Dürre dezimiert wilde Pferde in Namibia

Dürre dezimiert wilde Pferde in Namibia.

Namibia: Die Dürre im vergangenen Jahr hat auch unter den Wilden Pferden der Namib-Wüste bei Aus ihren Tribut gefordert. Das teilte die Biologin Telané Greyling mit. Die Zahl der Tiere sei von 250 auf 180 Tiere geschrumpft.

Aufgrund der schlechten Weideverhältnisse seien viele Pferde geschwächt gewesen und Tüpfelhyänen zum Opfer gefallen, erklärte Telané Greyling vergangene Woche auf der Reisemesse Namibia Tourism Expo in Windhoek. Nachdem im Februar in der Umgebung von Garub zehn Millimeter Regen gefallen seien, habe sich der Zustand der Pferde jedoch stark verbessert. Seitdem ist der Pferdeexpertin zufolge kein Pferd mehr von Hyänen erbeutet worden oder auf andere Weise verendet. Mit dem Schrumpfen des Bestandes kommen die Pferde einem Eingriff des Menschen zuvor. Um ein qualvolles Massensterben aufgrund mangelnder Weide zu verhindern, hätte Telané Greyling zufolge in Kürze eine aufwändige Fangaktion stattfinden müssen. Die Tiere sind an die Wasserstelle bei Garub gebunden, die in der südöstlichen Ecke des Namib-Naukluft-Parks liegt und zum Farmland hin eingezäunt ist. Das Wüstengebiet kann langfristig nicht mehr als 200 Pferde tragen. Das war eines der Ergebnisse einer Tagung zum Thema der Wilden Pferde im Jahre 2005, an der auch Experten aus dem Ministerium für Umwelt und Tourismus sowie von der Namibia Nature Foundation teilgenommen hatten. Damals war auch als oberste Richtlinie empfohlen worden, die Pferde nicht wie Haustiere zu betrachten, sondern wie andere Tiere der freien Natur. Zwar stammen die Wilden Pferde der Namib von Pferden ab, die in den Wirren des Ersten Weltkrieges 1915 in der Gegend von Südafrikanern und Deutschen zurückgelassen worden waren. Dennoch haben sie sich im Laufe der Jahrzehnte in ihrem Verhalten an den Lebensraum angepasst und eine eigene Sozialstruktur entwickelt, so dass Experten sie als eine der wenigen noch existierenden Populationen an Wildpferden weltweit anerkennen. Eingegriffen werden soll nach Möglichkeit nur dann, wenn der Fortbestand der Population gefährdet ist. Die Untergrenze liegt bei 100 Tieren. Auf der Arbeitstagung im Jahr 2005 war empfohlen worden, mit der Zufütterung zu beginnen, wenn sich die Zahl des Bestandes dieser Grenze nähert. Doch auch diese Maßnahme bleibt nicht ohne Opfer, so Greyling, denn an den Luzerne-Ballen kommt es unter hungrigen Pferden oft zu Verletzungen. Nun hängt alles vom Winterregen ab. Fällt in den kommenden Monaten in der Gegend zuwenig Regen, muss wohl zugefüttert werden. Telané Greyling hat die Wilden Pferde bei Garub jahrelang studiert und die Ergebnisse in ihrer Dissertation zusammengefasst. Sie ist mit Gondwana-Geschäftsführer Mannfred Goldbeck Gründungsmitglied der Namibia Wild Horses Foundation, die das Umweltministerium beim Erhalt der Pferde unterstützt. Die Hauptaufgabe der Stiftung besteht darin, die Pferde zu beobachten, die Daten zu sammeln und sie den vor Ort zuständigen und immer wieder wechselnden Rangern des Ministeriums zur Verfügung zu stellen. Greyling gehört außerdem neben Goldbeck und Ron Swilling zu den Autoren des populären Buches über die Wilden Pferde der Namib, das in der Gondwana-Halle auf der Reisemesse erworben werden konnte. Ein Teil des Erlöses geht an die Stiftung. Wieviel zusammengekommen ist, will Gondwana demnächst bekannt geben.

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Dürre dezimiert wilde Pferde in Namibia.