04.04.2016

Mutter-Kind-Übertragung von HIV-AIDS in Namibia soll bis 2030 besiegt sein

Mutter-Kind-Übertragung von HIV/AIDS in Namibia soll bis 2030 besiegt sein. Foto: AZ-Archiv

Mutter-Kind-Übertragung von HIV/AIDS in Namibia soll bis 2030 besiegt sein. Foto: AZ-Archiv

Im Rahmen der Haushaltsdebatte zog Gesundheitsminister Dr. Bernard Haufiku eine positive Bilanz hinsichtlich der Aids/HIV-Bekämpfung in Namibia: Im Jahr 2015 seien von 11139 Neugeborenen von HIV/AIDS-infizierten Müttern nur 254 Babys, rund 3%, positiv getestet worden. Damit könne die Mutter-Kind-Übertragung bis 2030 vollständig besiegt sein.

Windhoek, Namibia: Im Rahmen der Haushaltsdebatte sprach der Minister für Gesundheit und Sozialfürsorge, Dr. Bernard Haufiku, von einem „gut ausgewogenem Budget“ für seinen Sektor: 7,23 Milliarden N$ und damit 11,4% mehr als im Vorjahr sind für die Gesundheit vorgesehen, das sind rund 11,8% des Gesamtbudgets. Nach einigen Jahren liegt der Sektor damit wieder auf dem 2. Platz der höchsten Ausgaben (hinter Bildung und vor Militär). Geplant seien die Fortsetzung und Erweiterung operativer Aufgaben mit rund 6,7 Milliarden N$ sowie Entwicklungstätigkeiten für rund 540 Millionen N$. In seinem Resümee der bislang erzielten Erfolge zeigte sich der Minister vor allem hinsichtlich der Eindämmung von Aids und HIV zufrieden. „Das Ministerium hat es geschafft, 87% des Landes mit der antiretroviralen Therapie (ART) zu erreichen und steht damit besser da, als es im Strategieplan bis 2017 mit 84% vorgesehen war.“ Von 11139 Neugeborenen infizierter Mütter seien nur 245 Babys positiv getestet worden, was eine Übertragungsrate von 3% bedeute. Das gesetzte Ziel für 2015 sei damit sogar übertroffen worden. Anhand dieser Zahlen ließe sich außerdem von einer vollständigen Beseitigung der Mutter-Kind-Übertragung bis spätestens 2030 ausgehen. Weitere Erfolge könnten in der Malaria-Bekämpfung verzeichnet werden, da hier die Erkrankungsrate im vergangenen Jahrzehnt um 95% gesunken sei, sowie in der vollständigen Beseitigung der Kinderlähmung. Auch im Personalwesen zog Haufiku eine positive Bilanz: Erstmalig würden am 15. April genau 36 UNAM-Studenten ihr Medizinstudium abschließen. „Außerdem erwarten wir zum ersten Mal in der namibischen Geschichte eine beispiellose Anzahl an Ärzten aus aller Welt“, so der Minister, der auch rund 470 amtierende und 600 auszubildende Krankenschwestern nannte. In der Pharmazie sei es gelungen, mehr als 60% der Medikamente in den staatlichen Krankenhäusern zur Verfügung zu stellen. Im Hinblick auf einen aktuellen Handlungsbedarf nannte der Minister Diabetes, Krebs, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen als wachsende Herausforderungen, vor allem, da immer mehr junge Menschen davon betroffen seien. Eine weitere Notwendigkeit sehe er in der Verbesserung der Sauberkeit in Gesundheitseinrichtungen. Um den „beklagenswerten Zustand“ zu verbessern, habe es dazu bereits ein sechsmonatiges Pilotprojekt im Katutura-Krankenhaus gegeben. „Die Sauberkeit in den Krankenhäusern kann jedoch nicht mit dem aktuellen Budget erreicht werden“, erläuterte Haufiku, der daher in diesem Zusammenhang das Modell der Public Private Partnership in Betracht zog.

Nina Külbs

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Mutter-Kind-Übertragung von HIV/AIDS in Namibia soll bis 2030 besiegt sein.

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