12.03.2015

Namibias Husab-Mine bald weltgrösste Uranmine?

Ist Namibias Husab-Mine bald die weltgrösste Uranmine? Der Ausbau liegt im Zeitplan, die Erzverarbeitung soll Anfang 2016 beginnen. Die technischen und baulichen Maßstäbe übertreffen sämtliche gewohnten Dimensionen.

Ist Namibias Husab-Mine bald die weltgrösste Uranmine? Der Ausbau liegt im Zeitplan, die Erzverarbeitung soll Anfang 2016 beginnen. Die technischen und baulichen Maßstäbe übertreffen sämtliche gewohnten Dimensionen.

Mit Ausgaben in Höhe von 20 Milliarden Namibia-Dollar gehört die Husab-Uranmine im Namib-Naukluft-Park zu dem größten Investment in Namibias Geschichte. Das erste Uranoxid soll schon Anfang 2016 aus dem Erz gewonnen werden. Husab hat das Potential zur weltgrössten Uranmine zu avancieren.

Unweit vom südlichen Ufer des Khan-Riviers werden sämtliche Maßstäbe gesprengt. Was das Unternehmen Swakop Uranium in unmittelbarer Nähe der Rössing-Mine baut, kann man sich nur bei einem Vor-Ort-Besuch vorstellen. „Wird dies die größte Uranmine in der Welt sein? Das ist schwer zu sagen, weil es nicht möglich ist, eine solche Aussage im Verhältnis zu anderen Minen zu treffen“, sagte Deon Garbers, Senior Vice President für Geschäftstätigkeiten, vor kurzem bei einem Medienrundgang vor Ort. Bei der Gelegenheit hat Swakop Uranium über die Fortschritte beim Aufbau der Mine bzw. den aktuellen Stand informiert. Außerdem wurden viele Statistiken bekanntgegeben. Eine große Zahl davon: Seit 2013 seien insgesamt zehn Millionen Arbeitsstunden auf dem Gelände registriert worden. Laut Garbers soll die Gewinnung des Uranoxids im ersten Quartal 2016 beginnen. „Das heißt, dass der Aufbau der Mine dann genau zehn Jahre gedauert hat. Die ersten Vorkommen wurden nämlich 2006 entdeckt“, sagte er. Und: „Das ist ein normaler Zeitraum für eine Mine dieser Größe.“ Nach seinen Angaben hat die Mine eine Lebensdauer von 20 Jahren. Aber Swakop Uranium sei mit noch ausführlichen Explorationsarbeiten beschäftigt, um diese Ziffer weiter zu erhöhen. Für die aktuellen beiden Tagebaue seien bis dato unzählige Bohrungen gemacht worden, um das genaue Vorkommen zu bestimmen. Daher: „Wenn man alle Proben aneinander reihen würde, dann wären diese 800 Kilometer lang“, sagte Garbers. Sobald die Produktion läuft, werde Husab im Schnitt 150 Millionen Tonnen Gestein pro Jahr fördern, darunter rund 15 Millionen Tonnen Erz. „Wir haben mit dem Ausheben des Gesteins aus den Tagebauen schon im März 2014 begonnen“, erklärte Garbers und fügte hinzu: „Aber wir bauen bislang nur Sand und Gestein ab. Damit wollen wir sicherstellen, dass wir 2016 auf das Vorkommen stoßen, wenn der Rest der Anlage fertig ist.“ Für das Ausheben der Tagebaue nutze Swakop Uranium Seilbagger sowie Ladeschaufeln. Die Seilbagger sind besonders gigantisch. Jeder wiege 1200 Tonnen und könne mit einer Schaufelladung 109 Tonnen heben. „Jeder Muldenkipper, der maximal bis zu 330 Tonnen transportieren kann, wird mit nur drei Schaufelladungen voll sein“, sagte Garbers. Bei Husab würden die größten Muldenkipper der Welt eingesetzt. „Wir versuchen aber, Kosten zu sparen. Man muss bedenken, dass ein Reifen für einen Muldenkipper 600000 Namibia-Dollar kostet“, sagte Garbers weiter. Das Erz werde von den Tagebauen zur Brechanlage (Aggregate Crushing Plant) gebracht. Diese sei die größte Brechanlage ihrer Art im südlichen Afrika. „Von den mehr als 80000 Kubikmetern Beton, die bislang beim Aufbau der Mine genutzt wurden, ist der Großteil in diese Anlage geflossen“, so Garbers. Diese Anlage habe eine Leistung von 400 bis 450 Tonnen pro Stunde. Vom Brecher werde das Erz mittels eines mehr als einen Kilometer langen Fließbands zum Rest der Anlage transportiert, wo das Uranoxid mit einer alkalischen Lösung aus dem Gestein extrahiert werde. Husab werde eine Leistung von geschätzten 15 Millionen Pfund Uranoxid pro Jahr haben. Die für das Auslaugen des Uranoxids erforderlichen Chemikalien werde Swakop Uranium auf dem Minengelände selbst herstellen. Dafür würden 350000 Tonnen Chemikalien bzw. Reagenzien über den Hafen Walvis Bay importiert, aus denen auf dem Minengelände Schwefelsäure hergestellt werden soll. Dieser Import stelle rund 30 Prozent der gesamten Rohstoffexporte von Namibia im Jahr 2013 dar. „Es ist eine erhebliche Menge, die wir importieren“, sagte Garbers und ergänzte, dass diese Ziffer das erforderliche Diesel ausschließe. Husabs Dieselverbrauch werde bei 80 Millionen Liter pro Jahr liegen, dies entspreche rund 30 Prozent der gesamten Versorgung von Engen für Namibia. Interessant ist auch, dass Husab bei die Herstellung von Schwefelsäure auch Energie mittels des dabei freigesetzten Dampfes erzeugen will. „Wir werden ein kleines ,Kraftwerk' bauen und rechnen mit einer Stromerzeugung von zehn Megawatt“, sagte Garbers. Für den Minenbetrieb seien insgesamt 60 Megawatt nötig. „Der staatliche Stromversorger NamPower hat eine garantierte Leistung von 50 MW gegeben“, sagte er weiter. Mit dem Aufbau der Mine seien derzeit 4000 Bauarbeiter beschäftigt. Zusätzlich seien rund 600 Arbeiter an dem Husab-Betrieb beteiligt. „Sobald die Produktion beginnt, werden wir rund 1200 Angestellte haben“, sagte Garbers. Für das Training des lokalen Personals baue Swakop Uranium ein Ausbildungszentrum auf dem Minengelände. Dort würden unter anderem große Computer und Simulatoren eingerichtet. „Angestellte lernen das Bedienen eines Muldenkippers zum Beispiel erst am Simulator, bevor sie dies in der Wirklichkeit machen“, sagte Garbers.

Erwin Leuschner

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibias Husab-Mine bald weltgrösste Uranmine?

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