21.08.2017

Namibias Tourismusministerium: Mehr Polizei zum Schutz Reisender

Dem Tourismusministerium Namibias ist es ernst nach den jüngsten Überfällen auf Reisende und fordert mehr Polizei zum Schutz Reisender. Foto: Stefan Fischer

Dem Tourismusministerium Namibias ist es ernst nach den jüngsten Überfällen auf Reisende und fordert mehr Polizei zum Schutz Reisender. Foto: Stefan Fischer

Erst eine schriftliche Stellungnahme, dann eine Pressekonferenz: Dem Tourismusministerium Namibias ist es ernst nach den jüngsten Überfällen auf Reisende und fordert mehr Polizei zum Schutz Reisender.

Die Sicherheit von Reisender in Namibia steht im Fokus, aber sie wird sich durch Appelle und reine Konzepte nicht erhöhen. Praktisches Handeln ist gefagt, das jedoch wie so oft an verkannten Prioritäten in Namibia scheitern könnte. Tourismusministerium und Polizei sind sich einig, dass etwas getan werden muss. Sie haben Ideen und sprechen von Erfolgschancen, Verbrechen wirkungsvoll zu bekämpfen. Doch die Widersprüche beginnen bereits bei der Verlautbarung der Ziele. Da kündigt der Polizeichef der Khomas-Region an, dass spezielle Einrichtungen zum Schutz von Reisenden (Tourist Protection Unit) nach dem Vorbild von Windhoek und Swakopmund auch in anderen Städten etabliert werden sollen; dies müsse laut dem Polizei-Generalinsprektor „sofort“ umgesetzt werden. Doch schon die erste Nachfrage bringt ihn ins Stottern bzw. rückt das Projekt in die Ferne. Denn die Frage, wann genau diese neuen Einrichtungen etabliert werden, zeigt, wie dehnbar das Wort bzw. der Befehl „sofort“ ist: Dies sei von Finanzen und Personal abhängig, und ob beides noch dieses Jahr vorhanden ist, könne er nicht sagen, räumte der namibische Polizeichef ein. Das ist zumindest ein ehrlicher Schritt, aber zum Erfolg führt er nicht. Und so bleibt es bei einer guten Idee, die einen leisen Tod stirbt, weil Prioritäten in Namibia falsch gesetzt werden. Denn Geld und Personal sind bei der Polizei vorhanden, allerdings für andere Aufgaben. Wer Verbrechen an Namibia-Touristen senken will, muss jetzt das Tourimusministerium unterstützen, das diese Priorität richtig erkannt hat.

Stefan Fischer
Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibias Tourismusministerium: Mehr Polizei zum Schutz Reisender.

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