Wetterleuchten. Roman aus Südafrika, von Stuart Cloete

Wetterleuchten. Roman aus Südafrika, von Stuart Cloete. Wolfgang Krüger Verlag.

Wetterleuchten. Roman aus Südafrika, von Stuart Cloete. Wolfgang Krüger Verlag.

Wetterleuchten, von Stuart Cloete. Leinenausgabe, Ansicht ohne Schutzumschlag. Wolfgang Krüger Verlag. Hamburg, 1949

Wetterleuchten, von Stuart Cloete. Leinenausgabe, Ansicht ohne Schutzumschlag. Wolfgang Krüger Verlag. Hamburg, 1949

Stuart Cloete schildert in seinem Südafrika-Roman Wetterleuchten die Ereignisse der Ersten Burenrebellion von 1815 gegen die Engländer.

Stuart Cloete  

Nichts regte sich im Busch am Großen Fischfluß. Kein Hauch, kein Vogel, kein Tier. Die kleinen Blätter an den Bäumen hatten sich aufgerollt oder hingen saft- und kraftlos herunter. Uber allem lastete brütend die unerträgliche Mittagstille. Nicht einmal das Zirpen einer Heuschrecke war zu vernehmen. Unbarmherzig brannte die Sonne von dem nackten, ausgewaschenen Himmel nieder auf das Gehöft des alten Frederik, auf den freien Platz um das Haus und auf den einzelnen Baum, unter dem zwei braune Wallache angebunden standen. Mit dem Rücken gegen den Baum gelehnt, hockte auf nackten Sohlen ein Hottentotte. Unablässig wanderten seine Augen zwischen einigen im Schatten des großen Wagens liegenden Hunden und dem Hause hin und her. Andries mochte diesen Ort nicht. Er mochte auch den Auftrag nicht, der seinen Herrn hierher geführt hatte, vor allem aber mochte er die Hunde nicht, ungeschlachte, rauhhaarige Wachhunde, die man auf allen Burenfarmen in großer Zahl antraf. Zwei von ihnen lagen, alle Viere von sich gestreckt, auf der Seite. Ob sie aber schliefen, war höchst zweifelhaft. Andries wußte nämlich aus Erfahrung, daß diese Hunde überhaupt nie schliefen, zumindest nicht den gesunden Schlaf des guten Christen. Ein dritter, hellgelb und weiß gefleckter Hund nagte sich die Dornen ab, die ihm zwischen den Zehen staken; hin und wieder hielt er inne, um lauernd zu Andries hinüberzuschielen. Der vierte Köter, eine alte, mit zahllosen Narben bedeckte, scheckige Hündin mit aufgeschlitzten Behängen starrte ihn aus unheimlich wilden, gelben Augen unverwandt an. Ihr Gesäuge war schwer und dick, irgendwo mußten ihre Welpen, liegen, vielleicht im Haus oder drüben unter dem Strohdach eines windschiefen Schuppens. Andries hätte gern ein wenig herumgeschnüffelt und sich die Farm angesehen, ebensogern hätte er ein Schläfchen gemacht, bis sein Herr ihn rief. Aber daran war nicht zu denken. Beim Anblick der Hunde fühlte er sich unbehaglich. Hier oben im Norden gab es keine Gemütlichkeit und keinen Frieden. Die Gegend war übel berüchtigt. Hier hausten die Abtrünnigen, die Rebellen und die grobschlächtigen Farmer, die sich, dem Zufall oder einem freien Entschluß folgend, hierhin zurückgezogen hatten. Viele waren hergetrieben worden aus Abneigung gegen jede Art von starker Obrigkeit, und hier saßen sie nun wie ein stacheliger Saum rings um die Außenränder der Kapkolonie, ein Dornenwall zwischen dem Kaffernland und den aalglatten Bürgern des Südens. Hier lagen in den Kloofs, auf den Hochtälern und zwischen den kleinen Vleis oder angeklebt an die felsigen Krantzes ihre weltabgeschiedenen, kleinen Farmen. Diesen Menschen bot das Leben wenig Freuden. Sie hatten nur den einen Wunsch: in Ruhe gelassen zu werden. Nur darum waren sie so weit gewandert, und nur darum hatten sie hier ausgehalten. Die Freiheit stand hier höher im Wert als das Leben, und das Leben galt nicht viel im Grenzland, allzu leicht konnte es verlorengehen. Diese altväterlichen, feierlichen und schwerfälligen Leute fürchteten nichts als Gott den Herrn, den eifrigen Gott Israels. Nahe beim Hause sah Andries einen Haufen von Tierschädeln. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Roman: Wetterleuchten. Roman aus Südafrika, von Stuart Cloete.

Titel: Wetterleuchten
Untertitel: Roman aus Südafrika
Autor. Stuart Cloete
Übersetzung: Margret von Bismarck
Verlag: Wolfgang Krüger Verlag
Erste Auflage. Hamburg, 1948
Original-Halbleinenband, Original-Schutzumschlag, 12 x 19 cm, 423 Seiten

Cloete, Stuart im Namibiana-Buchangebot

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