Gustav Frenssen

Gustav Frenssen (1863-1945) war ein deutscher Schriftsteller.

Gustav Frenssen (1863-1945) war ein deutscher Schriftsteller. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-S42619 / CC-BY-SA

Gustav Frenssen (1863-1945) war ein deutscher Schriftsteller.

Gustav Frenssen wurde am 19.10.1863 im holsteinischen Barlt geboren und war Pastor in Dithmarschen. Im Jahr 1896 erschien sein erster Roman Die Sandgräfin, 1898 Die drei Getreuen, beides keine Erfolgsromane, erst der 1901 erschienene Roman Jörn Uhl brachte den Durchbruch. Eine beginnende Glaubenskrise bewog den empfindsamen Freigeist 1902 dazu, sein Pastorenamt niederzulegen und sich, durch seine ersten Bücher wohlhabend geworden, ganz der Schriftstellerei zu widmen. Er verließ Dithmarschen und zog nach Blankenese bei Hamburg. Er entwickelte seinen Ruf als Heimatdichter des Nordens, erzielte mit zahlreichen weiteren Romanen gewaltige Auflagen und erhiellt den theologischen Ehrendoktor. 1906 erschien sein Roman Hilligenlei. Eine darin enthaltene Lebensbeschreibung Christi rief die Kritik der Kirchen hervor. Im Jahr 1907 stellte Gustav Frenssen seinen wohl bekanntesten und ebenfalls sehr erfolgreichen Roman Peter Moors Fahrt nach Südwest vor, in welchem die Kriegserinnerungen des Marineinfanteristen Peter Moor im Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika eindrücklich und unbestritten lesenswert beschrieben sind. Wie man seit einigen Jahren weiß, bediente sich Gustav Frenssen der wahren Lebensgeschichte eines Kriegsteilnehmers in der deutschen Kolonie. Frenssen selbst hatte keine kolonialen Ambitionen und so blieb es bei diesem einen Roman zum Thema. Im Jahr 1912 erfolgte seine Aufnahme in die Preußische Akademie der Dichtung und eine Nominierung für den Nobelpreis für Literatur. Anläßlich der Novemberrevolution im Jahr 1919 und der Ausrufung der Weimarer Republik, in die der nationalliberale Schriftsteller noch Hoffnung setzte, kehrte er in seinen Geburtsort Barlt zurück und arbeitete an einem autobiographischer Roman, der 1926 unter dem Titel Otto Babendiek erschien. Frenssens Werke spiegelten zunehmend völkische Themen und mit dem Aufkommen der nationalsozialistischen Bewegung identifizierte er sich mit deren Zielen und wurde nach der Machtübernahme durch die NSDAP, 1933 Ehrensenator des Reichsverbands Deutscher Schriftsteller. 1936 erschien sein Werk Der Glaube der Nordmark, in dem er über Gegensätze kirchlicher Glaubensverordnungen und einem völkischen Schicksalsglauben schrieb und mit dem Wilhelm-Raabe-Preis ausgezeichnet wurde sowie 1938 mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Gustav Frenssen hatte sich inzwischen vollkommen vom Glauben christlicher Prägung abgewendet und seine geistige Heimat in einem nordischen Gottglauben gefunden, zu dem er sich als heidnisch oder nicht-christlich bekannte. Seine Autobiographie Lebensbericht wurde 1940 veröffentlicht, 1942 Recht oder Unrecht – mein Land! und sein letztes Buch Lebenskunde. In den letzten Jahren seines Lebens war Gustav Frenssen für den Rundfunk und die Reichspressestelle der NSDAP tätig und starb am 11.04.1945 in seiner Vaterstadt Barlt. Sein Grab hatte er auf dem Wodansberg bei dem in der Region Dithmarschen gelegenen Ort Windbergen bestimmt, wo es heute noch zu sehen ist. Später wurde dort auch die Asche seiner Ehefrau Anna Frenssen-Warft, seiner Adoptivtochter Wiebke Brent-Frenssen und seiner Hauhälterin Martha Schulze beigesetzt. Gustav Frenssen war einer der erfolgreichsten und gleichzeitig populärsten deutschen Schriftsteller, dessen Bücher über drei Millionen Mal verkauft und in viele Sprachen übersetzt wurden. Nach seinem Tod aufkommende Kritik an seiner Unterstützung des Nationalsozialismus kam vereinzelt aus der eigenen Zunft und von einigen örtlichen Initiativen, die nach ihm benannte Straßen umbenannt sehen wollten. An seinem Nimbus als beliebter Volksschriftsteller änderte dies nur wenig, obschon ein tiefergehendes Allgemeinwissen um Gustav Frenssen und seine Literatur gegenwärtig kaum noch vorhanden ist.


Frenssen, Gustav im Namibiana-Buchangebot

Peter Moors Fahrt nach Südwest

Peter Moors Fahrt nach Südwest

Peter Moors Fahrt nach Südwest ist ein berühmter romanhafter Feldzugsbericht aus Deutsch-Südwestafrika nach einer wahren Begebenheit.

Peter Moors Fahrt nach Südwest. Ein Feldzugsbericht

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Der Roman Peter Moors Fahrt nach Südwest ist ein bekannter, auf Tatsachen beruhender Feldzugsbericht.