08.12.2014

Reisanbau in Namibia bei Katima Mulilo

Reisanbau in Namibia bei Katima Mulilo.

Reisanbau in Namibia bei Katima Mulilo.

Nach langer Versuchs- und Forschungszeit ist das Reisprojekt in der Nähe von Katima Mulilo zu einem kommerziellen staatlichen Unternehmen gewachsen und fünf Kleinfarmer wurden involviert. Mehr Reis „Made in Namibia" wird zukünftig vermarktet.

"Ich habe im Augenblick 16 Personen die am Rand der Felder sitzen und in unregelmäßigen Abständen mit ihren Peitschen knallen, um Vögel zu verscheuchen. Wenn der Reis in Blüte kommt beginnen die Pro­bleme mit den Vögeln. Wir hatten schon Elefanten in den Feldern, die hereinkamen weil wir das Tor nicht geschlossen hatten, aber sie haben keinen Schaden angerichtet“, sagte der Farmmanager des Kalimbeza Reisprojekts in der Sambesi-Region im Nordosten des Landes, Patrick Kompeli. Im Jahre 2001 begann das Pilotprojekt knapp 32 Kilometer östlich von Katima Mulilo. Vier Hektar Reis wurden angepflanzt und drei Arten getestet. „Inzwischen ist das Projekt gewachsen und in diesem Jahr wurde es kommerzialisiert. Wir pflanzen drei Sorten Reis an, eine der ursprünglichen wurde ausgetauscht, und im vergangenen Jahr hatten wir 40 ha Reis gepflanzt und etwa 60 Tonnen geerntet“, sagte Kompeli, der im Jahr 1992 sein Landwirtschafts-Diplom am damaligen Ongongo Agricultural College in der Omusati-Region erwarb. Im Jahr 2005 wurde er für sieben Monate nach Japan geschickt, um vor Ort mehr über den Reisanbau zu erfahren. "Sprachschwierigkeiten waren ein Problem, aber es war beeindruckend wie hart die Japaner arbeiten. Namibier arbeiten nicht so hart und beschweren sich viel zu oft“, meinte Kompeli. Er ist der Farmmanager des Kalimbeza Reisprojekts seit Anfang dieses Jahres und in diesem Jahr sollen 90 ha Reis angepflanzt werden. Die Saison beginne im August und bis dato seien 25 ha mit den kurzen Sorten Irga und Angola angepflanzt worden. „Wir erhalten unsere Saat aus Sambia und ziehen die Setzlinge selbst. In Beeten von 40 Meter Länge und einem Meter Breite erhalten wir genügend Setzlinge für einen Hektar. Die kurzen Sorten können wir bereits im Dezember und Januar ernten und die lange Sorte Supa, die im Dezember und Januar gepflanzt wird, kann im Mai und Juni nächsten Jahres geerntet werden“, erklärte Kompeli. Erwartet werden etwa vier Tonnen Reis pro Hektar von der langen Sorte und 2,5 t/ha der kurzen Varianten. Verkauft werde der Reis für 10 Namibia-Dollar das Kilogramm. „In unserer Mühle wird der Reis von Hülsen und anderen pflanzlichen Material befreit, nach Größe sortiert, ganze Körner von beschädigten getrennt und sogar der Reisstaub aufgefangen. Nichts wird weggeworfen, alles wird verwertet“, betonte der Manager. Reiskörner werden in Tüten bzw. Säcken zu 1 kg, 2 kg, 5 kg, 10 kg und 50 kg an interessierte Abnehmer verkauft, Hülsen und anderes pflanzliches Material als Dünger wiederverwendet und das Reismehl (Staub) als Tierfutter verkauft. „Wie viel Wasser wir täglich oder monatlich brauchen und aus dem Sambesi pumpen weiß ich nicht. Das hängt von der Größe der Felder ab, wie heiß es ist, wie oft es regnet und wie dicht und hoch die Reispflanzen stehen“, sagte der Manager des kommerziellen staatlichen Unternehmens. In den vergangenen Jahren lag der Regenfall bei etwa 800 Millimeter jährlich. Der eigentliche Durchschnitt liege bei 1000 mm im Jahr. Bei dem Projekt sind acht Personen fest angestellt. „Wir nutzen sehr viele Zeitarbeiter, die wir aus der Gegend rekrutieren, um den Menschen ein Einkommen zu bieten. Im Augenblick sind 108 Personen angestellt, um Reis zu pflanzen und die die mit Peitschenknallen Vögel aus den Feldern halten“, erklärte Kompeli. Die Zeitarbeiter werden jeweils für einen Monat angestellt, dann wird eine neue Gruppe angenommen. Die Arbeiter, meist Frauen, verdienen 60 N$ pro Tag. „Wir versuchen aus jeder Siedlung einigen Bewohnern eine Gelegenheit zum Arbeiten zu geben. Hier leben hunderte Menschen. Einige Arbeiter waren bereits zuvor bei uns tätig“, sagte der Verantwortliche des Projektes. Mit Stolz wies er darauf hin, dass in diesem Jahr fünf Kleinbauern unter der Aufsicht des Projektes jeweils drei Hektar Reis angepflanzt haben. „Sie werden ihre Ernte an uns verkaufen und wir hoffen, dass sie in Zukunft mehr anpflanzen und das weitere Kleinfarmer hinzukommen“, sagte Kompeli.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Reisanbau in Namibia bei Katima Mulilo.

Empfehlungen

Basterland

Basterland

Basterland ist ein einzigartiger Fotoband über die Bevökerungsgruppe der Baster in Zentralnamibia.

Eine Reise durch die Geschichte Uukwaluudhis

Eine Reise durch die Geschichte Uukwaluudhis

Eine Reise durch die Geschichte Uukwaluudhis stellt die Kultur, Geschichte und Umgebung der Aakwaluudhi im Owamboland im Norden Namibias vor.

The People of Namibia's Eastern Zambezi Region (Eastern Caprivi)

The People of Namibia's Eastern Zambezi Region (Eastern Caprivi)

This series introduces to history, tribes and culture of the people of Namibia's Eastern Zambezi Region, the former Eastern Caprivi.

A profile and atlas of the Cuvelai-Etosha basin

A profile and atlas of the Cuvelai-Etosha basin

This atlas describes the main features of the Namibian part of the basin and provides an overview of the entire profile Owambo or Cuvelai-Etosha Basin.

The most successful African businessman in Namibia

The most successful African businessman in Namibia

The most successful African businessman in Namibia is the rare biography of Dr. Frans Aupa Indongo.