Feiern legen Hafen von Walvis Bay lahm

Weihnachts- und Neujahrs-Feiern legen Hafen von Walvis Bay lahm.

Einen ganzen Tag lang war der Hafen von Walvis Bay vor kurzem lahmgelegt. Grund war keine Havarie, sondern eine ganztägige Weihnachtsfeier. Auch über Weihnachten und Neujahr macht die Namport den Hafen dicht.

Am Freitag, den 29. November, ist auf dem Hafengelände von Walvis Bay nichts passiert. Alle Mitarbeiter der Hafenbehörde NamPort hatten frei bekommen, um an der ganztägigen Weihnachts- und Jahresabschlussfeier des Unternehmens teilzunehmen. „Ja, das stimmt. Unsere Angestellten sind unsere wichtigsten Interessenträger, daher wollten wir etwas Besonders für sie machen“, sagte NamPort-Sprecherin Liz Sibindi. Sie bestätigte, dass das gesamte Personal - über 800 Personen - von 9 bis 17 Uhr an der Feier teilgenommen hätten. „Unsere Kunden haben wir vor der Zeit schriftlich informiert und darauf aufmerksam gemacht. Es gab keine Krise, da an diesem Tag kein Schiff erwartet wurde“, sagte sie. Ein Sprecher einer Speditionsfirma, der anonym bleiben will, wusste über die Weihnachtsfeier Bescheid, macht sich aber über die Zukunft Sorgen. „Dieses Jahr verlief es reibungslos, aber was ist beim nächsten Mal, wenn ein Schiff erwartet wird? Das kann ein großes Problem bedeuten“, sagte er. Und: „Der Monat Dezember ist ohnehin ein Alptraum und wir hoffen nicht, dass sich dies durch die Weihnachtsfeier in den nächsten Jahren verschlimmert.“ Der Sprecher begründete seine Aussage mit der Tatsache, dass der Walvis Bayer Hafen demnächst wieder dicht gemacht wird - und zwar erneut, um Mitarbeitern eine Auszeit zu gönnen. Denn NamPort schließt über Weihnachten sowie Neujahr jeweils anderthalb Tage lang den Hafen von Walvis Bay - und das bereits seit Jahren. „Weltweit gibt es in anderen Häfen zumindest eine Rumpfbelegschaft. Die Produktion wird dort nicht ganz aufgehalten, wie es hierzulande der Fall ist“, sagte der Speditionsmitarbeiter. Für Reedereien bedeute der Dezember also große finanzielle Verluste, Verzögerungen und viel Frust. Viele Reedereien haben laut dem Sprecher ein Abkommen mit NamPort: Demnach müsse beispielsweise die Ladung von Containerschiffen einer Firma binnen 72 Stunden gelöscht werden. Wenn dies zufällig auf Weihnachten oder Neujahr falle, dann werde die Sache kritisch. „Dann wird zuerst bedient, wer zuerst da ist (first come, first serve) und alle Reedereien befinden sich in einem Rennen, um als erster im Hafen zu sein“, sagte er. Um dies zu erreichen, werde der Kapitän eines Containerschiffs aufgefordert, das Tempo zu erhöhen. Dadurch steige der Spritverbrauch um das doppelte. Sollte das Schiff aber nicht das erste im Hafen sein, müsse es draußen vor Anker liegen und auf einen Platz an der Anlegestelle warten. „Wir müssen dann wie gewohnt Ankergebühren zahlen“, sagte er. Diese betrage für ein Containerschiff mit einem Gewicht von 25000 Bruttoregistertonnen 6500 N$ für alle sechs Stunden. Über einen Zeitraum von 24 Stunden seien 26000 N$ fällig. „Das ist unser Verlust, verursacht durch NamPort“, so der Sprecher. Damit nicht genug: „Wir haben Abkommen mit verschiedenen Häfen weltweit. Verzögerungen in Walvis Bay sorgen für Verzögerungen in den nächsten Häfen. Das kostet nicht nur viel Geld, sondern ist auch schlecht für unseren Ruf, weil wir keine pünktliche Lieferung garantieren können“, so der Sprecher. Und: „Manchmal holen wir die verursachte Verzögerung erst nach Monaten weiter auf.“

Erwin Leuschner

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Feiern legen Hafen von Walvis Bay lahm.