H. B. Rycroft

Professor Dr. Hedley Brian Rycroft (1918-1990) war ein südafrikanischer Botaniker, Hochschullehrer und Direktor der National Botanic Gardens of South Africa.

Professor Dr. Hedley Brian Rycroft (1918-1990) war ein südafrikanischer Botaniker, Hochschullehrer und Direktor der National Botanic Gardens of South Africa.

H. B. Rycroft wurde am 26.07.1910 als einziger Sohn des aus Bedford eingewanderten englischen Ehepaares Frederick Charles Rycroft und Winifred Fanny Dicks in Pietermaritzburg geboren. In bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen wuchs er zunächst auf einer Farm bei Howick, dann, als seine Mutter ein kleines Handelsgeschäft erbte, in der Stadt selber auf. Dort wurde er eingeschult und fand bereits als Sechsjähriger zu seinem botanischen Interesse. Später besuchte er das Maritzburg College und legte dort im Jahr 1936 das Matriek ab. In Pietermaritzburg studierte H. B. Rycroft Ökologie, mit den Hauptfächern Botanik und Geographie, an der University of the Cape of Good Hope, der heutigen UNISA, und erlangte 1941 den Mastergrad. Trotz erheblicher Geldsorgen und Entbehrungen absolvierte er bis 1944 ein weiteres Studium im Fach Forstwirtschaft an der University of Stellenbosch, um sich für eine Anstellung in der staatlichen Forstverwaltung zu qualifizieren. Diese trat er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungseinrichtung Jonkershoek nahe Stellenbosch an und war dort, und daneben als Hilfsdozent an der Hochschule in Stellenbosch, bis 1953 tätig. In dieser Zeit fand er zu seiner persönlichen Vorliebe für den Cape Fynbos, über den er 1951 an der University of Cape Town promovierte. Bereits seit 1945 Mitglied der Botanical Society, vernetzte er sich mit den National Botanic Gardens in Kirstenbosch, wurde 1950 in einen Arbeitskreis der botanischen Gesellschaft, des Flower Protection Committee, berufen, und rückte bereits 1952 in deren Vorstand auf. 1953 trat er als Nachfolger von Professor Harold Compton, das Amt des Direktors der National Botanic Gardens an. Seine Amtszeit in den folgenden drei Jahrzehnten war von einer gewaltigen Fortentwicklung der botanischen Gärten in Kirstenbosch geprägt. H. B. Rycrofts leidenschaftlichem, stets öffentlichkeitswirksam eingesetztem Wirken wird die landes- und weltweite Bedeutung, die Kirstenbosch und die besondere südafrikanische Flora bald genießen durfte, zugeschrieben. Unter seine Aegide entstanden bis 1970 weitere Gärten wie der Orange Free State Garden in Bloemfontein, der Harold Porter Garden bei Betty’s Bay in der südwestlichen Kapregion, der Drakensberg Garden bei Harrismith, der Natal Garden bei Pietermaritzburg und der Lowveld Garden bei Nelspruit. Auch der Witwatersrand Garden bei Roodepoort, der erst nach H. B. Rycrofts Eintritt in den Ruhestand angelegt wurde, war von ihm geplant worden. 1973 ließ er sich von seiner Ehefrau, der Musiklehrerin Maureen Alfreda Starke, mit der er seit 1947 verheiratet war und mit der er die Kinder Brian, Athol James und Anne Maureen hatte, scheiden. In zweiter Ehe heiratete er Joan Gertrude. Im Juli 1983 trat H. B. Rycroft in den Ruhestand und zog mit seiner zweiten Ehefrau an die Nataler Südküste. Nach seiner 1986 diagnostizierten Krebserkrankung lebte das Paar in der Ortschaft Hogsback in den Amathole-Bergen im südafrikanischen Ostkap. Nach einem Schlaganfall verstarb Hedley Brian Rycroft am 01.12.1990 im East London Hospital. Seine Urne wurde am 13.12.1990 unter einem vormals von ihm gepflanzten Baum im National Botanic Garden in Kirstenbosch beigesetzt. Der mehrfach ausgezeichnete Botaniker und Hochschullehrer war Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Schriften, Beiträge und Bücher. Die Spezies Aspalathus rycroftii (Dahlgren) wurde nach ihm benannt, die Benennungen der Leucospermum arenarium und Protea restionifolia nahm H. B. Rycroft vor.