25.02.2016

Deutsche Touristen und Kriminalität in Namibia

Deutsche Touristen und Kriminalität in Namibia: Anne Pucka wurde im Januar 2016 in Katutura ausgeraubt und niedergeschlagen. Foto: privat

Deutsche Touristen und Kriminalität in Namibia: Anne Pucka wurde im Januar 2016 in Katutura ausgeraubt und niedergeschlagen. Foto: privat

Deutsche Touristen schildern schockierende Erlebnisse und möchten Urlauber vor der Kriminalität in Namibia warnen.

Windhoek, Namibia: Kürzlich erhielt die AZ-Redaktion Erlebnisberichter zweier deutscher Touristen, die in Namibia überfallen und mißhandelt wurden. Damit möchten sie auf die Tricks der Täter aufmerksam machen und damit weitere Reisende vor ähnlichen Erfahrungen mit der Kriminalität in Namibia warnen. Beide Vorfälle ereigneten sich im Windhoeker Straßenverkehr. Werner Schiller aus Oberschleißheim bei München war im Mietwagen auf der B1 unterwegs, als ihn ein Taxifahrer darauf hinwies, dass etwas mit seinem Hinterreifen nicht in Ordnung sei. „Ich hielt an (…) und während ich nachsah, hörte ich das Fensterglas der Beifahrerseite splittern und konnte gerade noch sehen, dass jemand meinen Fotokoffer (…) und die Kamera griff“, so Schiller in seiner Darstellung. Mit dem Diebesgut sei der Täter ins Taxi geflüchtet, das ebenfalls angehalten habe. Zwar habe der Reisende noch versucht, seine Wertsachen durch das offene Fenster des losfahrenden Autos zurückzuholen, erhielt jedoch nur einen Faustschlag. Die hiesige Polizei habe, so Schiller, großen Einsatz gezeigt, sodass das Diebesgut noch am selben Tag sichergestellt und zwei der drei Täter gefasst werden konnten. Der zweite Vorfall ereignete sich im Stadtteil Katutura, auf einer Taxifahrt ins Stadtzentrum. Als das Auto im stockenden Verkehr zum Stehen kam, habe plötzlich ein junger Mann durch das offene Fenster gegriffen und das auf dem Schoß liegende Handy der Urlauberin Anne Pucka entwendet. „Ich rannte dem Täter hinterher, doch (…) daraufhin standen fünf oder sechs Männer vor mir, die mich mit Schlägen und Tritten zu Boden prügelten“ und die Handtasche klauten, heißt es im Polizeibericht des Dresdner Opfers. „Ich schrie um mich, doch keiner kam zu Hilfe“, so Pucka, die sich unter Schmerzen schließlich zu einer Bar schleppen konnte. Doch erst in einem zweiten Lokal sei ihrer Bitte, die Polizei zu rufen, nachgegangen worden. Der Fall sei zudem trotz verdecktem Einsatz der Polizei bislang ungeklärt geblieben. Laut Kaunapawa P. Shikwambi, Hauptkommissarin der hiesigen Polizei, ist das Vorgehen im erst genannten Fall ein durchaus bekannter Trend. Zwar sei keine erhöhte Gewalt gegenüber Touristen zu verzeichnen, Diebstähle hingegen fänden tatsächlich vermehrt aus Fahrzeugen von Reisenden statt. Grund sei jedoch nicht die Nationalität, sondern die Tatsache, dass Kriminelle vor allem dann zuschlagen würden, wenn Wertsachen leicht zugänglich seien. Daher ruft Shikwambi zur erhöhter Vorsicht auf: Türen und Fenster sollten während der Fahrt geschlossen gehalten sowie Wertsachen möglichst unersichtlich verstaut werden. Routen sollten vorab geplant und Notfallnummern stets bei sich getragen werden. Die Welt sei nicht generell gefährlich, aber das Einhalten gewisser Vorsichtsmaßnahmen, vor allem für Touristen in Namibia, sei eben doch notwendig.

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Deutsche Touristen und Kriminalität in Namibia.

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