19.01.2015

Afrikanischer Adlerfisch durch Angler in Namibia bedroht

Afrikanischer Adlerfisch im Bestand durch Angler in Namibia bedroht.

Afrikanischer Adlerfisch im Bestand durch Angler in Namibia bedroht.

Wie ein Lauffeuer hat sich in Angelkreisen Namibias die Nachricht herumgesprochen, daß am vergangenen Montagabend große Afrikanische Adlerfische, im Volksmund bekannt als Kabeljou, bei Paaltjies vom Strand aus gefangen wurden. Der seltene Afrikanische Adlerfisch ist durch Minenarbeiten und Angler seinem Bestand in Namibia bedroht.

Swakopmund/Walvis Bay; Namibia: Die Fische sollen bis zu 18 Kilogramm gewogen haben, hieß es. Zahlreiche Brandungsangler, die in den Tagen darauf ihr Glück versucht haben, sind aber leer ausgegangen, weil der Fisch nur zu Wochenbeginn gebissen haben soll. „Paaltjies ist seit Jahren ein Problem“, sagte Namibias Hauptfischereiinspektor Stanley Ndara auf Nachfrage der AZ. Obwohl ein Angelverbot für den diesjährigen „Kabeljou Run“ angekündigt worden war (AZ berichtete), wird es jetzt wohl kaum dazu kommen. „Es ist nicht so einfach, ein Moratorium zu verhängen“, ergänzte Ndara. Diese Aussage begründete er mit der Tatsache, dass ein Verbot vom Kabinett beschlossen werden müsse. „Solche Sachen benötigen Zeit“, sagte er. Der Angelplatz Paaltjies ist seit vielen Jahren für Fischereiinspektoren und Wissenschaftler eine Herausforderung. Der erste offizielle Vorschlag, den Standort für Angler während der Laichzeit des Afrikanischen Adlerfisches zu sperren, wurde im Jahr 2008 von dem Wissenschaftler Dr. Hannes Holtzhausen gemacht. In dem damaligen Dokument hat der Wissenschaftler die Situation wie folgt dargelegt: Namibias beliebtester Brandungsangelfisch schwimme jährlich Mitte Januar aus dem Skelett-Küsten-Park in Richtung Süden. Die erwachsenen Fische, die 70 Zentimeter und länger seien, würden sich bei geeigneten, flachen Buchten ansammeln und laichen. Die erste Bucht dieser Art sei Toscanini, diese würde aber wegen der Störung durch Schürfarbeiten seit mehreren Jahren von Fischen gemieden. Die überlebenden Fische, die nicht von Brandungsanglern, Skibooten, kommerziellen Fischkuttern oder Langleine-Fischern gefangen wurden, würden letztlich im Monat März die Buchten Sandwich-Hafen und Meob-Bucht erreichen. „Traditionell galt Sandwich-Hafen als Haupt-Laichplatz für diese Fische“, heißt es in Holtzhausens Studie. Das Phänomen, wenn sich viele Afrikanische Adlerfische dort ansammeln und bei Paaltjies vorbeischwimmen, sei bekannt als der jährliche „Kob Run“ oder auch „Kabeljou Run“. „Dann werden diese Fische unnachgiebig vom Land und vom Meer aus gejagt. Die Tatsache, dass es sich um den Fortpflanzung-Bestand handelt, wird dabei ignoriert“, warnte Holtzhausen. Zum Schutz der Fische sei im Jahr 2001 die Auflage eingeführt worden, wonach pro Person pro Tag nur zwei Afrikanische Adlerfische mit einer Mindestlänge von 70 Zentimetern gefangen werden dürfen. „Trotz dieser Regelung fangen Fischtrawler unbegrenzte Mengen dieser Fische“, heißt es. Obwohl Fischereiinspektoren hohe Geldstrafen verhängen, würde dies viele Angler nicht davon abhalten, diese wertvollen Fische zu fangen und zu verkaufen. „Die Anzahl Adlerfische ist gering und wir müssen alles versuchen, diesen wertvollen Bestand zu erhalten“, betont Holtzhausen in seinem Bericht. Deshalb wurde damals vorgeschlagen, dass das Gebiet zwischen Pelican Point und dem südlich davon gelegenen Beton-Pfeiler „SV2“ während des „Kob Runs“ für alle Brandungsangler gesperrt werde. Das Verbot solle auch für eine Seemeile vom Strand aus bis ins Meer gelten. „Dies würde den Bestand schützen“, heißt es. Obwohl dieser Vorschlag aus dem Jahr 2008 stammt und damals als dringlich angesehen wurde, wurde ein Moratorium bis dato nicht verhängt. „Sobald der Kabeljou Run beginnt, behalten wir die Brandungsangler streng im Auge“, sagte Fischereiinspektor Ndara. Auf ein Verbot vom Minister warte auch er in Spannung. Ein Moratorium hatte Fischereiminister Bernhard Esau vor einem Jahr versprochen, aber auch dies hat sich nicht realisiert. „Die Angler haben mehrere Tricks, ein Verbot zu umgehen. Aber wir versuchen stets, die Regeln durchzusetzen“, sagte er. Zum Schutz des Fisches ist das Angeln im Namib-Naukluftpark (und somit Sandwich Hafen) jährlich zwischen dem 25. Januar und 15. April nicht erlaubt. „Das ist zwar gut, aber sehr viele Fische werden bei Paaltjies gefangen“, sagte Ndara. Zu Beginn des diesjährigen Kabeljou Runs wurden im Namib-Naukluft-Park bei Sandwich Hafen insgesamt 23 Personen ertappt, die dort ohne Genehmigung vom zuständigen Umweltministerium angeln waren. „Die meisten Geldbußbescheide wurden in der vergangenen Woche verhängt, weil dort viele Angler waren“, sagte Arnold Uwu-Khaeb, amtierender Leiter des Namib-Naukluft-Parks. Und: „Wir arbeiten mit dem Fischereiministerium zusammen und behalten die Situation weiter streng im Auge.“

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Afrikanischer Adlerfisch durch Angler in Namibia bedroht.
In Verbindung stehende Artikel

Empfehlungen

Namibia Meeresleben - Namibia Marine Life - Namibia Mariene Lewe

Namibia Meeresleben - Namibia Marine Life - Namibia Mariene Lewe

Namibia Meeresleben - Namibia Marine Life - Namibia Mariene Lewe ist ein illustrierter Führer für Fische, Krustentiere und Säugetiere im Atlantik vor Namibia.

Catch it, cook it in Southern Africa

Catch it, cook it in Southern Africa

Catch it, cook it in Southern Africa bridges the gap between catching your fish and bringing it to the table.

Top Angling Fishes of Southern Africa

Top Angling Fishes of Southern Africa

Top Angling Fishes of Southern Africa compiles a list of top 60 fish species.

Two oceans. A guide to marine life of South Africa

Two oceans. A guide to marine life of South Africa

Two oceans covers over 1400 species of the most common forms of marine life that inhabit the coasts of South Africa, including the invertebrates, fish, reptiles, mammals birds and plants.

Hermanus. Whales, Wine, Fynbos, Art

Hermanus. Whales, Wine, Fynbos, Art

This wonderful book offers a wide spectrum of information and insight on the most remarkable place Hermanus.

Diving and spearfishing in South Africa

Diving and spearfishing in South Africa

This new edition of Diving and Spearfishing in South Africa will appeal to both novice and seasoned spearfishers.