Eugen Fischer

Eugen Fischer (1874-1967) war ein deutscher Anthropologe und Mitbegründer des Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.

Eugen Fischer (1874-1967) war ein deutscher Anthropologe und Mitbegründer des Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.

Eugen Fischer (1874-1967) war ein deutscher Anthropologe und Mitbegründer des Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.

Eugen Fischer wurde am 05.07.1874 in Karlsruhe geboren, studierte in Freiburg und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Naturwissenschaften und Medizin, promovierte 1898 und erlangte seine Habilitation in den Fächern Anthropologie und Anatomie. Im Jahr 1908 besuchte er Deutsch-Südwestafrika im Rahmen einer Forschungsreise, auf der Eugen Fischer weitläufige Untersuchungen über die Auswirkungen der Vermischung der dort ansässigen Völker einschließlich der aus Europa stammenden Buren vornahm um die Geltung der Mendel'schen Vererbungslehre beim Menschen zu beweisen. Die von Eugen Fischer in Südwestafrika gesammelten ethnographischen Belegstücke aus dem Kulturkreis der Herero, Ovambo, Nama, Buschmänner und der in Rehoboth ansässigen Baster, schenkte er 1910 dem Freiburger Museum. Die Ergebnisse seiner Forschung erschienen 1913 in seinem Werk Die Rehobother Bastards und das Bastardierungsproblem beim Menschen. Dieses sollte, unter den zahllosen Publikationen und Aufsätzen aus seiner Feder, das einzige Werk mit einem Bezug zum südlichen Afrika bleiben.

Von 1900-1912 lehrte er Anatomie in Freiburg, erhielt 1912 eine Professur an der Universität Würzburg und 1914 eine an der Universität Freiburg. In den Jahren 1918 bis 1942 war er Professor für Anthropologie in Freiburg und an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und ab 1927 Direktor des ebenfalls in Berlin ansässigen, von ihm mitbegründeten Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. Eugen Fischer hatte weitere Ämter inne, so ab 1932 den Vorsitz Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte und die Mitgliedschaft in der der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 1951 berief ihn die Gesellschaft für Konsitutionswissen in Tübingen in ihren Kreis und 1952 verlieh ihm die Deutsche Anthropologische Gesellschaft die Ehrenmitgliedschaft.

Im Zeitraum von 1900 bis 1952 erhielt er vierzehn deutsche, italienische, französische, portugiesische und österreichische Ehrungen, Medaillen bzw. Titel. Dies belegt das hohe Ansehen, das er, aufgrund seiner weithin anerkannten Forschungsergebnisse in der Abstammungslehre des Menschen, bis zu seinem Lebensende in den anthropologischen Kreisen in Europa genoß. Eine seiner bedeutenden Erfolge lag im Nachweis einer gemeinsamen Abstammung aller Menschen, die die lange umstrittene Frage nach der polyphyletischen oder monophyletischen Abstammung der Menschen zugunsten der monophyletischen entschied. Daß das Bild von Eugen Fischer seit den 70er Jahren stets unter kritischen Vorzeichen vermittelt wird, liegt in der Hauptsache an den von ihm geforderten Konsequenzen in der sogenannten Rassenhygiene, die, unter anderem, die Sterilisation von geistig und sozial Behinderten anheimstellte, um deren Weitervermehrung zu unterbinden.

Auch die im Stil der damaligen Zeit gebräuchlichen Formulierungen und Wertungen, wie z.B. der Begriff der Minderwertigkeit im Zusammenhang mit Rasseeigenschaften, wird von den Nachkriegsgenerationen nicht mehr akzeptiert. Diese Lehre der Eugenik, die die menschliche Rassenkunde mit der menschlichen Erblehre gleichsetzte und die schon lange vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten wissenschaftlicher Stand in Deutschland war, wurde von diesen zur wissenschaftlichen Untermauerung ihrer Rassephilosophie aufgegriffen und propagiert. Daß Eugen Fischer ein Anhänger der nationalsozialistischen Bewegung war, hat, für den Ruf seiner wissenschaftlichen Arbeit und seines als Wissenschaftler, bald nach seinem Tod ein Übriges getan. Er starb, verheiratet und Vater von drei Kindern, am 09.07.1967 in Freiburg im Breisgau.


Fischer, Eugen im Namibiana-Buchangebot

Die Rehobother Bastards und das Bastardierungsproblem beim Menschen

Die Rehobother Bastards und das Bastardierungsproblem beim Menschen

Dies ist der 1961 in Graz erschienene Nachdruck von Die Rehobother Bastards und das Bastardierungsproblem beim Menschen, von Eugen Fischer.