Illegale Okavango-Brücke zwischen Namibia und Angola

Illegale Kunene-Brücke zwischen Namibia und Angola bei Rundu.

Anfang Juli dieses Jahres fiel der Bau einer Schwimmbrücke über den Okavango zwischen Angola und Namibia bei Rundu auf. Der Staatssekretär des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten weiß nicht wer für den Brückenbau verantwortlich ist, die Brücke ist möglicherweise illegal.

„Wir wissen nicht, wer für den Bau der schwimmenden Brücke bei Rundu verantwortlich ist, wem sie gehört und wer die Zustimmung auf angolanischer Seite gegeben hat die Brücke zu bauen. Ich muss noch eine Untersuchungsmannschaft nach Rundu schicken“, sagte gestern der Staatssekretär des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten und Transport, Peter Mwatile, auf Nachfrage. Am 4. Juli dieses Jahres wurde das Exekutivkomitee des Okavango Basin Management Committees (OkBMC) von Tourismusunternehmen unterrichtet, dass eine schwimmende Brücke knapp zehn Kilometer flussabwärts von Rundu von angolanischer Seite errichtet werde. Bis ans namibische Ufer des Okavango fehlten noch etwa 15 Meter. Die Stelle an der die Brücke das namibische Ufer erreicht hätte liegt in der Nähe der Kaisosi-Kläranlage. Nachfragen des OkBMC, welches Bericht an OBSC (Okavango Basin Steering Comittee) erstattet welches wiederum Teil des OKACOM (The Permanent Okavango River Basin Water Commission) ist, ergaben, dass allem Anschein nach von staatlicher Seite niemand etwas von einer Genehmigung und Übereinkommen in Bezug auf die Brücke wusste. In einem Brief am 7. Juli 2014 an das Ministerium für Öffentliche Arbeiten und Transport sowie das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft sowie das Ministerium für Umwelt und Tourismus wies OkBMC darauf hin, dass die Organisation wie zahlreiche Tourismusunternehmen in der Gegend nicht gegen den Bau einer Brücke seien, die Rundu auf namibischer Seite und Calai auf angolanischer Seite verbinden würde. Der Bau einer Schwimmbrücke würde jedoch ökologische und sozioökologische Probleme hervorrufen, die bisher noch nicht untersucht und erforscht seien. Nicht nur der Wasserlauf könne gebremst oder gar umgeleitet werden, sondern an der Brücke könnte sich Unrat (Müll) und natürliche Pflanzenteile sammeln, die zu ungeahnten Problemen führen könnten. Zudem sei der gesamte Bootsverkehr an dieser Stelle blockiert sowie die Wanderung einiger im Fluss lebenden Tiere. So soll ein Flusspferdbulle bereits sehr aggressiv aufgetreten sein, nachdem er die Brücke nicht habe passieren können. „Wir haben einen vorläufigen Vertragsentwurf vor zwei Wochen von unserer Außenministerin an die Angolaner übergeben lassen. Dieser Vertrag ist für den Bau einer Brücke bei Rundu gedacht, aber es soll sich nicht um eine Schwimmbrücke handeln, sondern eine richtige Brücke für den Personen- und Fahrzeugverkehr“, sagte Mwatile. Was bei den Gesprächen vor zwei Wochen zwischen Namibias Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah und der angolanischen Delegation besprochen wurde, wüsste er nicht, so der Staatssekretär. Was mit der Schwimmbrücke auf dem Okavango geschehen werde sei ebenfalls nicht bekannt.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Illegale Kunene-Brücke zwischen Namibia und Angola.