11.02.2016

Namibia: Viehdiebstahl immer schlimmer

Namibia: Viehdiebstahl immer schlimmer. Illegale Schlachtstelle von Viehdieben im Dickbusch. Foto: Ivo Kompat

Namibia: Viehdiebstahl immer schlimmer. Illegale Schlachtstelle von Viehdieben im Dickbusch. Foto: Ivo Kompat

In Namibia wird der bandenmäßige Viehdiebstahl immer schlimmer: Binnen elf Monaten wurden Farmer Kompat 32 Rinder im Wert von über 250.000 Namibia-Dollar gestohlen, allein 14 Färsen in der vergangenen Woche. Die Polizei war zu müde, sofort an den Tatort zu kommen, da sie sich zuvor um einen Wildererfall gekümmert hatte.

Über drei Farmen trieben die dreisten Viehdiebe in der vergangenen Woche 14 Färsen von Farmer Ivo Kompat und schlachteten die Tiere anschließend im Dickbusch mitten im Wildkamp eines Farmers, der zwei Farmen weiter von Kompat in der Nähe der Teerstraße zwischen Kalkfeld und Omaruru farmt. Im April vergangenen Jahres wurden Kompat auf der Farm Okarumue, die 27 Kilometer westlich von Kalkfeld gelegen ist, vier Rinder gestohlen. Die Polizei konnte danach drei Verdächtige festnehmen, die jedoch kurz darauf wieder auf Kaution freigelassen wurden. „Ich habe keine Ahnung, wann der Fall wieder vor Gericht sein wird. Wir vermuten, dass sich unter den drei Verdächtigen der Kopf der Bande befindet, die hier in der Umgebung ihr Unwesen treiben“, sagte der verzweifelte Farmer auf Nachfrage. Im Dezember vergangenen Jahres verschwanden weitere elf Rinder von der Farm. „Im Januar dieses Jahres wurde zuerst ein Ochse geschlachtet und kurz danach zwei weitere. Insgesamt habe ich seit April vergangenen Jahres bis heute 32 Rinder im Wert von über 250 000 Namibia-Dollar verloren. Das ist mehr als mein Nettogewinn in einem Jahr“, betonte Kompat. Von den 32 fehlenden Rindern wurden 21 Gerippe bzw. Überreste entdeckt. „Es ist auffallend, dass jedes Mal, wenn ich meine Rinder umgestellt habe, innerhalb von zehn Tagen etwas geschieht“, meinte der Farmer. Am vergangenen Dienstag entdeckten er und seine Angestellten, dass 14 Färsen nicht zum Wasser kamen. Mittwoch suchten der Farmer und die Farmarbeiter in dem Kamp nach den vermissten Tieren. „Wir haben Spuren gefunden und folgten diesen bis auf die Nachbarfarm, wo wir wegen einbrechender Dunkelheit die Suche abbrechen mussten. Am nächsten Tag führten uns die Spuren auf die nächste Farm bis an einen Wildzaun. Hier verloren wir die Spuren, konnten aber trotz leichtem Regen und mit Hilfe weiterer Farmer, darunter ein Farmer, der Reservist bei der Polizei ist, am Samstag mitten im Wildkamp im Dickbusch die Schlachtstelle und die Überreste meiner 14 Färsen finden“, sagte Kompat. Die Polizei in Kalkfeld sei am frühen Sonntag informiert worden, aber weil die Gesetzeshüter müde wegen eines Wildererfalles in der Gegend waren, tauchten Polizisten erst am Sonntagnachmittag um 16 Uhr am Tatort auf. Ein Farmer, der nicht namentlich genannt werden möchte, hatte vor einiger Zeit binnen weniger Stunden die Polizei auf seinem Hof, nachdem kurz zuvor während Reparaturarbeiten an einer Wasserleitung am Straßenrand ein vorbeikommender Mann auf einem Fahrrad von seinem Hund gebissen worden war. Der Hund war vom Fahrzeug gesprungen und hatte den Mann angegriffen, bevor der Farmer ihn zurückrufen konnte. „Da waren die Polizisten sofort 75 Kilometer zu mir gefahren, hatten ein Fahrzeug zur Verfügung, um mir mitzuteilen, dass ich den Mann entweder ins Krankenhaus bringen muss oder ihm Geld zu geben, dass er in ein Krankenhaus fahren kann. Wenn ich sie wegen Wilderei oder Viehdiebstahl anrufe, haben sie meistens kein Auto zur Verfügung oder dieses ist woanders im Einsatz“, beschwerte sich der Farmer, der nicht in der Omaruru- oder Kalkfeldgegend wohnhaft ist. Farmer Kompat bietet eine Belohnung von 10.000 Namibia-Dollar für Hinweise, die zur Verhaftung und Verurteilung der Viehdiebe führen, die seine Rinder gestohlen haben. Indizien am Tatort weisen darauf hin, dass die Viehdiebe Stofffetzen um ihre Schuhe gebunden hatten, um ihre Spuren zu verwischen und dass sie das im Busch getrocknete Fleisch Freitagnacht und am Samstag an der Teerstraße C33 verladen hatten.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia: Viehdiebstahl immer schlimmer.

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