Fritz Jaeger

Prof. Dr. Fritz Jaeger (1881-1966) war ein deutscher Geograph. Aufnahme: Mai 1963

Prof. Dr. Fritz Jaeger (1881-1966) war ein deutscher Geograph

Fritz Jaeger wurde am 18.01.1881 in Offenbach geboren. Er studierte zunächst von 1899-1904 Mathematik und Physik, dann Geographie und Geologie an den Universitäten Heidelberg, Zürich und Berlin. Nachdem er 1904 das Examen für das Lehramt an Höheren Schulen in Karlsruhe abgelegt hatte, erhielt er die Gelegenheit an einer Forschungsreise nach Deutsch-Ostafrika und Ägypten teilzunehmen. Im Jahr 1909 habilitierte Fritz Jaeger in Berlin und erhielt dort 1911 einen außerordentlichen Lehrauftrag in Kolonialer Geographie und wurde als Leiter der Kolonialen Abteilung des Geographischen Instituts berufen. Im Zeitraum 1914-1919 bereiste er, zusammen mit seinem Assistenten Leo Waibel und im Auftrag des Reichskolonialamtes, Deutsch-Südwestafrika. Die für die Dauer eines Jahres geplante Forschungsreise verlängerte sich durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges erheblich und wurde für beide Wissenschaftler durch die Einberufung zum Militärdienst in der deutschen Kolonie unterbrochen. Fritz Jaeger diente als Landsturmmann und nahm an einem Gefecht teil. Nach der Kapitulation im Juli 1915 durften Jaeger und Waibel ihre geologische Forschungsarbeit in Südwestafrika beschränkt fortsetzen und lernten das Land, bis zu ihrer Deportation im Jahr 1919, intensiv kennen. In dieser Zeit knüpften sie zahlreiche Bekanntschaften und erwarben sich als Wissenschaftler und Erkunder von Grundwasservorkommen einen guten Namen unter ihren Landsleuten. Fritz Jaeger veröffentlichte seine Forschungsergebnisse als Beiträge zur Landeskunde von Südwestafrika in der Schriftenreihe Mitteilungen aus den Deutschen Schutzgebieten. Ein Teil davon, der 1921 aus Geldmangel nicht veröffentlicht werden konnte, wurde 1965 erstmals von der S.W.A. Wissenschaftlichen Gesellschaft herausgegeben. Prof. Dr. Fritz Jaeger wurde 1926 in die Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, aufgenommen und folgte 1928 dem Ruf der Basler Universität, an der er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1947 Geographie lehrte. Noch im hohen Alter zog es ihn als Leiter von Reisegruppen nach Afrika. Am 25.11.1966 verstarb Prof. Dr. Fritz Jaeger in Zürich. Ein Teil seines schriftlichen Nachlasses gelangte in das Leopoldina-Archiv in München.

Literatur von Prof. Dr. Fritz Jaeger:

• Über Oberflächengestaltung im Odenwald (in: Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde; Bd. 15, H. 3, 1904)
• Die Ostafrikanische Bruchstufe und die angrenzenden Gebiete zwischen den Seen Magad und Lawa ja Mweri sowie dem Westfuß des Meru (1909)
• Das Hochland der Riesenkrater und die umliegenden Hochländer Deutsch-Ostafrikas. Aufgaben u. Verlauf 1911-13
• Das Hochland der Riesenkrater und die umliegenden Hochländer Deutsch-Ostafrikas. Länderkundliche Beschreibung 1911-13
• Beitraege zur Landeskunde von Südwestafrika (mit Leo Waibel, in: Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten ; Erg. H. Nr 14 , 1920)
• Afrika. Physische Erdkunde (1925)
• Afrika. Geographie des Menschen u. seiner Kultur (1925)
• Afrika (3. Auflage, 1928)
• Mittelamerika, Mexiko und Westindien (mit Otto Lutz, in: Bibliotheca cosmographica. Bd. 40, Tl 3, 1926)
• Trockengrenzen in Algerien A. Petermann's Mitteilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt, Nr. 223, 1936)
• Forschungen über das diluviale Klima in Mexiko (A. Petermann's Mitteilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt, Nr. 190, 1937)
• Die Trockenseen der Erde: eine vergleichend-geographische Untersuchung zur Gewässerkunde der Trockengebiete (A. Petermann's Mitteilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt, Nr. 236, 1939)
• Afrika. Der Lebensraum (1954)
• Afrika. Mensch und Kultur (1954)
• Africa: Compendio de geografía (Mit Felix Blanco, 1964)
• Geographische Landschaften Südwestafrikas (Wissenschaftliche Forschung in Südwestafrika, Folge 2, 1965)