04.09.2015

Soziale Ungerechtigkeit und Kriminalität in Namibia

Soziale Ungerechtigkeit und Kriminalität in Namibia: Ein Leserbrief von Monica Nambelela, Windhoek.

Soziale Ungerechtigkeit und Kriminalität in Namibia: Ein Leserbrief von Monica Nambelela, Windhoek.

In einem Leserbrief in der "Allgemeinen Zeitung" nimmt Monica Nambelela aus Windhoek Stellung zu sozialer Ungerechtigkeit und Kriminalität in Namibia.

Habe ein Horrorwochenende hinter mir. Habe festgestellt, dass man hier im Lande zu viele unregulierte Waffen hat. In den Slums ist jeder Zweite bewaffnet, deshalb haben wir ein riesengroßes Problem mit Farmern, die umgebracht werden und Frauen, die vergewaltigt werden. Ich war bei einer Familienangehörigen, die ich lange nicht gesehen hatte. Am Rande von Windhoek, wo es nicht mehr glänzt, wo die Schere zwischen Arm und Reich so richtig krass ist. Dort gibt es keine Toiletten und wenn die Natur ruft, müssen unbewaffnete Frauen ihr Schicksal im Rivier entgegennehmen, wie es kommt. Im Rivier warten bewaffnete Männer auf diese armen Fauen. Tagsüber spielen Kinder im Rivier mitten im Wasser und mit Abwasser von Menschen, die manchmal Durchfall hatten. Die Kneipen bleiben geöffnet bis zum nächsten Tag, und besoffene Männer schießen rechts, links, in alle Himmelsrichtungen und manchmal schießen sie fast durch die Wellblechhütten von anderen. Und die gesamten Familien legen sich flach auf dem Boden. Überall in liegt Dreck, gebrauchtes Toilettenpapier mit Allem dran. Was mich kränkt, ist, dass man Kinder in solch einer Umgebung erziehen muss. Wir sind ein reiches Land aber unser größtes Problem ist, dass wir unsere Prioritäten nicht richtig entscheiden. Stattdessen sind wir bereit, das Parlamentsgebäude zu vergrößern, und es soll dem Steuerzahler Millionen aus der Tasche nehmen. Ich bin nicht mehr bereit, den Luxus für die politische Ebene zu bezahlen, während unsere Menschen ohne Würde leben müssen. Windhoek war einst die sauberste Stadt in Afrika. Es ist jetzt nicht mehr der Fall. Als Steuerzahler bin ich bereit, fuer Qualität zu bezahlen, ich möchte investieren, das jeder Namibier sich ein Grundstück leisten kann, damit er sich ein Häuschen kaufen kann. Die Mieten in Windhoek sind unbezahlbar geworden. Nur die Menschen aus den Nachbarland Angola können sich diese Mieten leisten, da sie in US-Dollar bezahlen. Ich habe die Nase voll, dass Air Namibia, die Universität von Namibia und TransNamib - alles Firmen, die nur noch rote Zahlen schreiben und nicht ihr Geld verwalten können - jedes Jahr unsere Steuergelder bekommen, um sie retten. Wie lange soll das hier im Lande so weitergehen? Wenn wir wirklich sagen, dass wir das LAND lieben, dann heißt es Folgendes: Es heißt, dass wir nicht mehr bereit sind zu schweigen. Unsere Gelder sollen in die Bildung fließen, die Schere zwischen Arm und Reich kann tatsächlich nur durch Bildung verschwinden.

Monica Nambelela, Windhoek

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Soziale Ungerechtigkeit und Kriminalität in Namibia.

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