Der Schatten Mugabe: Die Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit, von Arne Kouker

Der Schatten Mugabe: Die Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit, von Arne Kouker. Diplomica Verlag. Hamburg, 2014. ISBN 9783842897427 / ISBN 978-3-8428-9742-7

Der Schatten Mugabe: Die Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit, von Arne Kouker. Diplomica Verlag. Hamburg, 2014. ISBN 9783842897427 / ISBN 978-3-8428-9742-7

In seiner Studie "Der Schatten Mugabe" untersucht der Afrikanist und Journalist Arne Kouker die Entwicklung der Menschenrechte seit der Entlassung des Staates Simbabwe in die Unabhängigkeit.

Arne Kouker  

Probleme in Simbabwe - Einführung

Black economic betterment will be slow, but, provided political stability is established and enough whites remain to lend their expertise, the benefits of peace, the country's vast and diverse natural wealth, the strong infrastructure, and the people's long tried patience should all ensure steady enough growth to turn the new Zimbabwe into one of the most prosperous states per capita in Africa.

Nicht nur Xan Smiley, seit nunmehr 1983 Experte für die Regionen Mittlerer Osten und Afrika der renommierten britischen Wochenzeitschrift The Economist, sah der Zukunft der ehemals britischen Kolonie Rhodesien im Jahr der Unabhängigkeit optimistisch entgegen. Auch die meisten westlichen Nationen und ein Großteil der simbabwischen Bevölkerung teilten früh diese Ansicht. Die Pläne des ersten unabhängigen Regierungsfuhrers Robert Mugabe und die Möglichkeiten des Landes wurden als vorbildlich angesehen. Simbabwe galt als reich an Ressourcen und die erste Regierung entgegen der politischen Situation im Süden als anti-rassistisch. Doch 30 Jahre später fällt eine Zwischenbilanz ernüchternd aus: In den Jahren 1998 bis 2008 schrumpfte die Wirtschaft des Landes um etwa die Hälfte und zur Zeit der Präsidentschaftswahlen 2008 lag die Arbeitslosenquote bei über 80 Prozent. Erst langsam stabilisiert sich die Situation des Landes wieder und seit 2009 verstetigt sich ein moderates ökonomisches Wachstum. Mit der Hoffnung auf Aufschwung äußerte sich auch die optimistische Prognose auf Frieden und demokratische Stabilität im Land. Doch bereits früh nach seiner Amtseinführung geriet die Regierung unter Robert Mugabe immer wieder aufgrund von massiver Menschenrechtsverletzungen in die Schlagzeilen und diese Vorwürfe halten bis heute an. Politik und Gewalt scheinen in dem Staat oftmals stark miteinander verbunden. Dies gilt für das Verhältnis zwischen Bürger und Staat genauso wie in der politischen Klasse selbst, in der es immer wieder zu ungeklärten tödlichen Unfällen und Mordversuchen kam6. The Economist bewertet Simbabwe in seinem aktuellen Democracy Index entgegen der Selbstüberzeugung des Landes als autoritären Staat. In der Rangliste der Pressefreiheit, die jährlich von der Organisation Reporter ohne Grenzen veröffentlicht wird, liegt Simbabwe im Jahre 2013 auf dem 133. von 179 Plätzen und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International spricht in ihrem aktuellen Report zur weltweiten Lage der Menschenrechte von mindestens 300 politisch motivierten Fällen von Folter und anderer Gewalt allein im Jahr 2012. Doch wie gestaltet sich die derzeitige Situation der elementaren Bürgerrechte in Simbabwe tatsächlich und wie hat sie sich seit der offiziellen Unabhängigkeit des Landes 1980 verändert? Wo liegen die Gründe für diese Entwicklung? Ausländische Staaten versuchen seit der Unabhängigkeit weiter Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Lage Simbabwes und ganz Ostafrikas zu nehmen. Doch wie hoch ist dieser Faktor tatsächlich einzuschätzen? Simbabwe ist bereits im Jahr seiner Unabhängigkeit offiziell in die UN aufgenommen worden. Alle Staaten, die den Vereinten Nationen beitreten, erklären mit diesem Schritt automatisch die Bereitschaft, die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgelegten Grundrechte der Bevölkerung anzuerkennen. Auf die Präambel des Dokumentes folgen 30 detaillierte Artikel, die wiederum jeweils mehrere Menschenrechte erfassen, die als Grundlage für ein friedliches Zusammenleben dienen sollen.11 Diese umfassen bürgerliche und politische (insbesondere Artikel 1-21) wie auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (Artikel 22-30). Zwar gilt für die Erklärung der Grundsatz der Unteilbarkeit, der eine Aufteilung in wichtige und weniger wichtige Rechte verbieten soll,13 aufgrund der Vielfältigkeit der niedergeschriebenen Privilegien erscheint es aber sinnvoll, sich auf einige wenige elementare Garantien zu konzentrieren, um ihren Stellenwert in der simbabwischen Gesellschaft zu durchleuchten. So soll es in dieser Arbeit in erster Linie um Artikel 3, das Recht aufleben, Freiheit und Sicherheit der Person gehen, der als Grundvoraussetzung für alle Weiteren erfassten Rechte der Erklärung angesehen wird. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch "Der Schatten Mugabe: Die Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit", von Arne Kouker.

Titel: Der Schatten Mugabe
Untertitel: Die Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit
Autor: Arne Kouker
Verlag: Diplomica Verlag
Hamburg, 2014
ISBN 9783842897427 / ISBN 978-3-8428-9742-7
Broschur, 16 x 22 cm, 124 Seiten

Kouker, Arne im Namibiana-Buchangebot

Der Schatten Mugabe: Die Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit

Der Schatten Mugabe: Die Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit

"Der Schatten Mugabe" zeichnet die juristische und tatsächliche Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit bis zu den Wahlen im Jahr 2013 nach.