Namibiana Buchdepot wünscht Frohe Ostern!

Unseren Besuchern, Lesern, Kunden und Freunden in aller Welt wünschen wir besinnliche und frohe Ostern! Ihr Namibiana Buchdepot. © Joachim Voigts

Unseren Besuchern, Lesern, Kunden und Freunden in aller Welt wünschen wir besinnliche und frohe Ostern! Ihr Namibiana Buchdepot.

Für unseren Ostergruß haben wir uns von den wunderschönen Aquarellen des Malers Joachim Voigts inspirieren lassen, die dieser in den Jahren zwischen 1939 und 1947 im südafrikanischen Internierungslager Andalusia für seine farminternierten Kinder malte. Zu Zeiten Südwestafrikas und im heutigen Namibia hat Ostern nicht den volkstümlichen Stellenwert erlangt, den Weihnachten dort genießt und Ostern fällt dort auch nicht in die Zeit der Frühlingsgefühle, die den Kontext mit der christlichen Osterbotschaft oder einem persönlichen Erneuerungsgefühl verstärken würde. Vielleicht sind auch deswegen keine bedeutende Spuren der Osterzeiten in der deutschsprachigen Literatur des südlichen Afrika zu finden. Selbst der Afrikanische Heimatkalender setzte seit 1930 den Bezug zu Ostern mit landesunspezifischen Gleichnissen und auch unter des Lyrikern im Land der Braven scheint in den letzten Jahrzehnten die Inspiration am Ostermontag und Ostersonntag in andere Richtungen gegangen sein. Und soweit unsere Kenntnis derzeit reicht, haben wir auch bei den afrikaanssprachigen Dichtern, wie beispielsweise N. P. van Wyk Louw, W. E. G. Louw, I. D. du Plessis, Uys Krige und Elisabeth Françoise Eybers keinen Osterbezug gefunden. Hinweise aufmerksamerer oder erfahrenerer Leser, die zur Auffindung von Ostergedichten in deutscher, afrikaanser oder englischer Sprache mit Bezug auf das südliche Afrika führen, werden wir ideell reich belohnen. Unseren heutigen Ostergruß verbinden wir mit einem stimmungsvollen Gedicht von Achim von Arnim (1781-1831), dessen wechselvolles, oft hartes Leben sicher manche Gemeinsamkeit mit der einen oder anderen Farmerbiographie am Kalahari-Rand oder anderen entlegenen Regionen Namibias hatte.

Achim von Arnim: Ostern

Vom Erdenstaub zu reinen, blauen Lüften
dringt weit der Blick in ersten Frühlingstagen,
und höher steigt der mächt´ge Sonnenwagen,
die Erde sehnt nach Blättern sich und Düften,
und heilige Geschichten uns dann sagen
was sich geahnet in des Herzens Klüften.
Er ist erstanden aus den Todesgrüften,
und wie vergebens war der Menschen Zagen,
ja so ersteht die Welt der Himmelsgaben
mit jedem Jahre neu, die Knospen brechen,
und nichts ist unsrer Liebe zu erhaben,
sie gibt uns alles in den Wonnebächen,
die nach dem Eingang Flur und Aug´ durchgraben,
das Unsichtbarste will zum Lichte sprechen.