02.06.2015

Autobiographie 'Dirk Mudge: enduit vir ´n onafhanklike Namibië' erschienen

Autobiographie 'Dirk Mudge: enduit vir ´n onafhanklike Namibië' erschienen. Foto: Eberhard Hofmann (v.l.n.r:) Prof. Marinus Wiechers, Dirk Mudge, Prof. Joseph Diescho

Autobiographie 'Dirk Mudge: enduit vir ´n onafhanklike Namibië' erschienen. Foto: Eberhard Hofmann (v.l.n.r:) Prof. Marinus Wiechers, Dirk Mudge, Prof. Joseph Diescho

Joseph Diescho war zweiter Redner bei der Vorstellung der Autobiographie von Altpolitiker Dirk Mudge. Der afrikaanse Titel lautet: 'Dirk Mudge: enduit vir ´n onafhanklike Namibië'. Namibia sei der stabilste und demokratischste Staat auf dem Kontinent Afrika, urteilt Professor Joseph Diescho, Leiter des Beamteninstituts und Analytiker.

Windhoek, Namibia: Professor Joseph Diescho ist überzeugt, dass Mudge wesentlich zu dieser Stellung Namibias beigetragen hat. Das autobiographische Werk hat Mudge während der vergangenen vier Jahre trotz Einschränkungen durch sein Parkinson-Leiden selbst in den Computer getippt, den ihm seine Kinder auf der Farm installiert haben: „Dirk Mudge - enduit vir ´n onafhanklike Namibië“. Das Buch auf Afrikaans umfasst rund 550 Seiten, illustriert mit einigen persönlichen Fotos seiner Familiengeschichte sowie der politischen Laufbahn. Der Autor behandelt den langen gewundenen Weg ab Anfang der siebziger Jahre vom erstarrten Afrikaaner-Establishment der Nationalen Partei, von dem er sich allmählich abnabelte und 1977 den entscheidenden und endgültigen Austritt aus der Apartheidspartei vollzogen hat bis zur namibischen Verfassung. „Heut scheint das Licht auf das Buch. Das Buch hat nicht das Licht erblickt“, so Joseph Diescho. Anfang der 80-iger Jahre meldete er sich eines Abends telefonisch bei Mudge, um als Magister-Student ein Interview über den Odendaal-Plan zu erbeten. Mudge holte den Fremden von der Windhoeker Hauptpost ab. Es hätte eine Falle sein können, denn drei Jahre zuvor hatten Terroristen in Windhoek-Katutura den DTA-Präsidenten Clemens Kapuuo ermordet, der bis dahin Mudges stärkster politischer Partner war. Mudge stand auch auf der Todesliste der SWAPO, wie der Autor am Dienstag sagte. Bei der Buchvorstellung stellte sich noch ein Altkämpfer der SWAPO als „Terrorist“ vor, Nangolo Mvula, der Anfang der 60-ger Jahren schon ins frühe Exil gegangen war, um an welcher Front auch immer am Freiheitskampf teilzunehmen. Mvula, zuletzt Sonderberater des Informationsministers, betonte, dass die extremen Gegensätze zu seiner Erleichterung überwunden seien. Der Staatsrechtler Prof. Marinus Wiechers, der den Südwestafrika-Prozess Mitte der 1960er Jahre in Den Haag mitgemacht und als Berater der DTA im Hintergrund Verfassunggebenden Versammlung 1989/90 gestanden hat, betonte die die Notwendigkeit, „aus der Geschichte heraus zu leben“. Er unterscheidet zwischen drei Grundeinstellungen zur zum Hergang der Geschichte. An erster Stelle gibt es Personen, die negieren die Geschichte. Sie stürmen oder demontieren Denkmäler. Sie huldigen der Illusion, geschichtslos zu leben. An zweiter Stelle sieht er Personen, die in der Geschichte leben und darin stecken bleiben. An dritter Stelle befürwortet Wiechers Personen, die aus der Einsicht und dem Bewusstsein der Geschichte heraus der Zukunft entgegengehen. Die multikulturelle und Vielparteientradition der DTA setze sich heute noch in Namibia fort.

Eberhard Hofmann
Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Autobiographie 'Dirk Mudge: enduit vir ´n onafhanklike Namibië' erschienen.

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