08.07.2016

Frankreich hilft Namibia bei Erforschung der Grundwasserreserven

Frankreich hilft Namibia bei Erforschung der Grundwasserreserven. Fotos: Dirk Heinrich

Frankreich hilft Namibia bei Erforschung der Grundwasserreserven. Fotos: Dirk Heinrich

Die Wassernot Namibias birgt Gefahren, betonte die Botschafterin Frankreichs. Französische Unternehmen sollen kurz-, mittel- und langfristig bei der Erforschung der Grundwasserreserven und bei praktischen Lösungen helfen.

Namibias Vize-Staatssekretär Abraham Nehemia (rechts) betonte, dass es wichtig sei, dass Namibier von französischen Experten lernen. Links im Bild Jean-Philippe Rancon, (2. v.l.) Botschafterin Jacqueline Bassa-Mazzoni und (2. v.r.) die amtierende Staatssekretärin Sophia Kasheeta bei der gestrigen Unterzeichnung eines Abkommens. Namibias Wasservorräte sind spärlich und gefährdet, was daran liege, dass Namibia das trockenste Land südlich der Sahara ist. „Die Grundwasservorräte sind ungleich über das Land verteilt. An einigen Stellen ist es in nur wenigen Metern Tiefe zu finden, andere Bohrlöcher sind einige hundert Meter tief. Die Qualität des Wassers variiert innerhalb eines Gebietes und in den Regionen. Deshalb ist es wichtig die nutzbaren Grundwasserreserven mit Hilfe von Leitungen an Stellen zu bringen, wo sie benötigt werden“, sagte der Vize-Staatssekretär, Abraham Nehemia, gestern Vormittag, nachdem in der Residenz der französischen Botschafterin ein Abkommen zwischen Namibia und Frankreich unterzeichnet worden war. „Die Wassernot in Namibia birgt für die hiesige Wirtschaft eine große Gefahr. Dass die Lage ernst ist, zeigt, dass Präsident Hage Geingob vor zwei Wochen den Notstand ausgerufen hat. Ohne Wasser ist kein Leben möglich“, betonte Botschafterin Jacqueline Bassa-Mazzoni. Jean-Philippe Rancon, zuständiger Geschäftsführer für das südliche und östliche Afrika des Unternehmens brgm, welches sich auf Geowissenschaften konzentriert, meinte, dass es wichtig sei festzustellen, welche Grundwasservorräte vorhanden sind und wie diese nachhaltig genutzt werden sollten. 60 Prozent des Wassers welches in Namibia für die Landwirtschaft, menschlichen Gebrauch und Industrie genutzt wird, kommt aus Bohrlöchern. „Wir müssen feststellen welche Wasserreserven unter der Erde liegen. Mit moderner Technik sollte dies gelingen. Wir können von den Franzosen lernen und schließlich selbst wissenschaftliche Daten sammeln, die wichtig sind, um die nachhaltige Nutzung der unterirdischen Wasservorräte zu gewährleisten“, meinte Nehemia. Die Grundwasserreserven dürften nicht überstrapaziert werden, da ansonsten mit negativen Folgen zu rechnen sei. „In der Erongo-Region haben wir bereits die Grenze im Omdel-Gebiet erreicht. Wir müssen auf der Hut sein, dass kein Salzwasser aus dem Atlantik in die Grundwasserbecken fließt und diese Vorräte für immer verseucht“, warnte der Vize-Staatssekretär. Die erste große Entsalzungsanlage in Subsahara-Afrika wurde an Namibias Küste im Jahre 2010 in Betrieb genommen und versorgt zusammen mit Bohrlöchern die Küstenstädte und Minen in der Region. Mit Hilfe des Unternehmens brgm sollen die Grundwasservorräte erfasst, ausgewertet und beobachtet werden. Möglicherweise können neue Vorräte entdeckt werden. Botschafterin Bassa-Mazzoni betonte, dass weiterhin kurzfristig mit Hilfe französischer Unternehmen Rohrleitungen restauriert werden können um mindestens 20 Prozent Wasser zu sparen. Für das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft unterzeichnete die amtierende Staatssekretärin, Sophia Kasheeta, das Abkommen.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: 'Frankreich hilft Namibia bei Erforschung der Grundwasserreserven.

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