28.12.2017

Namibias Streitkräfte intervenieren nicht in Simbabwe

Namibias Streitkräfte intervenieren nicht in Simbabwe, heißt es offiziell. Für diesen liegengebliebenen Transporter kann das mit Sicherheit angenommen werden. Foto: Yochanaan Coetzee

Namibias Streitkräfte intervenieren nicht in Simbabwe, heißt es offiziell. Für diesen liegengebliebenen Transporter kann das mit Sicherheit angenommen werden. Foto: Yochanaan Coetzee

Militärische Aktivitäten in Namibia heizten die Gerüchteküche an. Major Peter Shilumbu, Pressesprecher der namibischen Streitkräfte, stellte kürzlich klar: Namibias Militär interveniere keinesfalls in Simbabwe.

Klarheit verschaffte sein Dementi allerdings nicht, denn es bleiben viele unbeantwortete Fragen. Als das simbabwische Militär unlängst den Despoten Robert Mugabe aus dem Amt zwang, lief die Gerüchteküche in Namibia auf Hochtouren, da zeitgleich einige große Militärkonvois in Namibia unterwegs waren. Vermutungen wurden laut, daß die namibischen Streitkräfte Simbabwes Diktator zur Hilfe eilen würden. Diese Behauptung wurde sofort vom namibischen Verteidigungsministerium dementiert. Am 22.12.2017 wurden wiederholt verschiedene Militärkonvois gesichtet und diesmal wurde laut überlegt, ob es sich um Militärpersonal handele, welches aus Simbabwe zurückgekehrt sei. Einer der Konvois soll aus mehr als 50 Fahrzeugen bestanden haben. Diesmal reagierte der Pressesprecher des Militärs, Major Peter Shilumbu, sichtlich irritiert und versicherte der Öffentlichkeit erneut, dass das strategische Verlegen von Soldaten und Equipment eine ganz normale Angelegenheit sei, die zu den Aktivitäten der Streitkräfte gehöre. „Dies wäre nicht das erste Mal, dass wir unsere Einsatzkräfte verlegen. Alle Spekulationen sind unberechtigt. Als Mitglied der SADC-Staatengemeinschaft schicken wir lediglich Militär in benachbarte Regionen, wenn ein dazu ein SADC-Entschluss gefasst wurde.“, meinte Shilumbu. Shilumbu wies ferner darauf hin, dass nicht alle dieser Fahrzeuge unbedingt den namibischen Streitkräften gehörten. Er wisse bspw. von Fahrzeugen, die der Armee Botswanas gehören: „Diese Fahrzeuge landen in Walvis Bay, von wo aus sie nach Botswana gebracht werden. Sie können meist daran erkannt werden, dass sie als Konvoi von Walvis Bay an die östliche Landesgrenze fahren und nicht mit hiesigen Nummernschilder versehen sind.“

Frank Steffen und C. Sasmanek

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibias Streitkräfte intervenieren nicht in Simbabwe.

Empfehlungen

Die Woermann-Linie als Lebensader Deutsch-Südwestafrikas

Die Woermann-Linie als Lebensader Deutsch-Südwestafrikas

Die Woermann-Linie als Lebensader Deutsch-Südwestafrikas: Darstellung einer schicksalhaften Beziehung.

Autos und Flugzeuge in den deutschen Kolonien

Autos und Flugzeuge in den deutschen Kolonien

'Autos und Flugzeuge in den deutschen Kolonien' beschreibt die Anfänge der Motorisierung, der Automobilisierung und Luftfahrt in den deutschen Schutz- und Pachtgebieten.

Kupfer, Kolonialismus, Kapital. Das Bergwerk Tsumeb, Namibia

Kupfer, Kolonialismus, Kapital. Das Bergwerk Tsumeb, Namibia

Kupfer, Kolonialismus, Kapital. Die Orts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Bergwerks Tsumeb in Nordnamibia.

Die Befreiung Okahandjas

Die Befreiung Okahandjas

Der Ausbruch des Hereroaufstandes und die Befreiung Okahandjas durch die Schutztruppe aus der Sicht des Staatsbahnbetriebsleiters Walter Paschasius und ein Stück Eisenbahnergeschichte Südwestafrikas.