10.07.2017

Verbrechen der SWAPO im Unabhängigkeitkampf und die Kirchen

Die ungesühnten Verbrechen der SWAPO im Unabhängigkeitkampf und das Schweigen der Kirchen. Erica Beukes ist Vorsitzende des Parents' Committee on Namibia, einer Organisation von Eltern und Hinterbliebenen verschwundener Insassen von Gefangenenlagern der SWAPO in Angola. Foto: Catherine Sasman

Die ungesühnten Verbrechen der SWAPO im Unabhängigkeitkampf und das Schweigen der Kirchen. Erica Beukes ist Vorsitzende des Parents' Committee on Namibia, einer Organisation von Eltern und Hinterbliebenen verschwundener Insassen von Gefangenenlagern der SWAPO in Angola. Foto: Catherine Sasman

Die Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen, die die SWAPO und ihr militärischer Arm, PLAN, im Unabhängigkeitkampf begangen hat, sind wiederholt Anlässe von öffentlich Appellen von Hinterbliebenen und Menschenrechtsorganisationen gewesen, zuletzt im Mai 2017.

Windhoek, Namibia: Zur Zeit der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) im Mai 2017 in Windhoek, hatten das „Forum for the Future” (FFF) und die NamRights-Bewegung eine öffentliche Entschuldigung vom Lutherischen Weltbundes (LWB) verlangt, weil die evangelischen Kirchen die Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen der SWAPO bewußt ignoriert hätten. FFF-Direktor Samson Ndeikwila, die ehemalige Insassin der sogenannten Lubango-Löcher Sylvia Shikongo und NamRights-Direktor Phil ya Nangoloh verlangten außerdem dass der LWB sich für die Aufklärung aller Kriegsverbrechen in Namibia einsetzt. Dies war Teil einer Wiederbelebung des Parents' Committee on Namibia, eines Komitees von Eltern und Hinterbliebener verschwundener SWAPO-Opfer, welches sich erstmals formell in den Jahren 1984/85 gebildet hatte und im Dezember 2016 bekannt gab, dass sich Dr. John Nakuta, Leah Shaanika, Hendrik Christian, Monika von Wietersheim und Paul Thomas dazu bereit erklärt hatten in einem Untersuchungsausschuss mitzuwirken, der die Vorwürfe über die SWAPO-Verbrechen im angolanischen Gefangenenlager Lubango unter die Lupe nehmen soll. Weitere teilnehmende Südafrikaner sind Fuad Arnold, John Liebenberg und der in London stationierte Nick Bailey sowie Mirek Vodslon in Berlin. Ein vormaliger Insasse des Gefängnisses auf Robben Island und Mitglied des Umkhonto-we-Size, des Militär-Flügels des African National Congress (ANC) während des südafrikanischen Unabhängigkeitskampfes, Paul Threwela aus England, will bei der Medienberichterstattung behilflich sein. Laut der Vorsitzenden Parents' Committee on Namibia, Erica Beukes, wurden inzwischen Gespräche mit Geistlichen und Kirchenvertretern geführt, nachdem einige Briefe an Kirchen und internationale Organisationen (auch die Anti-Folter Kommission der Vereinten Nationen) sowie Regierungen und sogar den Chef der englischen Oppositionspartei, Jeremy Corbyn, geschickt worden waren. Der Lutherische Weltbund (LWB) habe sich zwar nicht entschuldigt und sei auch nicht auf das Thema eingegangen, aber der anglikanische Bischof Luka Pata und Kanonikus Samuel Kaxuxuena hätten ihre Unterstützung zugesagt. Pata war der südafrikanische Vertreter des Untersuchungsausschusses zum Burundi-Genozid. Pastor Winifred van Rooi-Baumann von der Methodistenkirche will die Angelegenheit im Kirchenrat aufnehmen, so auch der namibische Kirchenrat (CCN) im August 2017, nachdem die Evangelisch-Lutherischen Kirchen Namibias das Elternkomitee an den Rat verwiesen hatten. Der katholische Bischof in Namibia, Liborius Nashenda, wartet auch die Tagung im August ab. Gordon Cassim von dem südafrikanischen Verband für einheimische Völker hat eine formelle Untersuchung bereits gutgeheißen. Dieser Rat hat Interesse an einer solche Untersuchung „da die Khoisan (Buschmänner) in dieser Zeit von der Swapo-Führung verfolgt und hingerichtet wurden, nur weil sie Khoisan waren.“ Die Untersuchung soll ab September 2017 vorgenommen werden.

Catherine Sasman und Frank Steffen

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Verbrechen der SWAPO im Unabhängigkeitkampf und die Kirchen.

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