Swakopmund in alten Ansichten, von Peter Haller

Swakopmund in alten Ansichten, von Peter Haller. 3. Auflage, Swakopmund, Namibia 2006; ISBN 9991670505 / ISBN 99916-705-0-5

Swakopmund in alten Ansichten, von Peter Haller. 3. Auflage, Swakopmund, Namibia 2006; ISBN 9991670505 / ISBN 99916-705-0-5

Anläßlich des 100sten Gründungsjahres von Swakopmund, gab Peter Haller 1992 diese kleine Schrift, Swakopmund in alten Ansichten, erstmals heraus.

Peter Haller  

Swakopmund vor 100 Jahren

Aus den Erinnerungen von Kurd Schwabe, Im deutschen Diamantenlande (Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1909)

(...) Am nächsten Morgen erreichten wir die Küste, Verändert hatte sich Swakopmund seitdem März übrigens wenig. Da standen noch auf der Terasse über dem Meer die drei elenden Wellblechbuden, in deren einer Unteroffizier Hannemann mit einigen Matrosen hauste, und nur ein Leinwandzelt, das in einiger Entfernung aufgeschlagen war, zeigte an, daß noch ein weiterer Anwohner sich eingestellt hatte. Es war dies ein Deutscher, v. Broen, der den Bau eines Kaufhauses für unsere größte Firma, Mertens und Sichel, überwachen sollte. In den nächsten Tagen richtete ich mich, so gut es ging, in meiner Wellblechbude häuslich ein. In einem Briefe finde ich über diesen Prachtbau folgende Notizen: „Ich bewohne zwei Stuben, eine größere und ein Loch, in dem meine Lagerstatt aufgeschlagen ist. Fenster sind nicht vorhanden, dafür pfeift aber der Wind durch tausend Löcher. Der Fußboden, der in Ermangelung von Dielen aus dem feinen Sand der Hochfläche besteht, wimmelt von Millionen von Sandflöhen. Kaum 20 Schritt seewärts meines Palastes ist in den sandigen Absturz der Hochfläche eine mit Brettern verschalte Höhle eingebaut, deren Dach über riesigen Walfischrippen, die man überall am Strand herumliegen findet, aus einer Bedeckung von Wellblech, Segeltuchlappen und Dachpappefetzen besteht, über die Sand geschaufelt ist. Hier hausen, nicht etwa einige Schakale, sondern die Unglaubes, Vater und Sohn, deren Feldschmiede vor der Villa aufgeschlagen ist. Die Tage fließen eintönig, aber ohne jede Langweile dahin. Mancherlei Fischfangversuche und kleine und größere Jagdzüge erheiterten unser Dasein, ebenso lange Spaziergänge am Strande, auf denen eßbare Muscheln gesammelt wurden. Quarzriffe treten in der östlichen Wüstenfläche und an den Ufern des Swakop vielfach zutage, und Broen hatte an der Flußmündung goldhaltigen Sand gefunden und auch Körnchen des edlen Metalls ausgewaschen. Der Reichtum an schönen Kristallen in den Quartzgängen ist erstaunlich. Oft führte mich die Absicht, meiner Küche eine Abwechslung zu verschaffen, in das nahe Flußbett, in dessen schilfumsäumte Lagunen große Schwärme wohlschmeckender Süßwasserenten einfielen. Auch prächtig rot gefärbte Flamingos, Pelikane, schlanke Reiher, Sumpfhühner und eine Unzahl von Möwen, Strandläufern und Meerenten bevölkerten die Flußmündung und den sandigen Strand, an dem bei Ebbe bis weit in das Meer hinaus schwarze Felsen sichtbar wurden. Selbst Hasen und Springböcke kamen damals noch dicht an die Mündung, und eines Morgens zeigte mir v. Broen die frischen Fährten einiger Strauße, die in der Nacht kaum 200 m von unseren Hütten an den Fluß geeilt waren, um dort zu trinken. (...)

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Swakopmund in alten Ansichten, von Peter Haller.

Buchtitel: Swakopmund in alten Ansichten
Bearbeitung: Peter Haller
Verlag: Peter's Antiques
3. Auflage, Swakopmund, Namibia 2006
ISBN 9991670505 / ISBN 99916-705-0-5
Broschur, 15x21 cm, 34 Seiten, 48 sw-Fotos, Abbildungen, 2 Karten

Haller, Peter im Namibiana-Buchangebot

Swakopmund in alten Ansichten

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