Heidi von Koenen

Heide Eva Maria (Heidi) von Koenen (1929-1999) war eine deutsche Farmerin, Dokumentarfilmerin, Lehrerin und Dichterin. Fotos: © Familie von Koenen

Heide Eva Maria (Heidi) von Koenen (1929-1999) war eine deutsche Farmerin, Dokumentarfilmerin, Lehrerin und Dichterin. Fotos: © Familie von Koenen

Heide Eva Maria (Heidi) von Koenen (1929-1999) war eine deutsche Farmerin, Dokumentarfilmerin, Lehrerin und Dichterin.

Heidi von Koenen kam am 13.10.1929 als drittes von sechs Kindern des Farmers Hermann Kieckebusch (1883-1937) und seiner Ehefrau Eva Alma Sophie, geborene von Vegesack (1901-1997), in Swakopmund zur Welt. Ihre Mutter stammte aus Waidau in Lettland, ihr Vater, Sproß einer pommerschen Bauernfamilie, war als Offizier der Kaiserlichen Schutztruppe nach Deutsch-Südwestafrika gekommen und erwarb am Ende seiner aktiven Dienstzeit die Doppelfarm Onguati-Kakatswa. Dort wuchs Heide Kieckebusch auf und lernte als Siebenjährige ihren späteren Ehemann, Eberhard von Koenen, anläßlich eines Besuchs seiner Familie kennen. Nachdem Hermann Kieckebusch im Jahr 1937 verstorben war, unternahmen seine Witwe und die Kinder im Jahr 1938 eine Reise nach Deutschland, von der sie, durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September 1939 gehindert, nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten. Heide von Koenen besuchte zunächst eine Schule in Berlin und zog dann mit ihrer Mutter, die eine Anstellung im preußischen Kreis Wreschen fand, an den Ostrand der Provinz Posen, wo sie eine Baltenschule besuchte. Dem Einmarsch der Roten Armee im Jahr 1945 entging sie mit knapper Not und flüchte zu Verwandten ins niedersächsische Peine, die das Mädchen aufnahmen und ihr den Schulbesuch und das Abitur ermöglichten. Erst 1948 erhielt die Familie Kieckebusch die Genehmigung, nach Südwestafrika zurückzukehren. 1949 heirateten Heide und Eberhard von Koenen und lebten als Farmverwalter auf der zur Bassermann-Farmgesellschaft gehörigen Farm Eckenberg. In den folgenden Jahren unternahm und begleitete das Ehepaar wochenlange Expeditionen in das Kaokoland im Nordwesten Südwestafrikas, um dort völkerkundlicher Forschung nachzugehen, zu fotografieren und Dokumentarfilme zu drehen. 1953 drehten sie für das Hamburgische Museum für Völkerkunde den Film „Die Himba". Der Film fand in Deutschland solche Anerkennung, daß Eberhard und Heide von Koenen zwischen 1958 und 1961 weitere Filmdokumentationen für verschiedene deutsche Auftraggeber drehen konnten, für die das Paar Swakopmund, wo es seit Ende der 1950er Jahre bis 1968 lebte, für Monate verließ. Nach Abschluß von Dreharbeiten in Indonesien und Bali reiste Eberhard von Koenen zur Nachbearbeitung des Filmmaterials nach West-Deutschland während seine Ehefrau nach Südwestafrika zurückkehrte, wo sie wieder als Verkäuferin bei Elektro-Kriess, dann bei Tippelskirch und später bei Kurt Trede arbeitete. Von 1968 bis 1986 lebten die von Koenens in Windhoek. Während Eberhard von Koenen seiner beruflichen Laufbahn als kneippscher Bademeister und Masseur für rhythmische Massage, Mediziner, Homöopath und traditioneller Heiler nachging und mit dem Anfertigen zahlreicher Kohlezeichnungen zum Lebensunterhalt beitrug, unterrichtete Heidi von Koenen von 1973 bis 1978 an der Deutschen Regierungsschule (DSW) in Windhoek und von 1982 bis 1986 am Katholischen Convent. Sie war eine begabte Dichterin, deren Gedichte von Karl Ferdinand Lempp im Afrika Verlag Der Kreis verlegt wurden. 1986 setzte sich das Paar auf der Farm Omburo bei Omararu zur Ruhe. Dort verstarb Heidi von Koenen am 07.03.1999 und wurde auf Omburo bestattet. Neben Ihrem Ehemann, der sie um dreizehn Jahre überlebte, hinterließ sie ihre vier Kinder, Mette (*09.07.1950), Fritz Jorrit (*12.11.1951), Aret Rüdiger (*12.05.1962) und Immeke Ebba (*27.07.1964).

Autor: Ulrich Ender

Das Namibiana Buchdepot dankt den Kindern von Eberhard und Heidi von Koenen für die Mitarbeit an dieser Kurzbiographie und für die Erlaubnis zur Nutzung der Fotos.


von Koenen, Heidi im Namibiana-Buchangebot

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