Alexander Merensky

Dr. Dr. h.c. Alexander Merensky (1837-1918) war ein deutscher Missionar der Berliner Mission in Südafrika und späterer Missionsinspektor der Berliner Mission sowie Inspektor der Berliner Stadtmission.

Dr. Dr. h.c. Alexander Merensky (1837-1918) war ein deutscher Missionar der Berliner Mission in Südafrika und späterer Missionsinspektor der Berliner Mission sowie Inspektor der Berliner Stadtmission.

Dr. Dr. h.c. Alexander Merensky (1837-1918) war ein deutscher Missionar der Berliner Mission in Südafrika und späterer Missionsinspektor der Berliner Mission sowie Inspektor der Berliner Stadtmission.

Alexander Merensky wurde am 08.06.1837 im niederschlesischen Panten nahe der Stadt Liegnitz und als Sohn eines königlichen Oberförsters und einer Adeligen geboren. Er wuchs, früh verwaist, bei Verwandten und im Waisenhaus auf. 1855 trat er als Seminarist in die Berliner Mission ein und wurde am 23.11.1858, zusammen mit Karl-Heinrich Theodor Grützner, der mit ihm die Missionsausbildung durchlaufen hatte, nach Südafrika entsandt. Dort sollten sie im Natal die Grundlagen für eine erstmalige Missionsarbeit legen und gründeten am 14.08.1860 die erste Station der Berliner Mission nördlich des Flusses Vahl und nahe des Ortes Lydenburg, Gerlachshoop. Eine weitere Stationsgründungen war Kchalathlolu (August 1861), wo Alexander Merensky seit seiner Heirat mit der Breslauerin Marie Liers (1838-1919) am 15.10.1863 lebte. Im Mai 1864 gründete er die Missionsstation Ga-Ratau für die Missionierung der Volksgruppe der Bapedi, zog sich aber am 23.11.1864 unter dem anhaltenden Eindruck von Feindseligkeiten gegenüber Christen mit einem Teil seiner Gemeinde von dort zurück. Alexander Merensky erwarb im Auftrag der Berliner Mission Anfang des folgenden Jahres eine Farm in der Republik Transvaal, dort im Distrikt Middelburg, und nannte diese, nach dem Begriff der Sotho-Bevölkerung für Ort der Zuflucht, Botshabelo. Mit der Hilfe von Karl-Heinrich Theodor Grützner und der Gemeindeglieder erbaute er bis 1869 eine Schmiede, eine Stellmacherei und eine Mühle in denen zahlreiche Menschen handwerkliche Fertigkeiten erlernen sollten. Auch eine befestigte Anlage entstand oberhalb des Ortes auf einem Hügel, die von Alexander Merensky, zu Ehren des Deutschen Kaisers, Feste Wilhelm getauft wurde und deren Überreste heute als Fort Merensky bekannt sind. Von Dezember 1873 bis Jahuar 1876 befand sich der Missionar auf Deutschlandreise. 1877 erfolgte die britische Annexion des Transvaals unter Theophilus Shepstone, der sein Hauptquartier auf Botshabelo bezog. In dem daraus folgenden Ersten Anglo-Burischen Krieg (1880-1881) war Alexander Merensky, der in der Berliner Mission eine medizinische Grundausbildung erhalten hatte, auf Seiten der Buren als Militärarzt verpflichtet und war an den Gefechten von Laing's Nek, Skuinshoogte and Majuba Hill beteiligt. Nach dem Friedensschluss vom 23.03.1881 bemerkte er unter den veränderten politischen Verhältnissen Mißtrauen gegenüber seiner Person, das ihm sowohl von Seiten der Buren als auch der Engländer entgegengebracht wurde. Alexander Merensky trat daher 1882 die Heimreise ins Deutsche Reich an, wo er 1883 zum Missionsinspektor der Berliner Mission und zum Inspektor der Berliner Stadtmission ernannt wurde. In dieser Funktion bereiste er im Jahr 1890 zur Gründung der Missionstationen Wangemannshöhe und Manow das Kondekland und das Gebiet nördlich des Njassa-Sees, mit der die Berliner Missionsarbeit in Deutsch–Ostafrika eröffnet wurde. Alexander Merensky hatte bereits 1870 geographische und archäologische Aufzeichnungen in Petermanns Mitteilungen veröffentlicht und in den folgenden Jahrzehnten weitere Beiträge und Bücher über geographische, völkerkundliche und später, mit dem aufkommenden öffentlichen Interesse an den sich entwickelnden deutschen Kolonien, auch über kolonialwirtschaftliche Themen geschrieben, für die er von den Universitäten Berlin und Heidelberg jeweils einen Ehrendoktortitel erhielt. Bei der Berliner Mission erreichte der den Rang eines Missions-Superintendenten. Alexander Merensky verstarb am 22.05.1918 in Berlin und wurde dort auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof bestattet. Er hinterließ, neben seiner Ehefrau, sieben zwischen 1864 und 1880 geborene Kinder, darunter den späteren Geologen und Minenexperten in Südafrika, Dr. Hans Merensky. Das Wirken Alexander Merenskys war Gegenstand zahlreicher  missionsgeschichtlicher Beiträge und Werke. Insbesondere der Historiker Dr. Dr. Ulrich van der Heyden hat sich als Mitglied der Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte ausgiebig mit dem Südafrika-Missionar beschäftigt.

Literatur von Dr. Dr. h.c. Alexander Merensky:

  • Beiträge zur Kenntnis Süd-Afrikas, geographischen, ethnographischen und historischen Inhalts (1875)
  • Wie erzieht man am besten den Neger zur Plantagen-Arbeit? (1886/1912)
  • Erinnerungen aus dem Missionsleben in Südost-Afrika (Transvaal) 1859-1882 (1888/1899)
  • Was lehren uns die Erfahrungen, welche andere Völker bei Kolonisationsversuchen in Afrika gemacht haben? (1890)
  • Deutsche Arbeit am Njassa, Deutsch-Ostafrika (1894)
  • Missionsatlas der evangelischen Missionsgesellschaft (1900)
  • Statistische Angaben über den Stand des gesamten evangelischen Missionswerkes an der Jahrhundert-Wende (1902)
  • Die Stellung der Mission zum Volkstum der Heidenvölker (1900)
  • Die Arbeit der deutschen Missionen (1905)
  • Ein Lebensbild aus der deutschen evangelischen Mission des letzten Jahrhunderts (Co-Autor, 1919)

Merensky, Alexander im Namibiana-Buchangebot

Deutsche Arbeit am Njassa, Deutsch-Ostafrika

Deutsche Arbeit am Njassa, Deutsch-Ostafrika

Deutsche Arbeit am Njassa ist ein seltener Expeditionsbericht über eine Reise (1890) ins Kondeland in Deutsch-Ostafrika.