Südafrika, von Rainer Waterkamp

Südafrika, von Rainer Waterkamp.

Südafrika, von Rainer Waterkamp.

Die sprichwörtliche Vielseitigkeit von Südafrika spiegelt sich in diesem wertigen Bildband von Rainer Waterkamp.

Südafrikas »Wilder Westen«

Viel Abwechslung bietet sich dem Auge nicht während der Fahrt von Kapstadt nordwärts in Richtung Namibia. Das sehr kalte Wasser des Benguelastroms verdunstet nicht, dafür rollen Nebelwolken vom Meer auf die Küste zu und erzeugen den typischen Küstennebel. Er bildet sich allabendlich auf der Oberfläche des kalten Ozeans, doch die warmen Sonnenstrahlen am nächsten Morgen vertreiben ihn wieder. Der »Wilde Westen« Südafrikas, das Northern Cape und der Norden des Western Cape, steht in dem Ruf, nur etwas für Liebhaber karger und rauer Landschaften, sturmumtoster Klippen und Wüsten zu sein. Städte gibt es nicht, es dominiert Wildnis, weithin erstreckt sich eine unberührte Landschaft aus Salzebenen und Halbwüsten. Man bewegt sich hier auf nur wenigen Straßen und Pisten fort, die sich endlos geradeaus bis zum Horizont ziehen. Zum »Wilden Westen« gehört aber auch, wie in Nordamerika, der Gold- und Diamantenrausch. Hier in Südafrika hob ein junger Mann mit dem biblischen Namen Stephanus Erasmus Jakob 1866 in der Nähe eines Städtchens namens Hopetown (Stadt der Hoffnung) einen Stein auf, der stärker funkelte als die anderen. Es war ein herrlicher Diamant von 21 Karat. Nicht weit von diesem Ort entfernt fand bald darauf ein Hirte einen weiteren Diamanten mit einem Gewicht von 85,5 Karat. Diese beiden Funde waren das Startsignal für den verrücktesten Diamantenrausch des 19. Jahrhunderts. Die Menschen gruben sich tief in die Erde hinein und förderten tonnenweise Erde zutage, die alle möglichen Mineralien enthielt. In dieser Zeit des Diamantenfiebers entstand die wohlhabende Stadt Kimberley mit ihrer großen Grube. Nur wenige Reisende besuchen diesen Ort an der »Diamantenstraße«.

Wildblumen im Namaqualand

Bizarre Fettpflanzen haben gelernt, mit der Dürre zu leben. Doch einmal im Jahr blüht die Halbwüste auf. Wenn von August bis Oktober nach dem ersten Regen das Namaqualand von einem einzigen bunten Blumenteppich bedeckt ist, der sich über das sonst trockene Hügelland erstreckt. Dann gleicht das Gebiet einem riesigen Blumenmeer. Alle Tourveranstalter haben das »Wunder der Wüste« in ihrem Programm. Die wenigen Pensionen entlang der Küste sind dann ausgebucht, die Campingplätze überfüllt. Auch wenn sich die Begeisterung der zahlreichen Besucher meist auf das »Blumenwunder« richtet, gibt es viele andere Dinge in dieser Region, die Aufmerksamkeit verdienen. Da ist beispielsweise der Wein, dessen Reben dem immer rauen Wind trotzen müssen. Die Trauben reifen nur langsam, aber die geringe, dafür intensive, von den Felsen widergespiegelte Sonne verleiht dem Wein von Vredendal seine typische Intensität. Und dann ist da das Essen: In zahlreichen Skerms (Restaurants im Freien) an der Küste kann man Meeresfrüchte probieren - schwarze Muscheln, Handteller groß, Austern, Langusten, Fisch gegrillt, gebacken oder in köstlichen Suppen zubereitet. Im wilden, rauen und kargen Westen muss man zumindest nicht darben.

Zunächst ist das Land noch von Granitblöcken durchsetzt und mit spärlichem Gestrüpp bewachsen, doch je weiter man nach Norden kommt, umso felsiger und öder wird es. Im nördlichen sonnendurchglühten Tal kriechen die Schatten nur noch über wellige Hügel, die wie dunkle Inseln am flirrenden Horizont erscheinen. Am Dwars River gelegen und von Bergen umgeben befindet sich das fruchtbare Obstanbaugebiet von Ceres mit der größten Obstverpackungsfabrik auf der südlichen Halbkugel. Das Hauptanbaugebiet für Äpfel ist wegen seiner malerischen Lage auch ein beliebter Ferienort und bietet im Winter in der Matroosberg Range sogar Wintersportmöglichkeiten. Das 1699 gegründete Tulbagh besitzt noch viele schöne Häuser aus dem 18. Jahrhundert, vor allem Giebelhäuser mit üppigen, subtropischen Vorgärten. Die Oude Kerk (1743) gilt als älteste protestantische Kirche der südlichen Hemisphäre und dient heute als Museum. […]

Dies ist ein Auszug aus dem Bildband: Südafrika, von Rainer Waterkamp.

Buchtitel: Südafrika
Autor: Rainer Waterkamp
Verlag: Bucher Verlag
München, 2005
ISBN 3765815160 / ISBN 3-7658-1516-0
ISBN-13: 9783765815164 / ISBN-13: 978-3-7658-1516-4
Kartoneinband mit Schmuckschuber, 25x31 cm, 160 Seiten, 330 Abbildungen

Waterkamp, Rainer im Namibiana-Buchangebot

Südafrika (Bucher)

Südafrika (Bucher)

Dieser hochwertige Bildband zeigt Ihnen Südafrika von seinen interessantesten Seiten.

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