28.01.2015

Namibia rüstet gegen Wilderei auf

Namibia rüstet gegen Wilderei auf.

Namibia rüstet gegen Wilderei auf.

Der Tourismus und die Trophäenjagd in Namibia könnten durch die grassierende Wilderei zum Erliegen kommen und dadurch allein in den kommunalen Hegegebieten 175.000 Menschen ihr Einkommen verlieren. Ab April 2015 will das Umweltministerium Namibias eine Einheit zum Schutz von Wildtieren ins Leben rufen und rüstet gegen Wilderei auf.

Die 78 Elefanten, die im vergangenen Jahr in der Sambesi-Region im Nordosten des Landes ihres Elfenbeins wegen gewildert wurden, bedeuten einen Verlust von 10 Millionen Namibia-Dollar, die durch diese Elefanten allein durch die Trophäenjagd hätten verdient werden können. „Zudem verrotteten ungefähr 255000 Kilogramm Fleisch im Busch. Für die Menschen in den dortigen kommunalen Gebieten wären dies etwa eine Million Mahlzeiten an wertvollem Protein allein im Jahr 2014 gewesen“, sagte der amtierende Direktor der Forschungsabteilung des Ministeriums für Umwelt und Tourismus, Kenneth /Uiseb, am Montag dieser Woche bei einem Workshop des Umweltministeriums. Geladen waren Interessenvertreter, um die Auswirkungen der illegalen Jagd auf Elefanten und Nashörner zu diskutieren und Vorschläge zu machen, wie die Wilderei unter Kontrolle gebracht werden kann. Der Verlust eines jeden Elefanten bedeutet, dass die verschiedenen Hegegebiete ihre Quote an Trophäentieren verlieren könnten, da entweder das Umweltministerium die Quote kürzt oder Länder, aus denen die Trophäenjäger kommen, keine Trophäen von Elefanten mehr zulassen, weil Namibia die Wilderei nicht in den Griff bekommt. Dies sei /Uiseb zufolge bereits der Fall mit Mosambik, Tansania und Simbabwe. Sollte die Trophäenjagd auf Elefanten in Namibia zum Erliegen kommen, verlören die kommunalen Gemeinschaften 9 Millionen Namibia-Dollar im Jahr. Hinzu komme der Verlust an Einkommen für Berufsjäger und deren Angestellten. Fehlt die Elefantenjagd, werde sich dies zudem negativ auf die Trophäenjagd anderer Arten auswirken und für weitere Verluste sorgen. Fehlt die Trophäenjagd in den kommunalen Hegegebieten Namibias, säßen etwa 530 der kommunalen Wildwarte auf der Straße, verlören Berufsjäger ihr Einkommen aus den kommunalen Hegegebieten und somit deren Fährtenleser, Jagdgehilfen und Camp-Angestellte, die meist aus den umliegenden Gemeinschaften rekrutiert wurden, sowie Taxidermie-Industrie und Reiseveranstalter. Dem Staat gingen zudem wertvolle Steuern verloren. „Im Jahr 2013 haben die Menschen in den 82 kommunalen Hegegebieten des Landes durch die Trophäenjagd und den Tourismus 72,2 Millionen Namibia-Dollar verdient. 6472 Menschen haben einen Arbeitsplatz gehabt und es wurden 500000 Kilogramm Fleisch an die Gemeinschaften verteilt, das sind zwei Millionen Mahlzeiten“, betonte /Uiseb. Die Wilderei, die Taten einiger skrupelloser Individuen, gefährden das Leben von vielen tausend Menschen in kommunalen Gebieten, die an der Armutsgrenze leben. Es besteht die Gefahr, dass die Personen selbst zu Wilderern werden, wenn sie kein Einkommen mehr haben und illegal Tiere für den eigenen Kochtopf jagen. „Der Schutz der wilden Tiere beinhaltet, dass die Wilderei von vornherein verhindert wird und nicht dass Fälle der Wilderei untersucht werden. Wahrscheinlich ist die wichtigste und effektivste Komponente der Kriminalitätshinderung in städtischen und kommunalen Gebieten eine ausreichende und sichtbare Präsenz an Gesetzesvertretern“, sagte der Minister für Umwelt und Tourismus, Uahekua Herunga. Aus diesem Grund sei das Umweltministerium damit beschäftigt, so schnell wie möglich eine Wildlife-Schutzabteilung auf die Beine zu stellen. Die Einheit soll ihre Arbeit im kommenden Finanzjahr, ab April 2015, aufnehmen. Man habe mit der namibischen Polizei und der Armee zusammengearbeitet, um „so viele Stiefel wie möglich in den gefährdeten Gebieten auf den Boden zu bekommen“, die Patrouillen zu verstärken, zu verbessern und zu erhöhen.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Airline Condor: Namibia rüstet gegen Wilderei auf.

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