwaltung (1915-1920) und die frühe Mandatszeit (1920-1936) in der Kavango-Region Namibias.

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