C. Louis Leipoldt

Dr. Christian Frederik Louis Leipoldt (1880-1947) war ein südafrikanischer Dichter, Schriftsteller und praktischer Arzt.

Dr. Christian Frederik Louis Leipoldt (1880-1947) war ein südafrikanischer Dichter, Schriftsteller und praktischer Arzt.

Dr. Christian Frederik Louis Leipoldt (1880-1947) war ein südafrikanischer Dichter, Schriftsteller und praktischer Arzt.

C. Louis Leipoldt wurde am 28.12.1880 als fünftes von sechs Kindern des Predigers der Nederduits Gereformeerde Kerk, Christian Friedrich Leipoldt (1844-1911), in Worcester in der Kapprovinz geboren. Seine Mutter, Anna Meta Christiana Esselen (1848-1903), war eine Tochter des Deutschen Louis Franz Esselen (1817–1893), einem Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft in Worcester. Sein Großvater väterlicherseits, Johann Gottlieb Leipoldt (1803-1872), ebenfalls Deutscher und Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft, war der Gründer des Ortes Wupperthal in der südafrikanischen Cederberg-Region. C. Louis Leipoldt erhielt den größten Teil seiner Schulausbildung im Heimunterricht seiner hochgebildeten Eltern. Als junger, wortgewandter und belesener Intellektueller, war er als Redakteur für die Zeitungen "Die kolonist", "Het dagblad" und, während des Anglo-Buren Krieges (1899-1902), als Kriegsberichterstatter für die "South African News" tätig. Noch während der Kriegshandlungen reiste er nach England und war dort für den "Manchester Guardian" tätig. Unterstützt durch ein Darlehen seines Freundes, des englischen Botanikers Harry Bolus, studierte C. Louis Leipoldt von 1902 bis 1909 Medizin am Guy's Hospital in London, absolvierte in dieser Zeit Praktika in Berlin, Bologna, Wien und Graz. Im Jahr 1908 stellte ihn der amerikanische Pressemagnat Joseph Pulitzer für einige Monate als Leibarzt auf Reisen ein, danach war C. Louis Leipoldt für einige Zeit Schularzt in London und heuerte im Januar 1912 als Schiffsarzt auf einem Frachtschiff nach Indien an. Die Reise führte ihn durch die Großregion Ostindien und im Mai des Jahres zurück nach London und in seine alte Stellung. Ende 1913 kehrte er nach Südafrika zurück, wurde als der erste Inspektor für Gesundheitswesen im Schuldienst des ländlichen Transvaal angestellt und wirkte in ähnlicher Position später in Kapstadt. Im Jahr 1923 wandte er sich wieder für kurze Zeit dem Journalismus zu und schrieb für die von Gustav Preller mitherausgegebene Zeitung "Die Volkstem". Persönliche Differenzen zwischen den beiden Schriftstellern führten zu dem Rückzug Leipoldts, der sich1925 als Kinderarzt in Kapstadt niederließ. In den Jahren zwischen 1942 und 1947 erschienen in der Zeitung Die Huisgenoot ungezählte seiner in den 1920er und 1930er gesammelten Kochrezepte, die posthum unter seinem Namen in zwei Kochbüchern und einem Werk über südafrikanische Weine erscheinen sollten. Der chronisch kranke C. Louis Leipoldt verstarb am 02.04.1947 in Kapstadt. Seine Asche wurde, seinem Wunsch entsprechend, am zerklüfteten Pakhuispas des Cederberg, zwischen Clanwilliam en Wupperthal, beigesetzt. Zwar unverheiratet, hatte der Dichter jedoch einen Adoptivsohn, Jeffery Barnet Leipold, dessen Asche dort 1997 ebenfalls ausgestreut wurde und dessen drei in Johannesburg lebende Töchter als Enkelinnen C. Louis Leipoldts gelten. Mit C. J. Langenhoven, Jan F. E. Celliers und Totius (J. D. du Toit) zählt C. Louis Leipoldt zu den wichtigsten Schriftstellern der "Tweede Afrikaanse Taalbeweging" und erhielt, zusammen mit W. E. G. Louw und Totius, 1935 den renommierten Hertzogprys. Sein Lebenswerk umfaßt Novellen, Theaterstücke, Erzählungen, Kinder- und Kochbücher sowie Reiseberichte. D. J. Opperman, der mit N. P. van Wyk Louw zu den Größten der südafrikanischen Literatur zählt, würdigte ihn als den "vielseitigsten" unter den südafrikanischen Dichtern und Schriftstellern. So schrieb und dichtete C. Louis Leipoldt über die Leiden und Folgen des Zweiten Anglo-Buren Krieges, über Naturthemen im allgemeinen und über seine Lieblingsgegenden und -orte im speziellen. Von ihm verwendete Pseudonyme lauten: Africanus, C. L. L., F. W. B., F. W. Bancombe, F. W. Baxter, F. W. Baxcombe, G. M. K., K. A. R. Bonade und Pheidippides. Gegen seine schriftstellerischen Aussagen hinsichtlich einer notwendigen Aussöhnung zwischen Afrikaanern und den Briten und gegen separatistische Bestrebungen in Kultur und Gesellschaft, regte sich in den 1920er und 1930er Jahren Widerstand der Afrikaaner-Nationalisten, die die solche Vorstellungen und die zunehmende Anglophilie des Schriftstellers zeitweise als Verrat empfanden. Leipoldts Dienst an der Sprache Afrikaans, seine bewiesene Solidarität mit dem leidgeprüften "Boerevolk" galten da nicht mehr viel und es mag auch für manche seiner Zeitgenossen eine Rolle gespielt haben, daß der Deutschstämmige erst in zweiter Generation Südafrikaner war. Sein Eintreten für Englisch als vor Afrikaans führende Kultursprache und seine mit den Jahren gereiften Ansichten, daß die Legendenbildung um die Gründungsmythen des Burenvolkes ausschließlich politische Werkzeuge der Gegenwart seien und zu neuen Konflikten und Kriegen führen würden, kosteten ihn Sympathien in der Bevölkerung. Erst mit der nächsten Generation legten sich die Aversionen gegen ihn, und manifestierte sich posthum sein Bild als einer der Großen der afrikaansen Literatur. So stellte beispielsweise der belgische Literaturwissenschaftler Robert K. J. E. Antonissen 1959 fest, daß Leipoldts frühe "Kriegsdichtung" keine nationalistische Begeisterung sondern einen weltbürgerlichen Humanismus verrate. 1957 wurde die "Laerskool Louis Leipoldt" in Pretoria nach seinem Namen benannt und 1980 eine südafrikanische Briefmarke mit seinem Konterfei in den Umlauf gebracht. Im Jahr 2002 lobte die "Maatschappij der Nederlandse letterkunde" den "C. Louis Leipoldt-prys" für unveröffentlichte Texte in Afrikaans aus, den J. C. Kannemeyer, neben dem Literaturhistoriker Stephen Gray einer der versiertesten Leipoldt-Kenner der Gegenwart, gewann. Kannemeyer fügte dem gegenwärtigen Bild des Schriftstellers mit seiner Studie „The Valley Trilogy: A Reading of C. Louis Leipoldt’s English-Language Fiction circa 1925-1935“ eine weitere Facette hinzu.

Literatur von C. Louis Leipoldt:

  • Oom Gert vertel en ander gedigte (1911)
  • A Visit to the East Indies (Manuskript, 1912
  • Die Afrikaanse kind in siekte en gesondheid (1920)
  • Uit drie wêrelddele (1923)
  • Dingaansdag (1925)
  • The Valley Trilogy (1925-1935)
  • Wat agter le en ander verhale
  • Waar spoke speel (1928)
  • Die Laaste Aand. 'n Toneelstuk in drie bedrywe (1930)
  • Polfyntjies vir die proe (1930)
  • Stormwrack (1930)
  • Afgode (1932)
  • Galgsalmander (1932)
  • Die Bergtragedie (1932)
  • Uit my oosterse dagboek (1932)
  • Kos vir die Kenner (1933)
  • Die verbrande lyk (1934)
  • Die Mossie wat wou ryk word (1935)
  • Slampamperliedjies (1936)
  • Die Heks. 'n Toneelstuk in een Bedryf (1936)
  • Die Dwergvroutjie (1937)
  • Bushveld doctor (1937)
  • Holland gründet die Kapkolonie (1937)
  • Die Groot Trek (1938)
  • Jan van Riebeeck (Ons Geskiedenis Serie, 1938)
  • Die Hugenote (1939)
  • Skoonheidstroos (1943)
  • 'n Versieboord vir Kinders (1944)
  • Eensame Veelsydige (1948)
  • Die Moormansgat en Ander verhale en natuurverse (1948)
  • The Ballad of Dick King and other Poems (1949)
  • Geseënde skaduwees (1949)
  • 300 Years of Cape Wines (1952)
  • Vyftig Gedigte van C. Louis Leipoldt (1962)
  • Leipoldt’s Cape Cookery (????)
  • Die Moord in die Bosveld (????)Sekundärliteratur über C. Louis Leipoldt:

Sekundärliteratur über C. Louis Leipoldt:

  • Indië door de ogen van een Zuid-Afrikaanse dichter (Boeseken, A., in: Nieuw Neerlandia 1-1941)
    Leipoldt over Oost-Indië (Jong, C. de., in: Indische Letteren 3-1988)
  • Gordel van smarag. 'n Reis met Leipoldt (Joubert, Elsa, 1997)
  • Leipoldt. 'n Lewensverhaal (Kannemeyer, J. C., 1999)
  • The Valley Trilogy: A Reading of C. Louis Leipoldt’s English-Language Fiction circa 1925-1935 (Kannemeyer, J. C., 2007)
  • Leipoldt en die Ooste: Leipoldt se reisbeskrywing “Uit my Oosterse dagboek” en die diskoers van die Oriëntalisme’ (Viljoen, Louise, in: Stilet 8-1996)
  • Leipoldt, “Oom Gert vertel” en Multatuli’ (Zyl, Wium van, in: Tydskrif vir Nederlands en Afrikaans 6-1999)
  • So Blomtuin-vol van Kleure: Leipoldt oor Clanwilliam

Leipoldt, C. Louis im Namibiana-Buchangebot

Leipoldt in Beeld en Woord

Leipoldt in Beeld en Woord

Leipoldt in Beeld en Woord is 'n uitgebreide en veelsydige bydrae tot die Leipoldtfees van 1980.

Afrikaanse Lyrik: Afrikaans-Deutsch

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Afrikaanse Lyrik enthält 78 Gedichte aus verschiedenen zeitlichen Epochen, die sowohl in ihrer ursprünglichen Sprache Afrikaans als auch in Deutsch übersetzt abgedruckt sind.