Verheißene Erde, von James A. Michener

Verheißene Erde, von James A. Michener

Verheißene Erde, von James A. Michener

Verheißene Erde. Südafrikaroman von James A. Michener. Droemer Knaur, München, 1981. Sonderausgabe für Manfred Pawlak, Herrsching 1991. ISBN 3881998586 / ISBN 3-88199-858-6

Verheißene Erde. Südafrikaroman von James A. Michener. Droemer Knaur, München, 1981. Sonderausgabe für Manfred Pawlak, Herrsching 1991. ISBN 3881998586 / ISBN 3-88199-858-6

Verheißene Erde. Autor: James A. Michener. Ansicht ohne Schutzumschlag. ISBN 3881998586 / ISBN 3-88199-858-6

Verheißene Erde. Autor: James A. Michener. Ansicht ohne Schutzumschlag. ISBN 3881998586 / ISBN 3-88199-858-6

Verheißene Erde ist ein spannender und langer Romanklassiker der Geschichte Südafrikas, mitreißend und fesselnd geschrieben von James A. Michener.

James A. Michener  

Prolog: Es war die stille Zeit vor Sonnenaufgang an den Ufern des Sees, der einst einer der schönsten Südafrikas gewesen war. Seit fast einem Jahrzehnt hatte es nur wenig geregnet; der Boden war ausgedörrt, der Wasserstand gesunken, und das Wasser wurde immer brackiger. Das Flußpferdweibchen, von dem nur die Nüstern aus dem Wasser ragten, wußte instinktiv, daß es diesen Ort bald verlassen und sein Junges zu einem anderen Gewässer würde bringen müssen. Aber wohin und in welche Richtung, das konnte es nicht ergründen. Die Zebraherde, die regelmäßig an den See kam, trottete zögernd über das kahle, abschüssige Ufer nach unten und trank widerstrebend von dem übelriechenden Wasser. Ein Zebrahengst entfernte sich eigensinnig von den anderen und schlug mit dem Huf auf die harte Erde, um eine Quelle mit besserem Wasser zu finden. Aber es gab keine. Zwei Löwinnen, die erfolglos die ganze Nacht auf Jagd gewesen waren, erblickten den Einzelgänger und verständigten sich durch geheime Signale, daß sie über ihn herfallen würden, sobald die Herde den See verließ. Vorläufig lauerten sie nur im dürren, gelben Gras. Und dann erhob sich Lärm. Die Sonne war noch nicht am Horizont aufgetaucht, als ein Nashorn, das in seinem grotesken Panzer immer noch genauso aussah wie vor drei Millionen Jahren, zum Wasser hinabpolterte, auf der Suche nach Wurzeln, im weichen Schlamm zu wühlen begann und mit seinem kleinen Maul geräuschvoll trank. Als die Sonne gerade über die zwei konischen Hügel emporstieg, die sich am Ostende des Sees erhoben, kam eine Elenantilopenherde zur Tränke -große, majestätische Antilopen, die sich mit seltener Anmut bewegten. Als sie auftauchten, flüsterte ein kleiner brauner Mann, der die ganze Nacht im tiefen Gras verborgen gelauert hatte, ein Dankgebet: »Wenn die Elenantilopen kommen, besteht noch Hoffnung. Wenn dieses Nashorn bleibt, haben wir noch zu essen.« Gumsto war typisch für seinen Stamm: einssechsundvierzig groß, mit gelblichbrauner Haut, mager und am ganzen Körper sehr runzlig. Sein Gesicht glich der Landkarte einer sehr alten Wasserscheide, die von den Fährten von tausend Tieren gezeichnet war. Wenn er lächelte und seine kleinen weißen Zähne zeigte, schnitten seine Falten noch tiefer in sein Gesicht und ließen ihn aussehen, als wäre er über neunzig. Er war dreiundvierzig, und seine Falten hatte er seit seinem zweiundzwanzigsten Lebensjahr; sie waren das Kennzeichen seines Volkes. Die Sippe, für die er verantwortlich war, bestand aus fünfundzwanzig Personen; mehr zu ernähren, hätte sich als schwierig erwiesen, weniger wären für Überfälle von Tieren zu anfällig gewesen. Sie bestand aus ihm selbst als Anführer, seiner robusten alten Frau Kharu, ihrer beider sechzehnjährigem Sohn Gao sowie verschiedenen Männern und Frauen unterschiedlicher Altersstufen und Verwandtschaftsbeziehungen. Die Sicherheit seiner Sippe war seine fixe Idee, aber manchmal ließ er sich ablenken. Wenn er nach oben blickte, um die Sonne zu begrüßen, wie er es jeden Morgen tat, denn sie war die Lebensspenderin, sah er die zwei runden Hügel, genau wie zwei Frauenbrüste, und da dachte er nicht an die Sicherheit seiner Sippe, sondern an Naoka. Sie war siebzehn und Witwe geworden, als das Nashorn, das jetzt am See trank, ihren jagenden Mann getötet hatte. Bald würde sie wieder einen Mann nehmen dürfen, und Gumsto blickte sie verlangend an. Ihm war klar, daß seine Frau von seiner Leidenschaft wußte, aber er hatte verschiedene Pläne, um ihren Widerstand zu umgehen. Naoka mußte sein werden. Das war nur gerecht, denn er war der Anführer. Seine Aufmerksamkeit wurde durch das Donnern von Hufen abgelenkt. Wachsame Zebras hatten die beiden Löwinnen entdeckt und den Rückzug eingeleitet. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Roman: Verheißene Erde, von James A. Michener.

Buchtitel: Verheißene Erde
Autor: James A. Michener
Originaltitel: The Covenant
Übersetzung: Willy Thaler
Verlag:  Deutscher Bücherbund
Stuttgart; Hamburg; München, 1981
Originalkarton, Originalschutzumschlag, 15 x 22 cm, 1050 Seiten, 2 Karten, 3 Stammtafeln

Michener, James A. im Namibiana-Buchangebot

Verheißene Erde

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