05.03.2014

Sozialromatische Illusionen in Namibia

Sozialromatische Illusionen in Namibia. Ein interessanter Kommentar zu dem AZ-Artikel „Auf eigenem Land in den Bankrott“ und über sozialromantische Illusionen in der Landfrage Namibias.

Sozialromatische Illusionen in Namibia. Ein interessanter Kommentar zu dem AZ-Artikel „Auf eigenem Land in den Bankrott“ und über sozialromantische Illusionen in der Landfrage Namibias.

Ein interessanter Kommentar zu dem AZ-Artikel „Auf eigenem Land in den Bankrott“ und über sozialromantische Illusionen in der Landfrage Namibias.

Die Vorstellungen der Regierung, jeder solle sein Stück Land haben, sind – hier kann ich kein anderes zusammenfassendes Wort finden – hirnrissig. Versuche ich die Situation zu analysieren, entsteht ein Albtraum. Die verführerischen Versprechungen wecken kindliche Hoffnungen und lassen träumen. Das einzig gesicherte ist die Enttäuschung. Wirtschaftsorientierte Analysen bestehen, keine lässt auch nur einen Ansatz an kontinuierlicher und nachhaltiger Entwicklung aus den bisherigen „back to the roots“-Fantasien der Regierung erkennen. Im Gegenteil: Die Bevölkerung wird systematisch unterhalb eines Subsistenzminimums gedrückt, in bestem Sinne vorkolonial, nämlich eine Unterdrückung im Sinne einer Feudalherrschaft, hier ein afrikanischer „real funktionierender Sozialismus“. Das Ergebnis wird ein bleibendes Elend für die Mehrheit der Landbewohner, „zertifizierte stolze Latifundieneigner“ zu sein. Da fällt mir doch nur wieder das Grundeinkommen-Projekt (BIG) ein, das ich persönlich prinzipiell ablehne, das aber hier wenigstens den Umweg über später billig zu verkaufendes, parzelliertes Land und fortbestehender Armut, weil nicht nachhaltig, vermeiden oder abkürzen würde. Die Regierung möge hier doch gleich das Geld für den Landerwerb als BIG verteilen, die Leute wohnen weiter in ähnlich desolaten Squatter-Siedlungen, aber dann wenigstens überschaubar konzentriert und damit leichter zu erreichen, wenn die Hilfsprogramme anlaufen. Das Farmland kann in sinnvollen Großeinheiten und vor allem unter kompetenter Führung und ohne Subventionen dem gesamten Lande, also dem Staat und damit allen seinen Bürgern, dienen. Die jetzigen Pläne lassen nur eine politisch verrannte menschliche, geographische und wirtschaftliche Desertifikationsstrategie erkennen.

Edward Meyer, Grambin

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Sozialromatische Illusionen in Namibia.

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