TransNamib. Dimensionen einer Wüste, von Gabi Christa und Uwe Scharf

TransNamib. Dimensionen einer Wüste, von Gabi Christa und Uwe Scharf. ISBN 9783939792024 / ISBN 978-3-939792-02-4

TransNamib. Dimensionen einer Wüste, von Gabi Christa und Uwe Scharf. ISBN 9783939792024 / ISBN 978-3-939792-02-4

Gabi Christa und Uwe Scharf erkundeten die Dimensionen der Wüste Namib. Die Erfahrungen und Erlebnisse der Wüstendurchquerung werden in dem Reisebericht 'TransNamib: Dimensionen einer Wüste' geschildert.

Uwe Scharf  Gabi Christa  

Die Pomona-Mine ist zur Hälfte in tiefem Sand beerdigt. Ich stolpere über Schienenreste, als ich auf die Ruinen der Stallungen und die Polizeistation zugehe. Sand und Wind haben das Wellblechdach dünn geschmirgelt wie ein Blatt Papier. Es ist erlaubt, überall herumzugehen, allerdings auf eigene Gefahr. Die Gebäude sind einsturzgefährdet. Was die letzten 50 Jahre hielt, kann jeden Moment einbrechen, niemand kontrolliert das, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Vogelnester thronen auf den unzugänglichen Stellen. Verschiedene Tierspuren verlieren sich im Inneren des Minengebäudes, dessen eiserne Überreste wie ein bizarres Gerippe in den blauen Himmel ragen. Die braune Hyäne ist hier heimisch. Sie verkriecht sich ebenso gerne wie die Puffotter oder weniger gefährliche Tiere in den schützenden Gebäuderesten. Ich bewege mich also ganz umsichtig, lasse immer einen Fluchtweg offen oder bleibe draußen, wenn es zu eng wird. Als ich das schmiedeeiserne Türchen eines Schornsteins vorsichtig aufziehe, quillt ein Sturzbach von Sand heraus. Treppen sind umgestürzt, Schwungräder stehen schon lange für immer still. Rädchen, Schrauben, Ketten, Schraubstöcke und Riemenreste, alles ist vom Rost angefressen. Die Anlage ist 1931 verstummt. In meiner Fantasie stelle ich mir den Radau vor, den die überdimensionalen Schwungräder und das rauschende Wasser, das die Diamanten von wertlosen Steinchen und Sand trennte, veranstaltet haben. 300 bis 500 Deutsche und 400 bis 500 schwarze Arbeiter, vorwiegend Ovambos, arbeiteten hier in Tag- und Nachtschicht. Das Innenleben, das Herz der Mine, ist völlig zusammengebrochen, Wasserrohre, Schrauben, Hähne, alles hat schon viele Jahrzehnte der Zahn der Zeit unter Kontrolle. Auf einem entfernten Hügel sehe ich einige Häuser der Ansiedelung Pomona. Dieser Ort wurde in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft. Nach der Arbeit gingen die Menschen nach Hause, nach Pomona zu ihren Familien. Die Göttin des Obstbaus trägt den Namen Pomona. Dass der Ort mitten in der Wüste und auf einer vorgelagerten Insel, auf der sicher nie ein Grashalm spross, geschweige denn Obst gedieh, ausgerechnet zum Namen der besagten Göttin kam, ist nicht sehr verwunderlich. Zu der Zeit, als die ersten englischen Schiffe die Inseln auf Guano untersuchten, waren sie noch namenlos. Also eine günstige Gelegenheit für jeden Kapitän, sich zu verewigen. Auf Pomona war es vielleicht eine Dose Obst der Londoner Konservenfabrik „Pomona Fruit Canneries Ltd." Auch einige andere Inseln tragen originelle Namen, zum Beispiel Roastbeef Island und Plumpudding. [....]

Dies ist ein Auszug aus dem Reisebericht: TransNamib. Dimensionen einer Wüste, von Gabi Christa und Uwe Scharf.

Buchtitel: TransNamib. Dimensionen einer Wüste
Autoren: Gabi Christa; Uwe Scharf
Verlag: Sandneurosen
Halblech, 2010
ISBN 9783939792024 / ISBN 978-3-939792-02-4
Broschur, 15x21cm, 224 Seiten, 1 Karte, 223 Farb- und 39 sw-Fotos

Christa, Gabi und Scharf, Uwe im Namibiana-Buchangebot

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