Eberhard von Sick

Eberhard von Sick (1883-1978) war ein deutscher Schutztruppenoffizier in Ostafrika und völkerkundlicher Autor.

Eberhard von Sick (1883-1978) war ein deutscher Schutztruppenoffizier in Ostafrika und völkerkundlicher Autor.

Eberhard von Sick (1883-1978) war ein deutscher Schutztruppenoffizier in Ostafrika und völkerkundlicher Autor.

Eberhard von Sick wurde am 20.08.1883 in Stuttgart als Sohn des späteren Generals der Kavallerie Alfred von Sick, Flügeladjutant des Königs Karl von Württemberg, geboren. Die Stellung des Vaters brachte häufige Versetzungen mit sich, was sich auf den Schulbesuch des Sohnes auswirkte. So besuchte Eberhard von Sick Gymnasien in Ludwigsburg, Düsseldorf und Berlin und kam dann zum Kadettenkorps nach Potsdam und Groß-Lichterfelde bei Berlin. Nach Absolvierung des Kadettenkorps trat er in das 2. Württ. Ulanenregiment König Wilhelm I. ein, wo er am 27.01.1903, mit Patent vom 22.06.1901, zum Leutnant befördert wurde. 1908 meldete Eberhard von Sick sich zur Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Nach Besuch des Orientalischen Seminars in Berlin zur Ausbildung im Kolonialrecht bei Dr. Schnee und in der Suaheli-Sprache ging es Anfang September 1908 mit dem Dampfer "Kronprinz" der Deutsch-Ostafrika-Linie nach Dar-es-salaam. Bereits Anfang Oktober 1908 wurde er ins Innere auf die durch Hauptmann von Prince im Jahre 1895 gegründete Militärstation Kilimatinde (Landschaft Turu) kommandiert. Im Sommer 1909 nach Singidda versetzt, um die dort neu gegründete Station aufzubauen, wurde Eberhard von Sick am 16.06.1910 zum Oberleutnant befördert. Im gleichen Jahr war er für drei Monate Adjutant des Gouverneurs Freiherr von Rechenberg in Dar-es-salaam und trat im Oktober 1910 seinen Heimaturlaub an, von dem er im Frühjahr 1911 zurückkehrte. Bis zum Herbst 1912 tat er wieder Dienst in Singidda und war dann Adjutant des Kommandeurs der Schutztruppe Freiherr von Schleinitz. Auf eigenen Wunsch schied er 1913 aus der Schutztruppe aus. Er wird als ein "vortrefflicher, für den afrikanischen Dienst ganz besonders geeigneter Offizier" beurteilt, dessen Ausscheiden der Kommandeur der Schutztruppe lebhaft bedauert. Die Heimreise im Frühjahr 1913 gestaltete er zu einer 5-monatigen Weltreise, die ihn über Indien, Ceylon, Hongkong, Shanghai, Tsingtau, Peking, Japan, Wladiwostok, Moskau, Petersburg, Sanditten (Familiengut in Ostpreußen, auf dem er seine Schulferien verbracht hatte) nach Berlin führte. Im Oktober 1913 trat er wieder in sein altes Regiment, das Ulanenregiment Nr. 20 in Ludwigsburg, ein. Als Führer der 4. Eskadron seines Regiments rückte Eberhard von Sick 1914 ins Feld und war in Frankreich, Flandern, Polen und Serbien im Einsatz, seit 1918 führte er ein Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 120 in den Argonnen. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem Eisernen Kreuz zweiter und erster Klasse und dem Ritterkreuz mit Schwertern des Hausordens von Hohenzollern. Nach dem Krieg studierte er in Hohenheim Landwirtschaft und siedelte 1921 in die österreichische Heimat seiner Gattin nach Linz über, wo er das Gut Hummelhof bewirtschaftete. Im 2. Weltkrieg diente er, zuletzt als Oberst, im Einsatz bei einer Wehrwirtschaftsinspektion. Eberhard von Sick starb, wenige Wochen vor seinem 95. Geburtstag, am 06.07.1978 in Linz. Eine große Trauergemeinde gab ihm das letzte Geleit. Seine Urne wurde in der Familiengrabstätte derer von Sick auf dem Stuttgarter Waldfriedhof beigesetzt.


von Sick, Eberhard im Namibiana-Buchangebot

Die Waniaturu (Nachdruck)

Die Waniaturu (Nachdruck)

Dies ist der Nachdruck der 1915 erschienenen ethnographische Skizze der Waniaturu, eines Bantu-Stammes in Ostafrika.