11.02.2014

Pilzspezialität aus Namibia: Omajova

Pilzspezialität aus Namibia: Omajova. Am Duft kann man sofort erkennen, wie frisch ein Omajova ist. Der Windhoeker Gastronom Urs Gamma hat auch für diese Omajova-Saison wieder einmal wundervolle Speisen kreiert. Foto: Tanja Bause

Pilzspezialität aus Namibia: Omajova. Am Duft kann man sofort erkennen, wie frisch ein Omajova ist. Der Windhoeker Gastronom Urs Gamma hat auch für diese Omajova-Saison wieder einmal wundervolle Speisen kreiert. Foto: Tanja Bause

Den Lamellenpilz Omajova findet man auf den Termitenhügeln Namibias. Aber auch dort muß man Glück, die richtige Jahreszeit und das passende Wetter haben, um auf die schmackhafte Spezialität zu treffen.

Um einen Omajova ernten zu können, braucht es nicht nur eine bestimmte Niederschlagsmenge und gewisse Temperaturen, sondern auch aktive Termitenhügel, da dieser Pilz, dessen wissenschaftlicher Name Termitomyces schimperi lautet, von Termiten (Macrotermes natalensis) kultiviert wird. Diese bis zu fünf Meter hohen Hügel kommen vor allem in den Regionen östlich und nördlich von Windhoek vor. Bei dem Omajova handelt es sich um einen Lamellenpilz. Ungeöffnet hat der Schirm in etwa die Größe einer Männerfaust. Nur kurze Zeit nachdem der Pilz durch die Kruste des Termitenhügels stößt, öffnet sich dann auch schon der Schirm, der bei einem durchschnittlichen Durchmesser von bis zu 40 cm eine stattliche Größe erreichen kann. Eine Rekordgröße eines Omajovas hat sogar bei 78 cm gelegen. „Man muss am Morgen früh los, um die ersten Pilze zu ernten“, erzählt Gerald Leichner, dessen Farm nordöstlich von Okahandja liegt, „denn auch Kudus und Warzenschweine sind ganz scharf auf diese Delikatesse“. Im Schnitt erntet Leichner zwischen zehn und 15 Omajovas pro Termitenhügel. Doch es ist auch schon vorkommen, dass vor allem aus alten Termitenhügeln bis zu 25 Omajovas wachsen. Nur einmal im Jahr wachsen diese Lamellenpilze aus den braunroten Hügeln. Ist ein Hügel erst einmal abgeerntet, ist bis zum nächsten Jahr Schluss mit Lustig. Mit ihrem zu Anfang „grauem Fell“ fallen sie erst gar nicht auf, doch kaum werden sie etwas größer und kaum dass sich ihr Schirm entfaltet hat, sind sie auch schon von Weitem sichtbar. Aus diesem Grund haben die Herero den Pilz Omajova getauft, was in ihrer Sprache Dummkopf bedeutet. Denn wer sich seinen Fressfeinden derart präsentiert, muss schon ziemlich dumm sein. Omajovas sollten sofort, wenn sie aus dem Hügel kommen, geerntet werden. Bereits nach wenigen Stunden fangen sie an, nicht mehr ganz so gut zu riechen. „Die Nase sagt Dir, ob der geöffnete Pilz noch gut ist“, erklärt Leichner.
Omajovas können außer von Termiten nicht gezüchtet werden. Auf diese Weise bleibt er eine seltene Köstlichkeit, die es nur zur Regenzeit mit der richtigen Niederschlagsmenge gibt. Wer nicht das Glück hat, eine Farm mit Termitenhügeln zu besitzen oder keinen entsprechenden Farmer kennt, sollte aufmerksam durch die zentralen und nördlich gelegenen Regionen fahren. Denn oft werden diese Leckerbissen auch am Straßenrand angeboten. Aber es geht auch einfacher, denn einige Restaurants bieten diese Delikatesse ebenfalls an. Bei Gathemann zum Beispiel, in der Windhoeker Innenstadt, hat man die Qual der Wahl, ob man sich beispielsweise für einen Omajova-Strudel, Omajova-Cremesuppe oder einer Omajovaplatte entscheiden soll, auf der drei Varianten des schmackhaften „Dummkopfes“ serviert werden. Abgerundet mit einem passenden Weiß-, bzw. Rotwein hofft man, dass die Pilzsaison nie zu Ende geht. Und doch bleibt jetzt nur noch eine kurze Zeit, in der wir diesen Termitenpilz genießen dürfen.

Wiebke Schmidt

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Pilzspezialität aus Namibia: Omajova.

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