10.10.2017

Nachbarschaftswachen und Bürgerwehren in Namibia erfolgreich und anerkannt

Nachbarschaftswachen und Bürgerwehren in Namibia erfolgreich und anerkannt. Foto oben: Chefinspektorin Christina Van-Dunem DaFonsech. Foto unten: Gemeinsame Parade der Nachbarschaftswachen und der namibischen Polizei in Windhoek. Fotos: Stefan Fischer

Nachbarschaftswachen und Bürgerwehren in Namibia erfolgreich und anerkannt. Foto oben: Chefinspektorin Christina Van-Dunem DaFonsech. Foto unten: Gemeinsame Parade der Nachbarschaftswachen und der namibischen Polizei in Windhoek. Fotos: Stefan Fischer

Fünf Jahre nach Gründung der ersten Nachbarschaftswache in Windhoek sind die bislang über 20 Bürgerwehren in der Hauptstadt Namibias nun offiziell anerkannt worden. Dazu gab es eine Parade mit der Polizei durch Windhoek. Das Echo auf die erfolgreiche Zusammenarbeit ist durchweg positiv.

Nachdem Swakopmund es vorgemacht hatte, ist im Jahr 2012 die erste Nachbarschaftswache in Windhoek gegründet worden. Das war in Brakwater, wo zu dieser Zeit die Zahl der Verbrechen stieg. Seit die Nachbarschaftswache dort aktiv ist und Ehrenamtliche in Fahrzeugen patrouillieren, ist die Kriminalitätsrate gesunken. Das galt auch für andere Stadtteile, in denen seither diese Bürgerwehren gegründet wurden. Inzwischen gibt es in Windhoek mehr als 20 solcher Nachbarschaftswachen, während weitere rund 60 Gruppen mit mehr als 7000 Mitgliedern des Netzwerkes Women and Men Network Against Crime (WMNAC) hauptsächlich in den nördlichen Außenbezirken tätig sind. Sie alle wurden am vergangenen Samstag von der Polizei Namibias (NamPol) offiziell anerkannt; dazu gab es eine Parade durch die Innenstadt sowie durch den Stadtteil Olympia mit anschließendem kleinen Festakt in der Patrick-Iyambo-Polizeischule. Es sei ein Tag gewesen, „an dem mit der Vorstellung des ,Community Policings´ Geschichte geschrieben wurde“, resümierte Atousa Fischer-Buder, Initiatorin der Nachbarschaftswache Brakwater. Für ihr Engagement, auch beim Aufbau von Bürgerwehren in anderen Stadtteilen, ist sie bei dem Festakt ausgezeichnet worden. Ihr zufolge ist allen Nachbarschaftswachen und weiteren Beteiligten gedankt worden, einige haben indes einen Preis erhalten: Pionierspark (die aktivste), Brakwater (die erste) sowie Academia, Khomasdal und Windhoek-West (jeweils für die harte Arbeit). Fischer-Buder selbst lobte die unermüdliche Arbeit von Christina Van-Dunem DaFonsech, die vor kurzem zur Chefinspektorin befördert worden und nun für das Community Policing landesweit verantwortlich sei. „Die harte Arbeit der Chefinspektorin hat sich ausgezahlt“, so Fischer-Buder. Die offizielle Anerkennung wird von den diversen Nachbarschaftswachen positiv gesehen. Darunter Riana Herholdt von der Nachbarschaftswache Avis, die seit 2013 existiert. Die größte Herausforderung sei, „die Botschaft an die Leute zu bringen“. Jeder sollte involviert sein, meinte sie auf AZ-Nachfrage und zählte Aufgaben außerhalb des Kampfes gegen Verbrechen auf: Hilfe für alte Menschen, Auffinden von ausgebüxten Hunden sowie Meldung von defekter Straßenbeleuchtung und Wasserrohrbrüchen an die Stadtverwaltung. Als „überragende Veranstaltung“ bezeichnete Russie Erasmus von der 2012 gegründeten Nachbarschaftswache Academia den Festakt im AZ-Gespräch. Man zähle über 300 Mitgliedshaushalte (von rund 560) und etwa 60 Mitglieder, die sich an Patrouillen beteiligen. Zur weiteren Sicherheit seien rund 20 Kameras auf Privatgrundstücken installiert worden, die Bilder aus gewissen Gegenden liefern, welche in Echtzeit angesehen würden, so Erasmus. Gerade mal ein Jahr alt ist die Nachbarschaftswache Khomasdal, die im September 2016 gegründet wurde. Dennoch sei bereits „ein deutlicher Rückgang der Kriminalität“ verzeichnet worden, sagte Managementmitglied Heinie Coetzee im AZ-Gespräch. „Es gibt noch viele Leute, die uns nicht kennen“, meinte er angesichts von 175 Mitgliedshaushalten und 20 bis 25 Mitgliedern, die Patrouillen fahren würden. Als Herausforderung nannte er, dass die Nachbarschaftswachen „zu wenig Rechte“ hätten; man wünsche sich „mehr Macht, beispielsweise wie Reserve-Polizisten“, so Coetzee. Die Veranstaltung am Samstag sei wichtig gewesen, „weil die Polizei sieht und anerkennt, dass wir erfolgreiche Arbeit leisten“, sagte er abschließend.

Stefan Fischer
Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Nachbarschaftswachen und Bürgerwehren in Namibia erfolgreich und anerkannt.

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