08.09.2017

Namibia: Erfassung biometrischer Daten bei Einreise

Namibia: Erfassung biometrischer Daten bei Einreise. Lange Wartezeiten durch Fehlfunktionen des Systems. Foto: Stefan Fischer

Namibia: Erfassung biometrischer Daten bei Einreise. Lange Wartezeiten durch Fehlfunktionen des Systems. Foto: Stefan Fischer

Seit Anfang September 2017 werden biometrische Daten (Fingerabdrücke, Hände und Irismuster der Augen) von Namibia-Besuchen bei der Einreise erfasst und gespeichert, wenn das Erfassungssystem funktioniert.

Namibia: Ohne biometrischen Daten keine Ein- und Ausreise. Dies gilt seit 01.09.2017 im Hosea-Kutako-Flughafen bei Windhoek, wo das namibische Innenministerium am Mittwoch ein neues biometrisches Erfassungssystem vorgestellt hat, das bereits am 01.09.2017 in Betrieb ging. Dabei werden von allen ankommenden Passagieren biometrische Daten (Fingerabdrücke, Hände und Irismuster der Augen) erfasst und gespeichert. In Südafrika ist ein solches System bereits 2016 eingeführt worden, allerdings waren dieses Jahr noch nicht alle Grenzübergänge damit ausgestattet. Nun hat Namibia nachgezogen und passe sich damit internationalen Entwicklungen an, wie Innenministerin Pendukeni Iivula-Ithana bei der Einweihung sagte, als sie von einem „Erfolg“ sprach. In der ganzen Welt sei „eine beispiellose Migration von Menschen“ zu beobachten. Damit gingen Herausforderungen einher, die reduziert werden müssten, führte sie aus und zählte „grenzübergreifende Verbrechen, Menschenhandel, Schmuggel von Migranten und Terrorismus“ auf. Um dies zu bekämpfen, bedürfe es einer „Abkehr vom traditionellen Weg zur Handhabung von Migration“, so die Ministerin. Mit der biometrischen Erfassung könnten die Vollzugsbehörden ihre Arbeit verbessern; so seien beispielsweise durch den Fingerabdruck Menschen auch dann identifizierbar, wenn sie ihren Namen wechselten, sagte Iivula-Ithana. Damit nicht genug: Von den erfassten Daten erwarte man auch eine „Verbesserung bei der Datensammlung und -speicherung“. In dieser Woche hat es in der Ankunftshalle des Hosea-Kutako-Flughafens teils lange Warteschlangen gegeben, weil das System laut Angaben mehrerer Passagiere nicht richtig funktionierte. Solche Beschwerden haben auch Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes (HAN), erreicht. Sie könne zwar die Gründe für die Erfassung verstehen und hoffe auf schnellere Veröffentlichung statistischer Daten für den Reisesektor, sei aber „enttäuscht“ über die Einführung. „Seit fünf Jahren wird dieses System angekündigt und nun wird es mitten in der touristischen Hochsaison eingeführt und wir wurden nicht vorher informiert“, sagte sie gestern im AZ-Gespräch. So habe man keine Möglichkeit gehabt, die Reiseveranstalter rechtzeitig zu informieren. Sie rät allen Passagieren, mehr Zeit für die Aus- und Einreise einzuplanen. Was gegen die Mängel des System unternommen wird, konnte die AZ nicht herausfinden, weil das Innenministerium einen Fragenkatalog bis zum gestrigen Redaktionsschluss unbeantwortet ließ. Zum Handlungsbedarf für eine biometrische Erfassung bzw. zum Stellenwert von Menschenhandel und Terrorismus in Namibia sowie wie viele solcher Fälle hier registriert werden, schwiegt die Behörde ebenso wie zu der Frage, wie lange die Daten gespeichert werden.

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia: Erfassung biometrischer Daten bei Einreise.

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