Christoph-Friedrich Kutscher

Oberst i. G. Christoph-Friedrich Kutscher (1915-2004) war ein deutscher Offizier, evangelischer Geistlicher und Biograph des Schutztruppenoffiziers Ludwig von Estorff.

Oberst i. G. Christoph-Friedrich Kutscher (1915-2004) war ein deutscher Offizier, evangelischer Geistlicher und Biograph des Schutztruppenoffiziers Ludwig von Estorff.

Oberst i. G. Christoph-Friedrich Kutscher (1915-2004) war ein deutscher Offizier, evangelischer Geistlicher und Biograph des Schutztruppenoffiziers Ludwig von Estorff.

Christoph Friedrich Kutscher wurde am 30.07.1915 als eines von sechs Kindern von Wilhelm Kutscher (1876–1962) und Adelheid Karolina Augusta (Ada) Pagenstecher (1885–1945) in Wobesde (Pommern) geboren. Die Schul- und Internatszeit bei der Herrenhuter Brüdergemeinde im niederschlesischen Niesky prägte das Weltbild und den späteren Lebensweg Christoph-Friedrich Kutschers. Die Reifeprüfung legte er im Jahr 1935 am Kant-Gymnasium in Spandau ab und trat im Rang eines Fahnenjunkers in das in Stolp stationierte 5. Preußische Reiter-Regiment ein. Am 01.10.1941 heiraten Christoph Friedrich Kutscher und die aus Goslar stammende Anna Ingeborg Franziska Keitel (1919-2015) in Berlin. Aus ihrer Ehe sollten, zwischen 1942 und 1954, drei Töchter und drei Söhne hervorgehen. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges nahm Christoph Kutscher am Polen-, Frankreich- und Rußlandfeldzug teil, wurde zweimal verwundet und diente zuletzt als Oberst im Generalstab der 17. Infanterie-Division. Nach Kriegsende geriet Kutscher, dessen Brüder gefallen waren, in Gefangenschaft, aus der er 1948 entlassen wurde. Im selben Jahr nahm er das Studium der evangelischen Theologie an der Universität Göttingen auf und war, nach der Ablegung der Examina um das Jahr 1951, als Pastor der Hannoverschen Landeskirche mit dem Pfarramt im nordhessischen Fürstenhagen und südniedersächsischen Offensen betraut. 1956, im Jahr der Aufstellung der Bundeswehr, trat Christoph Friedrich Kutscher wieder als Berufsoffizier in den aktiven Heeresdienst ein, war in Rendsburg, Koblenz, Mainz, Frankreich und Wiesbaden stationiert und wurde, zuletzt im Rang eines Oberst und als Befehlshaber des Wehrbereichskommando IV, im Jahr 1973 pensioniert. Christoph Kutscher wirkte von 1973 bis 1975 als freiwilliger Mitarbeiter in der Hessisch Nassauischen Landeskirche und als Rechtsritter der 1538 gegründeten evangelischen Ordensgemeinschaft des Johanniterordens. Im Dienst der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südwestafrika (DELKSWA), war Christoph Kutscher in den Jahren 1975 bis 1979 Pastor der Gemeinden Windhoek und Okahandja, stellvertretender Landespropst (1977-1978) und Lehrer an der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek (DHPS). 1983 kehrte er, für die Dauer eines Jahres, als Pastor der Gemeinden Otjiwarongo und Outjo wieder. Zurück in Wiesbaden, betreute Kutscher die vakante Gemeinde des Ortsbezirk Dotzheim und später die Matthäusgemeinde. Mit seiner Ehefrau wohnte der Geistliche seit 1997 in der Wiesbadener Versöhnungsgemeinde. Christoph-Friedrich Kutscher verstarb am 02.01.2004, Ingeborg Kutscher am 30.04.2015, im Alter von 97 Jahren. Beide sind auf dem Wiesbadener Nordfriedhof bestattet. Christoph Kutscher war Autor zweier biographischer Werke über den Schutztruppenoffizier Ludwig von Estorff (1859-1943), die 1968 und 1979 veröffentlicht wurden.

Arbeiten von Christoph-Friedrich Kutscher:

  • Studiumsarbeit (1951) Zur evgl. Kirchengeschichte: neuer Beitrag zur Erforschung der Geschichte der „eglise vaudoise de Gewissensruh (Hessen)" Ergebnisse verarbeitet in „Monographie Hassia" Band 5, der evgl. Landeskirche Kurhessen-Waldeck.
  • Hörspiele „Yorck" - Verantwortung und Gehorsam; „Corday" - Szenen aus der französischen Revolution „Xentaia" - Die Geschichte einer griechischen Mutter,
  • „Kessy und der dicke Fisch" - Komödie; als Sendungen im Westdeutschen und Südwestdeutschen Rundfunk, die zwei Letztgenannten auch als Theaterstücke gespielt.
  • Feature: Politisch-historische Studien zur preußisch-deutsch-russischen Politik 1814-1914 als Sendung im Westdeutschen Rundfunk.
  • Gedenkreden auf Gneisenau und Goeben, gehalten in Koblenz 1962-1972, freier Mitarbeiter im Brockhaus Verlag Wiesbaden.
  • „Unveröffentlichte Dokumente zur Kolonialgeschichte Afrikas": Ludwig von Estorff. Wanderungen und Kämpfe in Südwestafrika, Ostafrika und Südafrika (Wiesbaden und Windhoek). 1968 (1. Auflage), 1979 (2. Auflage) 1982 (3. Auflage).
  • Geschrieben unter dem Kameldornbaum: Die Briefe und Berichte Ludwig von Estorffs aus dem alten Südwestafrika 1894-1903 (. Auflage 1968 Selbstverlag; 2. Auflage 1982 im Verlag John Meinert)

Kutscher, Christoph-Friedrich im Namibiana-Buchangebot

Geschrieben unter dem Kameldornbaum: Die Briefe und Berichte Ludwig von Estorffs aus dem alten Südwestafrika 1894-1903

Geschrieben unter dem Kameldornbaum: Die Briefe und Berichte Ludwig von Estorffs aus dem alten Südwestafrika 1894-1903

Geschrieben unter dem Kameldornbaum beinhaltet die ausführlichen Briefe und Berichte Ludwig von Estorffs aus Südwestafrika 1894-1903, die er seinen Eltern schrieb.

Wanderungen und Kämpfe in Südwestafrika, Ostafrika und Südafrika 1894-1910

Wanderungen und Kämpfe in Südwestafrika, Ostafrika und Südafrika 1894-1910

Aus den Tagebuchaufzeichnungen Ludwig von Estorffs basiert diese einzigartige und seltene Schrift Wanderungen und Kämpfe in Südwestafrika, Ostafrika und Südafrika 1894-1910.