Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm, von Ilse Urban

Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm, von Ilse Urban. Erstauflage von 1996. Frieling, Berlin, ISBN 3828000010 / ISBN 3-8280-0001-0.

Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm, von Ilse Urban. Erstauflage von 1996. Frieling, Berlin, ISBN 3828000010 / ISBN 3-8280-0001-0.

Ansicht der inhaltsgleichen zweiten Auflage von 2004: Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm, von Ilse Urban. (ISBN 9783828021327 / ISBN 978-3-8280-2132-7)

Ansicht der inhaltsgleichen zweiten Auflage von 2004: Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm, von Ilse Urban. (ISBN 9783828021327 / ISBN 978-3-8280-2132-7)

Fotosauszug aus Ilse Urbans Reiseerinnerungen 'Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm'.

Fotosauszug aus Ilse Urbans Reiseerinnerungen 'Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm'.

Ilse Urbans Memoiren, 'Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm', nehmen den Leser mit auf eine Entdeckungsreise in das ehemalige Südwestafrika und das damalige Farmleben deutscher Einwanderer.

Ilse Urban  

Die neue Farm Rotflur

Klaus entschloß sich, eine neue Farm zu bauen, die Farm Rotflur, eine Grenzfarm zwischen dem damaligen Südwestafrika und der Kapprovinz. Sie liegt am Rande der Kalahari, genau am 20. Längengrad und dem 27. südlichen Breitengrad, fällt also schon in die subtropische Klimazone. Der rote Dünensand auf dem Farmgelände ist ein einzigartiges Charakteristikum der Halbwüste mit ihrer extremen Vegetation. Trotzdem bilden die hochwertigen Gräser wie Sauer- und Aristidgras und „Dreidorningbassis" (Dreidornbusch), zu erkennen an drei kleinen Verzweigungen in jeder Astspitze, die Besenbüsche und zum Teil auch die gefährlichen „Hallebassies", an denen die Schafe mit ihrer dicken Wolle oft hängen bleiben, eine kostbare und nutzbare Naturweide, wenn der Regen nicht ausbleibt. Natürlich ist ein ständiger Wechsel zwischen Schonung und Beweidung Voraussetzung für eine gute Farmwirtschaft. Ist die Pflanzendecke erst einmal zerstört, kann der Schaden nur durch jahrelange Schonung behoben werden. Die Voraussetzungen für eine Schaffarm waren auf Rotflur gegeben. Wenn es geregnet hat, blühen einige Blumenarten auf dem Farmgelände, wie die gelben Morgensterne, die ihre Blüten nach der Sonne drehen. Unglaublich, was sich während der langen Trockenzeit in den steinigen Flächen und in dem roten Dünensand an Samen hält, um dann wieder mit prächtigen Farben und Blüten eine zauberhafte Flora entstehen zu lassen. Auf dem Farmgelände findet man auch interessante „Klippen', Steine, darunter auch Jaspis, der durch seine rotbraune Farbe zu erkennen ist und zu den Halbedelsteinen zählt. Als Klaus mit dem Bau der Farm begann, war buchstäblich nichts vorhanden als ein Areal von 12.000 ha. Es gab zwar dort ein altes Farmhaus, eine Lehmhütte, die vor dem 1. Weltkrieg erbaut worden ist, die aber jetzt verfallen ist, von Schlangen und anderem Getier bewohnt wird und von der Lage her sehr ungünstig liegt. In zwei Jahren Bauzeit erstellte Klaus mit den Eingeborenen eine Farm, die allen Ansprüchen einer modernen Anlage gerecht wurde. Die Baumaterialien dafür mußten von dem etwa 240 km entfernten Keetmanshoop herbeigefahren werden, und das mit alten Bakkies. Die Leute waren keine Facharbeiter, es war heiß und staubig und die Arbeitsbedingungen strapaziös. Sie schliefen im Freien und etwas Eßbares brachte Klaus jeweils von Keetmanshoop mit, das Christine vorbereitet hatte. Sie wohnte in der Zwischenzeit im Missionshaus in Keetmanshoop, wo ihnen zwei Zimmer zur Verfügung gestellt wurden. Gerade genug für sie und die drei Kinder. Klaus mußte nicht nur über die Schafzucht Bescheid wissen, sondern eben auch in jeder Hinsicht zupacken können, ob beim Bau der Farm, bei der Anlage der Windpumpen, ob eine Einzäunung errichtet oder Reparaturen der verschiedensten Art getätigt werden mußten. So entstand mühevoll die neue Farm mit einem 5 ha großen Wohnkomplex, wozu auch die Wirtschaftsgebäude gehörten, die sich L-förmig an den großen Hof anschlossen. Ein Tankraum, Schlacht-, Fell- und Räucherkammer, zwei Futterkammern, vier Garagen, eine Werkzeugkammer, ein Store, Büros und ein Zimmer mit Dusche und Toilette ergänzten die Farmanlage. Für die Angestellten baute Klaus noch zwei große Zweifamilienbungalows mit einer Küche, Einbauschränken, Betten und Regalen, Duschen und Toiletten. Hinter dem Wohnkomplex entstand ein schöner großer Garten, für den Christine zuständig war. Sie hat ihn in vielen Jahren mühsam bepflanzt und gepflegt, so daß heute die blühenden Sträucher und Hecken, die mächtigen Bäume, die Rasenflächen und die Orangen- und Zitronenbäume wie eine Oase in der Steppenlandschaft wirken. Prächtig blühende Blumenbeete und ein Gemüsegarten ergänzen die Gartenanlage. Inzwischen hat Klaus ein Bassin und zwei große Wasserbehälter hinter dem Farmhaus gebaut, damit der Garten mit Wasser versorgt werden kann. Eine Enthärtungsanlage sorgt für weiches Wasser, weil der Kalkgehalt zu hoch ist. Natürlich wurde auch ein geräumiger Kühler gebaut, der genügend Lebensmittelvorräte aufnehmen kann. [...]

Dies ist ein Auszug aus den Memoiren 'Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm', von Ilse Urban.

Buchtitel: Namibia
Untertitel: Land, Leute und Leben auf einer Farm
Autorin: Ilse Urban
Verlag: Frieling
Berlin, 1996
ISBN 3828000010 / ISBN 3-8280-0001-0
Broschur, 12 x 19 cm, 80 Seiten, einige sw-Fotos

Urban, Ilse im Namibiana-Buchangebot

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Namibia. Land, Leute und Leben auf einer Farm

Nichts ist immer einfach in Namibia. Weder das Land, noch das Leben und hier und da auch nicht die Leute. Anschauliche Beschreibung des Farmlebens.