11.09.2015

"Young Chiefs" aus Oshakati Namibias Fußballhoffnung

"Young Chiefs" aus Oshakati Namibias Fußballhoffnung. Oben: Pressesprecher Belle Nandjigwa. Fotos: Florian Gontek

"Young Chiefs" aus Oshakati Namibias Fußballhoffnung. Oben: Pressesprecher Belle Nandjigwa. Fotos: Florian Gontek

Dreizehn Jahre lang spielte Oshakati City in der Namibia Premier League (NPL). 2011 war Schluss. Der im etwas weiter südlich gelegenen Ondangwa beheimatete Verein King Kauluma Palace stieg zur Saison 2004/05 in die höchste Spielklasse auf - und direkt wieder ab. Hoch kam er nicht mehr. Konsequenz: In den vergangenen vier Jahren gab es in der NPL kein Team aus dem zentralen Norden des Landes. Nun ruhen die Hoffnungen von vier Regionen (Oshana, Omusati, Ohangwena und Oshikoto) auf den Schultern der Young Chiefs. Vor 30 Jahren von Susie Shilunga gegründet, „um die Jungs von den Straßen Oshakatis zu holen“, ist der Fußballclub seit 1989 offiziell registriert. Nach einem Vierteljahrhundert der Drittklassigkeit gelang in den vergangenen beiden Jahren der Durchmarsch in die NPL.

„Es war nicht einfach, dieses Team auf die Beine zu stellen. Mein erstes Budget betrug 50 N$“, berichtete Gründerin Shilunga bei der diesjährigen Vollversammlung des Klubs über die Anfänge vor der Unabhängigkeit. Damals hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihre Schützlinge einmal in Namibias Belletage kicken würden. „Es ging einfach nur darum, dem Nachwuchs ein Hobby zu geben“, betonte Shilunga. Für den NPL-Titel hat MTC wie in den Vorjahren des nach dieser Saison endenden Sponsorenabkommens eine Million N$ ausgelobt. „Ich erkläre unseren Spielern, dass sie nicht auf das große Geld schielen sollen. Wir sind neu in dieser Liga und müssen uns erst an das höhere Leistungsniveau gewöhnen“, sagte Shilunga der AZ. In der Premierensaison gehe es für ihre Young Chiefs darum, die Klasse zu halten. Platz 13 würde hierfür reichen. Pressesprecher Belle Nandjigwa sieht da Luft nach oben: „Bei optimalem Verlauf landen wir am Ende unter den Top 10.“ Mit einem 0:0 beim Saisonfinale gegen den Verfolger Golden Bees aus Outjo hatten die damals noch von Herman Tobias trainierten Chiefs am 25. April dieses Jahres den Sprung in das Oberhaus perfekt gemacht - als letzter Aufsteiger nach den Rundu Chiefs (Nordoststaffel) und dem in Rehoboth beheimateten Flamingoes FC (Südstaffel). Zuvor waren sie durch Siege gegen den Drittligisten Ogongo United (5:0) und den NPL-Vertreter Touch & Go (2:1) in das Viertelfinale des nationalen Pokalwettbewerbs gestürmt. Den Weg in die Runde der besten Vier versperrten dann Ende März die African Stars (1:3), die später zum Meister avancierten. Erfolgscoach Tobias hat es mittlerweile berufsbedingt nach Windhoek verschlagen. Alex Itumba, ebenfalls mit einer C-Lizenz des Kontinentalverbandes CAF ausgestattet, soll die Lücke zunächst als Interimstrainer füllen. „Wie warten den Saisonstart ab. Wenn Alex erfolgreich arbeitet, kann es eine Dauerlösung werden“, kündigte Nandjigwa an. Dieses Wochenende müssen die Young Chiefs zweimal in Rundu antreten: Morgen gegen Julinho Sporting und einen Tag später bei den United Stars. Die Generalprobe gelang. Im Testvergleich mit dem Zweitliga-Aufsteiger Ongwediwa City behielt das Itumba-Team mit 5:3 die Oberhand. Auch gegen den seit 2012 nur noch drittklassigen Stadtrivalen Oshakati City gab es einen Sieg (2:1). Die Zielsetzung für die ersten beiden NPL-Auftritte ist dennoch bescheiden. „Wir wollen einen Punkt holen, alles darüber hinaus wäre ein Bonus“, sagt Nandjigwa. Neun Neuzugänge von Zweit- und Drittligisten aus der Region musste Itumba seit dem Vorbereitungsstart im Juli integrieren. 27 Spieler sind nun beim NPL-Verband gemeldet. „Vier, fünf der Neuen dürften am Samstag zur Startelf gehören“, erwartet Nandjigwa. Das Gerüst der Mannschaft bilden der im Kapitänsamt bestätigte Erick Erastus sowie Keeper Nimengobe Moses und Torjäger Nuuyoma Kastro. Sorgen bereitet den Chiefs-Funktionären trotz des sportlichen Aufschwungs die Sponsorensuche. „Wir hoffen, dass uns die Geschäftswelt unter die Arme greift. Von der NPL werden wir 45000 N$ pro Monat erhalten. Den Rest der Kosten können wir aber nicht ausschließlich über Mitgliedsgebühren decken“, erläutert Nandjigwa. Auch in der Stadionfrage besteht noch Handlungsbedarf. Das heimische Independence Stadium fiel Ende August bei der NPL-Inspektion wegen der katastrophalen Rasenbedingungen durch. Für das rund zehn Kilometer westlich von Oshakati gelegene Uukwangula-Stadion erteilte der Ligaverband zwar grünes Licht, allerdings nur unter Vorbehalt. Nandjigwa: „Wir müssen zur Sicherheit der Spieler und Unparteiischen einen zusätzlichen Zaun errichten.“ Das kostet Geld. Doch genau daran mangelt es wegen der fehlenden Sponsoren. Bis zum ersten Heimspiel hat der Club noch eine Woche Zeit. Im schlimmsten Fall wäre der Aufsteiger laut Nandjigwa sogar bereit, unter Ausschluss der Öffentlichkeit aufzulaufen. Angesichts der schwierigen Ausgangslage droht Namibias drittem Erstligisten aus dem zentralen Norden ein Schicksal wie einst KK Palace. Für die Hoffnungsträger hat der Überlebenskampf in der NPL schon vor dem Saisonstart begonnen.

Robby Echelmeyer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: "Young Chiefs" aus Oshakati Namibias Fußballhoffnung.

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