04.02.2016

Schmuggel von Nashorn, Elfenbein und südafrikanischem Meerohr in Namibia

Schmuggel von Nashorn, Elfenbein und südafrikanischem Meerohr in Namibia: Der Namibier James Barron Wallace und chinesische Staatsbürger Zhi Geng stehen unter Anklage.

Schmuggel von Nashorn, Elfenbein und südafrikanischem Meerohr in Namibia: Der Namibier James Barron Wallace und chinesische Staatsbürger Zhi Geng stehen unter Anklage.

Getrocknete südafrikanische Abalone via Namibia nach Hongkong oder China zu schmuggeln, scheint ein neuer Trend zu sein. Syndikate schneiden Nashorn und Elfenbein in kleine Stücke, damit die illegale Ware, darunter auch südafrikanisches Meerohr, im Gepäck auf Flughäfen beim Röntgen nicht auffällt. Ein Chinese und ein Namibier erschienen gestern wegen Besitzes von Produkten geschützter Tierarten vor Gericht.

In Windhoek wurden der Polizei zufolge am Montag der 37-jährige chinesische Staatsbürger Zhi Geng und der 47-jährige Namibier James Barron Wallace verhaftet, weil sie in ihrem Besitz 94 Kilogramm getrocknetes Südafrikanisches Meerohr (Haliotis midae), auch bekannt als Südafrikanische Abalone, hatten. Polizeisprecher Edwin Kanguatjivi zufolge haben die beiden Verdächtigen die getrockneten Muscheln von Südafrika nach Namibia geschmuggelt und wollten die illegale Ware anschließend nach Hongkong schmuggeln. Beim Durchsuchen der Wohnung von Zhi in Ludwigsdorf entdeckten die Ermittler 1,15 Kilogramm Nashorn, welches in 27 Stücke zerteilt worden war. Der Sondereinheit der Polizei, die den illegalen Handel und Schmuggel von bedrohten und geschützten Tierarten sowie deren Produkten bekämpft, zufolge ist der neuste Trend der Syndikate, die Nashorn von Spitz- und Breitmaulnashörnern und Stoßzähne von Elefanten zu zerkleinern, damit sie nicht beim Röntgen von Gepäckstücken auf Flughäfen und an Grenzübergängen auffallen. Am 24. März 2014 waren in zwei Koffern auf dem Hosea-Kutako-Flughafen 14 Nashornstücken entdeckt worden, als die Gepäckstücke untersucht bzw. geröntgt wurden (AZ berichtete). Der Polizei zufolge war die Festnahme von Zhi und Wallace durch die gute Zusammenarbeit der Sondereinheit, der Polizei in der Khomas-Region, die verschärft im Rahmen der Operation Omake auftritt, und der Zollbehörde möglich. Gestern Nachmittag erschienen die beiden Tatverdächtigen in Windhoek vor Magistratsrichterin Justine Asino. Der Prozess zog sich über fast den gesamten Tag hin, da den Rechtsanwälten der beiden Verdächtigen zufolge die Staatsanwaltschaft sich nicht auf die Formulierung der Anklage verständigen konnte. Letztendlich wurde Zhi der illegale Besitz von 27 Stücken Nashorn mit einem Gesamtgewicht von 1,15 kg im Wert von 91.000 Namibia-Dollar von Staatsanwalt Tatelo Cuthbert Lusepani vorgeworfen. Zudem muss sich der chinesische Staatsbürger zusammen mit dem Namibier Wallace des illegalen Besitzes von getrockneten Produkten einer geschützten Tierart im Wert von 235.000 Namibia-Dollar verantworten. Magistratsrichterin Asino vertagte den Fall auf den 23. Februar dieses Jahres wegen weiterer Beweisaufnahme und ordnete an, dass die beiden Beschuldigten in Haft bleiben. Norman Tjombe, der Verteidiger von James Wallace, teilte dem Gericht mit, dass er vor dem besagten Datum einen formellen Kautionsantrag stellen werde. Zudem sagte er, dass sein Klient vorgehabt habe, sich schuldig zu bekennen, er (Tjombe) dies dem Staatsanwalt mitgeteilt habe und deshalb erstaunt sei, dass der Fall vertagt wurde. Wallace teilte Richterin Asino mit, dass er sich auf die zuvor formulierte Anklage habe schuldig bekennen wollen, aber dass die Anklage gegen ihn geändert worden sei und er sich zuerst mit seinem Verteidiger beraten müsse. Der Chinese Zhi wird von Rechtsanwalt Willem Visser vertreten.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Schmuggel von Nashorn, Elfenbein und südafrikanischem Meerohr in Namibia.

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