Ludwig Külz

Geheimrat Professor Dr. med. Ludwig Külz (1875-1938) war ein deutscher Tropenmediziner in Togo und Kamerun.

Geheimrat Professor Dr. med. Ludwig Külz (1875-1938) war ein deutscher Tropenmediziner in Togo und Kamerun.

Geheimrat Professor Dr. med. Ludwig Külz (1875-1938) war ein deutscher Tropenmediziner in Togo und Kamerun.

Ludwig Külz wurde mit seinem Zwillingsbruder Wilhelm Külz als Sohn von Amalie Friederike Anna und Dr. Otto Külz am 18.02.1875 in Borna geboren. Er studierte Medizin in Leipzig, Marburg, München und Freiburg im Breisgau, wo 1896 seinen Wehrdienst als Einjähriger-Freiwilliger des 5. Badischen Infantrieregimentes Nr. 113 leistete. Als Doktorand immatrikulierte Ludwig Külz 1897 an der Königlichen Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und promovierte dort im Jahr 1899. Am 18.02.1901 heiratete er Agnes Ziese in Kiel und zog mit ihr ins sächsische Langburkersdorf, wo er als praktischer Arzt praktizierte und die gemeinsame Tochter Annaliese Karla Külz am 14.01.1902 geboren wurde. Im selben Jahr nahm Dr. Ludwig Külz ein Angebot des Reichs-Kolonialamtes an und trat im August die Leitung des Krankenhauses zu Kleinpopo in Togo an. Ihm gelang erstmals die Herstellung eines Serums zur Impfung gegen die grassierenden Pocken und die landesweite Impfung der Bevölkerung Togos. Ferner baute er die medizinische Grundversorgung weiter aus und setzte sich nachhaltig für die Verbreitung von Hygienestandards unter den Togoern, deren Sitten und Kultur Ludwig Külz schätzte, ein. Im Jahr 1905 wurde der erfahrene Tropenmediziner nach Kamerun versetzt wo in Jaunde, Kribi, Duala und Victoria wirkte, wo er bis 1912 mehrfach von seiner Ehefrau und seiner Tochter besucht und schließlich seine Berufung als Professor erhielt. 1913 entsandte das Reichskolonialamt Ludwig Külz als Vertreter des Leiters der Medizinisch-demographischen Deutsch-Neuguinea-Expedition, Professor Alfred Leber, nach Südostasien. Weitere Mitarbeiter waren der Maler Emil Nolde und dessen Ehefrau. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 und die unmittelbare Besetzung Deutsch-Neuguineas durch australische Truppen beendete die Feldforschung abrupt. Ludwig Külz schlug sich auf Umwegen nach Deutschland durch, meldete sich als Kriegsfreiwilliger und wurde zunächst im Kriegslazarett 18 bei Sedan, dann als Regimentsarzt beim Feldartillerieregiment 7 eingesetzt. Nach seiner Beförderung zum Marine-Oberarzt im Jahr 1916 erfolgte seine Abordnung zur Stabsverwendung an die türkisch-persische Front, wo er im April 1916 lebensbedrohlich an Fleckfieber, Typhus und Ruhr erkrankte. Durch eine an ihm durchgeführten Morphiumtherapie blieb der Mediziner zeitlebens morphiumabhängig. Nach dem Ende des Krieges ließen sich Ludwig und Agnes Külz scheiden. Ludwig Külz war als praktischer Arzt in Hamburg tätig, hielt Vorträge am Tropenhygienischen Institut der Universität Hamburg und schrieb wissenschaftliche Beiträge über Tropenkrankheiten. Im Jahr 1922 übernahm er das Sanatorium seines Cousins Dr. Georg Alexander Constantin Külz in Bad Neuenahr und betrieb ein medizinisches Laboratorium. Seit 1919 mit Ernährungsthemen und Vegetarismus befaßt, war Ludwig Külz seit 1925 Herausgeber des Journals „Biologische Heilkunst“. Zum Ende der 1920er Jahre beeinträchtigen die Folgen seiner Morphinabhängigkeit seine Gesundheit und Lebenskraft zunehmend. Unterstützt und gepflegt durch seine Sekretärin und Geliebte, Dora Just, mit der er den 1935 unehelich geborenen Sohn Wolfram hatte, unterzog er sich Therapien und lebte in Erdmannshain. Anfang 1938 an Wundrose erkrankt, verstarb Ludwig Külz 20.02.1938 im Leipziger Krankenhaus St. Jacob. Sein Grab befindet sich auf dem Erdmannshainer Friedhof.

Literatur von Ludwig Külz:

  • Blätter und Briefe eines Arztes aus dem tropischen Deutschafrika (1906)
  • Tropenarzt im afrikanischen Busch (1910; 2010)
  • Malaria und Schwarzwasserfieber. Sieben gemeinverständliche Vorträge über ihr Wesen, ihre Verhütung und Selbstbehandlung (1912)
  • Gesundheitsbüchlein für Auswanderer und Auslanddeutsche (1919)
  • 40 gesundheitliche Gewissensfragen an den Auswanderer und ihre Beantwortung durch die Auslanderfahrung (1920)
  • Die Hausapotheke des Auslanddeutschen (1920)
  • Unser Kind und seine Pflege (1926)
  • Diabetiker-Katechismus (1928)
  • Pflanzensäfte und ihre Anwendung (1931)

Külz, Ludwig im Namibiana-Buchangebot

Als Tropenarzt in Afrika

Als Tropenarzt in Afrika

Das Buch 'Als Tropenarzt in Afrika' basiert auf den Briefen des deutschen Tropenarztes Ludwig Külz in der deutschen Kolonie Togo.