14.11.2014

Gier in Namibia macht Beispiel. Einfache Namibier wollen auch Land geschenkt.

Gier in Namibia macht Beispiel. Einfache Namibier wollen auch Land geschenkt.

Gier in Namibia macht Beispiel. Einfache Namibier wollen auch Land geschenkt.

Die Gier nach geschenktem oder stark verbilligtem Land an Parteifreunde der SWAPO oder Prominente in Namibia steigert sich: Jungpolitiker und „Landaktivist“ Job Amupanda kündigt eine Antragsflug einfacher Namibier für Grundstücke an und droht mit Landbesetzungen in Avis, Eros, Klein Windhoek und anderen Stadtteilen.

Nach der kurzzeitigen illegalen Besetzung eines Grundstücks in Kleine Kuppe und dem darauffolgenden Rücktritt aus dem Vorstand der SWAPO-Jugendliga sorgt der Jungpolitiker Job Amupanda binnen einer Woche erneut für Aufmerksamkeit. Wie er und seine zwei Mitstreiter George Kambala und Dimbulukeni Nauyoma - die sich als „Landaktivisten“ bezeichnen - gestern schriftlich mitteilten, rufen sie Namibier, die kein Grundstück besitzen, dazu auf, bei der Stadt Windhoek ein Grundstück zu beantragen. Ziel sei es, dass 2000 Menschen ihren Antrag am Freitag (21. November) um 11 Uhr bei der Stadtverwaltung einreichen. Mit dieser Antragsflut wollen die Landaktivisten Druck erzeugen, um „eine Lösung der Landfrage durch radikale Methoden zu erzwingen“, heißt es in der Erklärung; dies sei „eine Sprache, welche die Elite versteht“. Und weiter: „Unser Ziel ist eine Lösung. Auf dem Weg dorthin müssen verschiedene Schritte getan werden, von denen die Massenwirkung einer ist.“ Die Verfasser des Schreibens geben der Stadt ein Ultimatum bis 31. Juli 2015, „auf unsere Landforderung positiv zu reagieren“. Passiere das nicht, sei deutlich, dass „die Stadt unfähig und unwillig ist, die Landlosen durch etablierte Methoden zu unterstützen“. Daraus müsse man dann schließen, dass eine Grundstücksbesetzung - die als „Affirmative Repositioning“ bezeichnet wird - „die einzig mögliche Methode ist“. Diese soll „in den reichen und wohlhabenden Stadtteilen beginnen“, wobei Auasblick, Avis, Eros, Kleine Kuppe und Klein-Windhoek genannt werden. Die per E-Mail verschickte Mitteilung enthält schon einen Vordruck: Der „Antrag auf Land für Wohnzwecke“ ist an Stadtdirektor Niilo Taapopi adressiert und trägt ganz unten einen deutlichen Hinweis: „Teile dies mit Freunden. Jeder muss sicherstellen, dass zehn deiner Freunde den Brief unterschrieben haben und nächste Woche Freitag einreichen.“ Der städtische Pressesprecher Joshua Amukugo wollte sich zu der geplanten Antragsflut nicht äußern. „Als Stadt behalten wir uns eine Kommentar vor“, erklärte er gestern Abend auf AZ-Nachfrage. Die Stadt Windhoek will sich seit Wochenbeginn zum Thema Grundstücksvergabe äußern und hatte dafür eine Pressekonferenz anberaumt, diese dann aber erst verschoben und schließlich ganz abgesagt. In der heutigen Ausgabe erklärt die Stadt nun ausführlich ihren Standpunkt. Zumeist werden bekannte Argumente und Fakten zu den umstrittenen Grundstücksgeschäften der vergangenen Wochen wiederholt. Ein Fehlverhalten wird ebenso wenig erwähnt wie eine Aussicht auf das Überdenken der Entscheidung(en).

Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia: Gier macht Beispiel. Einfache Namibier wollen auch Land geschenkt.

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