Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid. Die deutsche Bevölkerungsgruppe Südwestafrikas 1915–1965, von Martin Eberhardt

Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid. Die deutsche Bevölkerungsgruppe Südwestafrikas 1915–1965, von Martin Eberhardt. Periplus Studien, Band 10. Lit-Verlag Münster, 2007. ISBN 9783825802257 / ISBN 978-3-8258-0225-7

Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid. Die deutsche Bevölkerungsgruppe Südwestafrikas 1915–1965, von Martin Eberhardt. Periplus Studien, Band 10. Lit-Verlag Münster, 2007. ISBN 9783825802257 / ISBN 978-3-8258-0225-7

Im ersten Teil von Martin Eberhardts Buch 'Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid: Die deutsche Bevölkerungsgruppe Südwestafrikas 1915–1965' geht es zunächst um Entstehung und Bestimmungen des Mandatssystems, das für lange Zeit das völkerrechtliche Fundament der deutschen Bevölkerungsgruppe werden sollte.

Anschließend wird untersucht, zu welchen Konflikten es zwischen den Deutschen und der Union, ihrer Administration in Windhoek sowie den aus Südafrika einwandernden Siedlern kam und wie Konflikte ausgetragen wurden. Breiten Raum wird dabei die Analyse des politischen Systems einnehmen, in dem die Konflikte formal ausgetragen wurden, und wie die Deutschen in ihm agierten. Dies geschieht hinsichtlich der Frage, wie es 1933 zu der erörterten NS-Euphorie kommen konnte, wobei betont wird, dass die Entwicklung der 1920er Jahre durchaus offen war, die zunehmende Konfrontation der Deutschen mit Südafrika und folglich die Hinwendung zur radikalsten deutschen Partei ihrer Zeit nicht zwangsläufig war. Der Suche nach Motiven für die NS-Begeisterung dient auch die Analyse des deutschen Kolonialrevisionismus der Zwischenkriegszeit und die Untersuchung der Einstellung der deutschen Siedler gegenüber der Weimarer Republik. Der Zeit der Weltwirtschaftskrise wird viel Platz eingeräumt, da sie Südafrika und Südwestafrika nicht aussparte und sie in Deutschland den Aufstieg der NSDAP förderte. Schließlich geht es in Teil l auch um die Entwicklung der kolonialen Gesellschaft, die durch den Ersten Weltkrieg in Bewegung geraten war. Dabei steht im Vordergrund, wie die 1919 als Kolonialherren diskreditierten Deutschen die südafrikanische "Eingeborenenpolitik" bewerteten und wie die gemeinsamen kolonialen Interessen das konfliktreiche deutsch-südafrikanische Verhältnis beeinflussten. Im zweiten Teil werden die von der Forschung bisher georteten Konflikte innerhalb der deutschen Bevölkerungsgruppe untersucht. Dabei soll geklärt werden, wie groß die NS-Begeisterung der deutschen Siedler war, wie eine Gleichschaltung 10.000 Kilometer von Deutschland entfernt bewerkstelligt wurde und was NS-Anhänger sich vom "Dritten Reich" versprachen. Untersucht werden deshalb auch die Ziele des NS-Regimes im südlichen Afrika, denn diese Weltregion ist nicht als Hauptstoßrichtung nationalsozialistischer Expansionspläne bekannt. War die ganze Begeisterung über die "Machtergreifung" am Ende umsonst? Große Bedeutung hat die Frage nach Widerstand gegen das NS-Regime. Es soll geklärt werden, ob es sich bei den entstandenen Gegensätzen in der deutschen Bevölkerungsgruppe um prinzipielle Ablehnung des Nationalsozialismus handelte oder ob es nur um "formale" Differenzen ging. Die Generationenkonfliktsthese soll umfassend auf den Prüfstand gestellt werden, da es nicht ganz einleuchtet, auch im Hinblick auf die Rassismusfrage, warum nur die erst während der 1920er Jahren eingewanderten Deutschen Nationalsozialisten geworden sein sollen, wenn andererseits die Bedeutung der Kolonialrevision hervorgehoben wird. Denn gerade ältere Siedler mussten doch am ehesten die Rückgabe der Kolonie an Deutschland gewünscht haben. Zudem soll geprüft werden, ob die NSDAP wegen ihrer rassistischen Programmatik unterstützt wurde, wie es die erste erläuterte Kontinuitätsthese nahelegt. Dazu werden grundlegende Unterschiede von kolonialem und nationalsozialistischem Rassismus diskutiert. Nicht zuletzt geht es um die Reaktion der südafrikanischen Mandatsmacht auf die NS-Begeisterung, um die Frage, wie sich das deutsch-südafrikanische Verhältnis nach 1933 und vor allem nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges entwickelte. Im dritten Teil wird beleuchtet, wie es mit den Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg weiterging, denn nach der totalen Niederlage des Reiches hatten die Deutschen erstmals seit 1919 keine Großmacht mehr im Rücken, die sie hätte unterstützen können und das Ende des Zweiten Weltkrieges hatte das Ende aller revisionistischen und irredentistischen Bestrebungen gebracht. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid. Die deutsche Bevölkerungsgruppe Südwestafrikas 1915–1965, von Martin Eberhardt.

Titel: Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid
Untertitel: Die deutsche Bevölkerungsgruppe Südwestafrikas 1915-1965
Autor: Martin Eberhardt
Reihe: Periplus Studien, Band 10
Verlag: Lit-Verlag
Münster, 2007
ISBN 9783825802257 / ISBN 978-3-8258-0225-7
Broschur, 16x24 cm, 584 Seiten

Eberhardt, Martin im Namibiana-Buchangebot

Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid. Die deutsche Bevölkerungsgruppe Südwestafrikas 1915–1965

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