Namibia, von Marc Hoberman und Gerald Hoberman

Namibia: Deutsche Ausgabe von Hoberman. The Marc und Gerald Hoberman Collection. Kapstadt, Südafrika 2002. ISBN 9991676317 / ISBN 99916-763-1-7

Namibia, von Marc Hoberman und Gerald Hoberman. Ein exquisiter Namibia-Bildband als deutsche Ausgabe.

Im Vorwort zu ihrem Namibia-Bildband schreiben Marc Hoberman und Gerald Hoberman über die ersten Eindrücke, die sie als Fotografen von den archaischen Landschaften Namibias gewannen.

Marc Hoberman  Gerald Hoberman  

Mein erster Namibiabesuch war faszinierend. Beim Zweiten bestaunte ich die Wunder der Natur, uralte Wüsten, die zerklüftete, verlassene Küstenlinie, die zahlreichen Meerestiere, den Wildreichtum und die außergewöhnliche Pflanzenwelt, und auch die beeindruckende kulturelle Vielfalt. Von meinem dritten Besuch war ich einfach überwältigt. Bei dieser Gelegenheit begleitete mich mein Sohn Marc, der den Text für dieses Buch schrieb und auch 17 seiner Fotografien beisteuerte. Als erstes Gemeinschaftsprojekt zwischen Vater und Sohn ist dies ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Gerald & Marc Hoberman Collection. Während unserer gemeinsamen Reise durch Namibia fuhren wir mehr als 8.500 km in einem Land Rover Discovery (am Ende der drei Reisen hatte ich damit über 18.000 km zurückgelegt). Unsere Reiseroute schloss die Durchquerung des Caprivizipfels, des an Angola anstoßenden namibischen Grenzgebiets, der Wüstenlandschaft und des Küstenstreifens ein. Um die entlegenen, unwegsamen Landesteile fotografieren zu können, charterten wir einen Heißluftballon und ein leichtes Flugzeug, mit denen wir insgesamt 14 Stunden in der Luft verbrachten. Im Gegensatz zu den Bedingungen in dem bequemen, fast lautlosen und romantischen Heißluftballon ist das Fotografieren aus dem offenen Fenster einer leichten Maschine eher aufregend. Mit absoluter Konzentration musste ich meine Kamera stillhalten, während mir der rüde Wind ins Gesicht blies. Als jemand der weit gereist ist und weltweit viele entlegene und außergewöhnliche Gebiete besucht hat, war ich von der Erhabenheit und Herrlichkeit Namibias überrascht, vor allem weil sich diese Schönheit größtenteils als unberührte Wildnis offenbart. In Sossusvlei wachen die höchsten Dünen der Erde über die Landschaft. Ihr riesenhafter Umriss und ihr Farbspiel machen sie gleichzeitig zu denn weltweit Imposantesten. In der Namib gedeiht auch die zähe Welwitschia mirabilis, von der ein ausserordentliches Exemplar vermutlich über 1.500 Jahre alt ist. Gewaltige Flamingoschwärme tönen den Himmel Namibias rosafarben, Robben tollen schnaubend an endlosen, die Wüste säumenden Stränden entlang, und Wildpferde genießen ihre ungezügelte Freiheit. An Uberresten aus der Vergangenheit erkennt man das Alter des Landes - von den 80.000 Jahre alten Hoba-Meteoriten bis zu den fossilen Dinosaurierspuren. Die Felsbilder Twyfelfonteins, dort ist die größte Freilichtgalerie der Welt, stellen die uralte, an die San erinnernde Kulturgeschichte des Landes dar. Das Kaokofeld ist die Heimat der attraktiven Himba. Den Körper der Frauen bedeckt eine aus Butterfett und Ocker hergestellte Farbschicht, während ihre Tracht mit dem ledernen Zubehör zweifellos auf die Laufstege europäischer Modehäuser gehört. Auf den Strassen Opuwos heben sie sich von den mit ihnen verwandten Hereros ab, die bunte Kleider mit auffallenden Turbanen tragen. Diese Eindrücke prägen sich unauslöschlich ins Gedächtnis ein. Ebenso unvergesslich sind Swakopmunder Cafes, die mit ihrer typisch deutschen Atmosphäre wenig mit Afrika gemein haben oder die seit langem leerstehende Kegelbahn in einem stillgelegten Bergwerk Kolmanskops, einer unheimlichen Geisterstadt in der Wüste. Malt könnte die Liste der Wunder endlos fortsetzen.

Dies ist ein Auszug aus dem Bildband: Namibia, von Marc Hoberman und Gerald Hoberman.

Buchtitel: Namibia (deutsche Ausgabe)
Herausgeber: Marc und Gerald Hoberman
Verlag: The Marc und Gerald Hoberman Collection
Kapstadt, Südafrika 2002
ISBN 9991676317 / ISBN 99916-763-1-7
Leineneinband, 31 x 24 cm, 176 Seiten, durchgehend Farbfotografien, deutscher Text